Ein 23-jähriger Student soll einen der größten deutschsprachigen Drogen-Marktplätze im Darknet betrieben haben. Der Mann aus Landshut steht deswegen ab heute vor dem Landgericht Bamberg. Sollte er wegen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet verurteilt werden, drohen ihm nach Angaben der Ermittler bis zu zehn Jahren Haft.
Drogen und verschreibungspflichtige Medikamente im Sortiment
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen vor, zwischen Oktober 2021 und März 2022 einen Marktplatz im Darknet betrieben zu haben, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Mit "Darknet" bezeichnet man einen "versteckten" Teil des Internets, der für Nutzer von Standard-Browsern unsichtbar ist.
Dort bot der Mann aus Landshut laut Anklage zahlreiche Drogen und verschreibungspflichtige Medikamente an. Mit zwei Komplizen soll er zudem geplant haben, einen weiteren Marktplatz im Darknet einzurichten.
Zentralstelle Cybercrime in Bamberg führte Ermittlungen
Auf der illegalen Seite des jungen Betreibers waren laut Ermittler rund 16.000 Benutzer angemeldet, davon 72 aktive Händler. Auch über einen Shop im frei erreichbaren Internet soll der Angeklagte zudem einen regen Handel betrieben haben. Hier sollen große Mengen von MDMA, Ecstasy und LSD verkauft worden sein.
Der bei diesen Geschäften erzielte Umsatz belief sich laut der ermittelnden Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg auf rund 100.000 Euro. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage bis Anfang Januar 2024 geplant.
Mit Informationen der dpa.
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