Das Hallenbad Almarin in Mönchsdeggingen steht seit mehreren Jahren leer.
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Das Hallenbad Almarin in Mönchsdeggingen steht seit mehreren Jahren leer.

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Das Aus für das Hallenbad Almarin

Seit Jahren versuchen Politiker und engagierte Bürgerinnen und Bürger das leerstehende Hallenbad Almarin in Mönchsdeggingen zu reaktivieren. Dieser Versuch ist nun gescheitert. Aber die Gemeinde hofft jetzt auf ein anderes Großprojekt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Das Becken im Hallenbad steht leer und draußen breitet sich immer mehr Gestrüpp aus: So wird es im Almarin wohl auch die nächsten Jahre bleiben. Die Hoffnung auf eine Reaktivierung des Hallenbades ist zerschlagen. "Das ist das Aus für das Bad Almarin aktuell, das müssen wir so zur Kenntnis nehmen", sagt der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle (CSU). Er ist Vorsitzender einer Arbeitsgruppe, die das Ziel hatte, das Schwimmbad wiederzueröffnen. Am Ende waren es die laufenden Kosten, die das Projekt scheitern ließen.

Nur drei von 19 Gemeinden wollten mitmachen

Laut Berechnungen würde das Almarin pro Jahr einen Verlust von einer Million Euro einfahren – so wie eigentlich jedes kommunale Bad, denn diese Bäder lassen sich selten allein über die Eintrittspreise finanzieren. Für Mönchsdeggingen mit seinen 1.400 Einwohnern war das viel zu viel Geld. Deshalb die Idee: Ein Zweckverband. 19 Gemeinden aus der Umgebung teilen sich den Verlust. Schließlich würden auch aus anderen Orten die Menschen das Bad nutzen oder ihre Kinder zum Schwimmkurs bringen. Bis Jahresende sollten alle Gemeinden darüber abstimmen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur drei von 19 Gemeinden, darunter Mönchsdeggingen selbst, waren für den Zweckverband. Für die anderen war selbst der Verlust geteilt durch 19 noch zu viel für die Gemeindefinanzen.

Nur ein Hallenbad im Nördlinger Ries

Das Almarin steht stellvertretend für viele in die Jahre gekommene Hallenbäder in Bayern. Über die Landkreisgrenze hinaus wurde das Almarin bekannt, als im April 2018 ehrenamtliche Helfer über Wochen das Bad provisorisch herrichteten und dann für eine Woche öffneten. Der Andrang war groß – zum Normalzustand wird das aber nun eben nicht. Im Nördlinger Ries gibt es auch in Zukunft nur ein Hallenbad – das in Nördlingen. Wie vielerorts in Bayern bleiben Schwimmkurse für Kinder knapp und je nach Wohnort sind längere Wege bis zum nächsten Schwimmbad nötig.

Schwimmbäder für kleinere Gemeinden kaum möglich

Landrat Stefan Rößle ist sich deshalb sicher, dass ein zweites Hallenbad fürs Ries, ob nun in Mönchsdeggingen oder andernorts, in den nächsten Jahren wieder Thema wird. Bisher sind aber die Gemeinden für den Betrieb von Schwimmbädern zuständig. Mönchsdeggingens Bürgermeisterin Karin Bergdolt stellt das nach ihren Erfahrungen mit dem Almarin nun aber infrage: "Kleine Kommunen werden auch künftig keine Chance haben, ein Hallenbad zu betreiben, wenn diese Zuständigkeit so bleibt. Das ist eine Aufforderung, dieses Thema neu zu denken. Kann die Zuständigkeit beim Kreis liegen oder beim Freistaat Bayern?" Das ist momentan aber noch nicht in Sicht.

Worauf Mönchsdeggingen jetzt hofft

Wenn es mit dem Hallenbad nichts wird, hofft man in Mönchsdeggingen aber jetzt auf ein anderes großes Projekt: Ein Besucherzentrum für den Geopark Ries. Das Nördlinger Ries als riesiger, uralter Meteoritenkrater ist geologisch fast einmalig auf der Welt und von großem Interesse für die Forschung – und für Besucher, die sich in Museen, Geotopen oder bei Führungen tummeln. Der Landkreis plant deshalb ein Besucherzentrum, ähnlich wie es sie in Nationalparks bereits gibt und mit Platz für Touristeninformation, Tagungen, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten. Sieben Gemeinden aus dem Landkreis Donau-Ries haben sich dafür beworben, gute Chancen hat dabei Mönchsdeggingen.

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Mit diesem exponierten Blick hätte Mönchsdeggingen guten Chancen auf das Besucherzentrum, wenn der Geopark Ries den UNESCO-Titel erhält.

Exponierte Lage mit kilometerweitem Blick ins Ries

Die kleine Gemeinde am Rand des Meteoritenkraters hat zwei Vorteile: Erstens gibt es mit dem ehemaligen Kloster bereits eine große Immobilie, in der genug Platz für ein Besucherzentrum wäre. Zweitens verfügt der Standort über eine exponierte Lage am Hang oberhalb der Riesebene. Schon jetzt liegt dort einer der besten Aussichtspunkte, um kilometerweit in den Meteoritenkrater zu blicken. Zusätzlichen Schub könnte das Projekt schon im Frühjahr bekommen: Dann fällt die Entscheidung, ob der Geopark Ries zum UNESCO Global Geopark wird. Mit einem UNESCO-Titel würden sicher noch mehr Besucher ins Nördlinger Ries kommen.

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