Erst Frost, dann in einigen Regionen milderes Wetter und Regen. Das sind die Aussichten für Bayern bis Mitte der Woche. Viele Weiher und Seen sind schon zugefroren, doch sie bergen Gefahren. Davor warnt die Wasserwacht eindringlich.
Verbotsschilder ernst nehmen
Trotz der kalten Temperaturen sei das Eis in der Regel noch viel zu dünn, um es zu betreten. Es drohe Lebensgefahr, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.
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"Eis auf dem freien Gewässer ist immer mit Respekt zu genießen", mahnt Andreas Schmeißl von der Wasserwacht in Niederbayern. Man sollte nach Möglichkeit nur an bewachten Gewässern und vor allem nie allein aufs Eis gehen. Außerdem müsse man Warnungen von Behörden sowie Hinweis- und Verbotsschilder ernst nehmen, mahnt die Wasserwacht.
Im vergangenen Winter mussten Retter der Wasserwacht in Bayern laut eigener Angaben 209 Mal ausrücken, in 91 Fällen ging es dabei darum, ein Leben zu retten.
Wasserwacht gibt Tipps
Für den Ernstfall gibt die Wasserwacht Tipps. Wenn man selbst im Eis eingebrochen ist, soll man laut um Hilfe rufen und sich nicht mehr als notwendig bewegen, damit man möglichst wenig Körperwärme verliert. Im eiskalten Wasser droht bereits nach wenigen Minuten die Bewusstlosigkeit. Wichtig sei außerdem, dass man möglichst nicht unter die Eisdecke gerät.
Um sich selbst zu retten, soll man versuchen, dünnes Eis soweit abzubrechen bis das Eis trägt, und sich dann darauf hochziehen. Danach soll man versuchen, auf dem Bauch liegend ans Ufer zu kommen. Wenn sich das Gewicht auf eine größere Fläche verteilt, kann man weiteres Einbrechen vermeiden.
So hilft man eingebrochenen Personen
Will man einer im Eis eingebrochenen Person helfen, soll man laut Wasserwacht zunächst einen Notruf absetzen und der betroffenen Person signalisieren, dass man Hilfe holt. "Von außen zu helfen, hängt von der Situation ab, was möglich ist, und was man sich selbst zutraut. Das Allerwichtigste ist aber, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Es hilft niemandem, wenn am Ende zwei Personen im Wasser sind, denen vielleicht nicht mehr geholfen werden kann", mahnt Andreas Schmeißl.
Wichtig ist außerdem, dass man eine unterkühlte Person nicht zu sehr bewegt, sie mit Decken oder Jacken wärmt, beobachtet und gegebenenfalls Wiederbelebungsmaßnahmen durchführt.
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