Ein hell erleuchtetes Haus mit allerhand Weihnachtsdekoration. Das Haus steht in Bad Woerishofen in Schwaben.
Bildrechte: picture alliance / M.i.S. | Bernd Feil
Audiobeitrag

Größer, heller: In manchen Gärten läuft in der Weihnachtszeit ein glitzernder Wettstreit. (Symbolbild)

Audiobeitrag
>

Bunte Weihnachtslichter: Vollendung vs. Energieverschwendung

Bunte Weihnachtslichter: Vollendung vs. Energieverschwendung

Weihnachtsdeko löst bei vielen Menschen Vorfreude aus. Mancherorts übertrumpfen sich Nachbarn Jahr für Jahr mit Lichterketten und blinkenden Figuren. Einige finden, das sei Energieverschwendung. Wer ein paar Tipps beherzigt, kann sparen.

💬 "Dein Argument" greift Euren Input auf: Kommentare aus der BR24-Community sind Anlass für diesen Beitrag. 💬

Der hell erleuchtete Christbaum und strahlende Lichterketten gehören für viele genauso zu Weihnachten wie das Funkeln in den Augen der Kinder. Neben den meist elektrisch betriebenen Kerzen am Baum und der Leuchtdeko im Haus erfreuen sich manche auch an einer farbenfrohen Außenbeleuchtung am trauten Heim. Die Bandbreite der Lichter in der Weihnachtszeit ist groß: von Projektoren, die Rentiere oder Schneeflocken auf das Haus projizieren, hin zu bunt erleuchteten Figuren und komplett strahlenden und blinkenden Häusern – nach US-amerikanischem Vorbild.

Leuchtende Weihnachtsdeko: "Wo bleibt da der Umweltgedanke?"

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov hat im Auftrag des Ökostromanbieters Lichtblick nachgefragt: Laut der repräsentativen Studie (externer Link) brennen in deutschen Haushalten zu Weihnachten 2024 insgesamt knapp 22 Milliarden Lämpchen. Laut der Umfrage verursacht der Lichterglanz zur Weihnachtszeit heuer Kosten von rund 256 Millionen Euro. Davon könnten 183.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.

Manch einem geht diese Beleuchtung zu weit. So hat jüngst etwa in der Kommentarspalte von BR24 User "MaxH" gefragt, ob das nicht Energieverschwendung sei. "Wo bleibt da der Umweltschutzgedanke?"

Experten haben einige Tipps, wie man trotz festlicher Deko möglichst wenig Strom verbraucht. Das sei letztlich zumindest schonender für die Umwelt und den Geldbeutel.

Generell gingen die Meinungen beim Thema Weihnachtsbeleuchtung von Häusern auseinander, erklärt ein Sprecher der Verbraucherzentrale Bayern auf BR24-Anfrage. Manche finden, dass der bunte Weihnachtsschmuck am Haus dazugehöre: je mehr, desto besser. Er löst Freudengefühle aus. Andere wiederum hielten es für übertrieben, gerade in Anbetracht der zunehmenden Lichtverschmutzung. Generell sollte man, wenn man sein Haus bunt leuchtend dekorieren möchte, zumindest darauf achten, dies so energiesparend wie möglich zu tun. Das geht heute einfacher als früher.

Verbraucherzentrale: Lieber LED als Glühlampen

Dafür gibt die Verbraucherzentrale Bayern auf ihrer Website mehrere Tipps: So würden etwa Lichterketten mit LED-Lampen im Vergleich zu konventionellen Glüh- oder Halogenlampen nur etwa ein Zehntel des Stroms verbrauchen. Zudem hielten sie rund hundertmal länger.

Laut der YouGov-Umfrage liegt der Anteil von LED-Leuchten an der Weihnachtsbeleuchtung bereits bei 80 Prozent. Das zeigt: Viele Menschen setzen bereits auf die sparsameren und im Betrieb kostengünstigeren Lämpchen.

Bei alten Lichterketten ist zudem laut Verbraucherzentrale Vorsicht geboten: Falle auch nur ein einziges Lämpchen aus, überhitzten sich die anderen stark und würden so eine potenzielle Gefahrenquelle bilden.

Aus finanziellen Gründen rät die Verbraucherzentrale auch von batteriebetriebenen Baumkerzen oder Lichterketten ab. Batteriestrom sei rund 300-mal teurer als Strom aus der Steckdose. Zudem müssten Batterien häufig ausgewechselt werden. Damit falle viel Sondermüll an.

Lichter nicht unnötig brennen lassen

Wichtig sei auch, die Beleuchtung nur dann erstrahlen zu lassen, wenn sie auch genug Leute sehen würden. Daher rät der Sprecher der Verbraucherzentrale Bayern zu Zeitschaltuhren. So könne automatisch eingestellt werden, dass etwa am späten Nachmittag oder am Abend die bunten Lichter strahlen, während sie später in der Nacht ausgeschaltet sind.

Davon würden auch Tiere profitieren, denn helle Weihnachtsbeleuchtung im Garten könne die Tierwelt erheblich stören, so ein Sprecher des Bund Naturschutz in Bayern auf Anfrage. Demnach werden nachtaktive Insekten wie etwa Nachtfalter von dem künstlichen Licht angezogen. Das beeinträchtige ihren natürlichen Rhythmus und ihre Orientierung. Ihre Fokussierung auf das Licht mache sie zur leichten Beute für Fressfeinde.

Auch für Igel oder Vögel sei helles Licht in der Nacht ein Problem, beispielsweise bei der Nahrungssuche. Eine Zeitschaltuhr oder das Abschalten der Lichter vor dem zu Bett gehen seien probate Mittel, um diese Probleme zu umgehen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!