Bayern, Würzburg: Schülerinnen einer fünften Klasse in Würzburg machen einen Corona-Test.
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Bei den Sechs- bis Elfjährigen in Bayern ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf mehr als 1.000 gestiegen.

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Inzidenz bei Kindern in Bayern springt auf über 1.000

Inzidenz bei Kindern in Bayern springt auf über 1.000

Bei Kindern und Jugendlichen in Bayern sind die Corona-Inzidenzwerte besonders gestiegen. Allerdings werden Schüler auch regelmäßig getestet. Bundesfamilienministerin Lambrecht mahnt, Schulen und Kitas müssten offenbleiben.

Die Corona-Zahlen bei Kindern und Jugendlichen sind eine Woche nach den Herbstferien sprunghaft angestiegen. In der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen in Bayern hat die Inzidenz die Marke von 1.000 überschritten, wie aus Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) für die Kalenderwoche 45 hervorgeht.

Bei den 12- bis 15-Jährigen beträgt die Inzidenz 979. Auch bei den 16- bis 19-Jährigen ist sie mit 777 überdurchschnittlich hoch. Bei Kindern unter fünf und Erwachsenen über 60 sind die Werte dagegen deutlich unterdurchschnittlich. Über alle Altersgruppen hinweg meldete das LGL einen Wert von 530,4 - die leichte Abweichung zur vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Inzidenz von 525,7 ergibt sich durch unterschiedliche Stichzeitpunkte.

Grafik: Die Inzidenz in Bayern nach Altersgruppen

Kinder häufig mit Corona infiziert, aber auch häufiger getestet

Da an Schulen regelmäßig auf Corona getestet wird, werden dort auch viele Infektionen erkannt. Denn Schülerinnen und Schüler werden – im Gegensatz zu Erwachsenen – in der Regel zwei bis drei Mal pro Woche in der Schule getestet. Somit treten auch entsprechend Ansteckungen zu Tage.

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit August 2021 für Personen zwischen zwölf und 17 Jahren. Kinder bis zwölf Jahre können sich bislang noch nicht impfen lassen.

Das Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Post Covid ist bei Kindern zwar geringer. "Kinder haben eine deutlich geringere Komplikationswahrscheinlichkeit", erklärte der Münchner Infektiologe Christoph Spinner kürzlich im BR-Podcast Corona News. Aber: "Sie dürfen aber nicht vergessen, dass Kinder oft mit ihren Eltern und Großeltern in einem Haushalt leben und gemeinsame Sozialkontakte haben, was den Infektionsdruck auf die erwachsene Bevölkerung erhöht."

Bundesfamilienministerin: "Schulen und Kitas müssen offenbleiben"

Die geschäftsführende Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) warnte vor erneuten Schulschließungen. "Nochmalige flächendeckende Schulschließungen darf es nicht geben", sagte sie. "Schulen und Kitas müssen offenbleiben, damit psychische Belastungen, Einsamkeit, Bewegungsmangel und Lernrückstände sich nicht noch weiter vergrößern."

Es gehe jetzt um konsequenten Schutz durch Impfungen möglichst aller über 12-Jährigen und um häufiges Testen. Kinder dürften nicht die Leidtragenden von fehlender Vorsicht und zu niedrigen Impfquoten bei Erwachsenen sein, sagte Lambrecht.

Den bisherigen Corona-Plänen der voraussichtlichen Ampel-Koalition zufolge sollen flächendeckende Schulschließungen künftig nicht mehr möglich sein. Man werde Ausgangssperren nicht weiter zulassen und die Schließung von Geschäften oder Schulen flächendeckend in dieser Form ausschließen, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte: "Wir sehen vor, dass die Schulen offen bleiben können unter den gegebenen Sicherheitsmöglichkeiten."

Bayern: Mehr als ein Drittel der bundesweiten Neuinfektionen

Angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen hat das bayerische Kabinett schärfere Regeln beschlossen, die von diesem Dienstag (16. November) an gelten sollen. Hierzu zählt auch, dass in den Kitas zukünftig dreimal wöchentlich Testangebote gemacht werden und wieder feste Gruppen eingerichtet werden sollen.

Mehr als jede Dritte der bundesweit registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Bayern gemeldet worden. 8.629 Neuinfektionen gab das Robert Koch-Institut (RKI) für den Freistaat an. In ganz Deutschland meldeten die Gesundheitsämter dem RKI binnen eines Tages 23.607 Ansteckungen.

Die bayernweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 525,7. Bundesweit liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 303 - ein Höchstwert seit Pandemie-Beginn. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 43 Todesfälle verzeichnet – 13 davon in Bayern.

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