Ein Geschwindigkeits-Messsystem am Straßenrand
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Ein Geschwindigkeits-Messsystem am Straßenrand (Symbolbild)

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Bußgeld-Einnahmen in Bayern so hoch wie nie

Rund 143 Millionen Euro haben Verkehrssünder im vergangenen Jahr an Bußgeldern bezahlt - so viel wie noch nie. Rund 38 Millionen Euro alleine wegen zu hoher Geschwindigkeit. Jedoch gingen die Verstöße insgesamt zurück. Nur scheinbar ein Widerspruch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Das Bayerische Polizeiverwaltungsamt mit Sitz in Straubing und Viechtach im Kreis Regen verzeichnet für das vergangene Jahr Rekordeinnahmen in Höhe von rund 143 Millionen Euro. Das Geld stammt aus Verwarnungs- und Bußgeldverfahren für Verkehrsverstöße auf Bayerns Straßen.

Mehr Einnahmen, weniger Verstöße

Wie aus einer am Montag veröffentlichten Jahresstatistik hervorgeht, gingen gleichzeitig die Verstöße in vielen Bereichen zurück: im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent, im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 20 Prozent. In ihrer Anzahl befinden sie sich auf dem niedrigsten Wert der vergangenen 20 Jahre, so die Behörde.

Erklären lässt sich der scheinbare Widerspruch zwischen Rekordeinnahmen und Rückgang der Verstöße mit der Ende 2021 eingeführten Bußgelderhöhung, insbesondere bei Geschwindigkeitsübertretungen.

Behörde will Sicherheit – keine Rekordeinnahmen

Der Präsident des Bayerischen Polizeiverwaltungsamtes, Timo Payer, betonte, dass - auch wenn er die Rekordeinnahmen nicht verhehlen wolle - es niemals das Ziel sei, einen Maximalbetrag an Einnahmen zu erzielen. "Das oberste Ziel ist die Verkehrssicherheit", so Payer. "Auch wenn der positive Eindruck im Raum steht, dass die erhöhten Bußgeldsätze potenzielle Verkehrssünder abschrecken und sich dadurch die Gesamtzahlen an Verstößen verringert haben, so braucht es dennoch weiter eine konsequente Verkehrsüberwachung für die Verkehrssicherheit."

Führerschein weg: Hauptsächlich wegen Geschwindigkeit

2022 wurden laut der aktuellen Statistik in Bayern insgesamt rund 835.000 Bußgeldbescheide erlassen und 1,3 Millionen Verwarnungen. Insgesamt gab es 1,1 Millionen Geschwindigkeitsverstöße, was der Staatskasse rund 38 Millionen Euro einbrachte. Überhöhte Geschwindigkeit war auch mit 46 Prozent der Hauptgrund für erlassene Fahrverbote im vergangenen Jahr.

Die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung beging 2022 ein 16 Jahre alter Teenager aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Ohne Führerschein fuhr er mit 186 Stundenkilometern auf einer Landstraße bei erlaubten 70. Gegen ihn und die Fahrzeughalterin wurden Strafverfahren eingeleitet.

Einspruch-Quote so gering wie nie

Die Quote von 4,4 Prozent an Einsprüchen gegen Bußgeldbescheide sei der niedrigste jemals berechnete Wert und zeige die Akzeptanz der Bürger für die Arbeit der Polizei, so der Polizeiverwaltungsamtspräsident. Neben dem Einsatz von moderner Technik setze die Bayerische Polizei auch auf die Einsicht der Bürger.

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