Acht Jungs und Mädchen posieren vor einem Fußballtor. Sie verschränken ihre Arme, haben eine stolze Körperhaltung, wie echte Fußballstars eben. In der Mitte steht der siebenjährige Elias, er grinst und ballt seine Fäuste. Und genau dieses Foto ist das Titelbild des Sammelalbums der Jugend-Fußballvereins (JFG) Ötting / Inn.
Drei Stammvereine in einem Projekt zusammenbringen
Entstanden ist die Idee vor zweieinhalb Jahren. Organisator und Vorstand des JFG Ötting / Inn Michael "Mitch" Rasp suchte nach einer Möglichkeit, wie man die Kinder zusammenbringen kann, dass sie sich gegenseitig kennenlernen und vernetzen. Er selbst ist Vater zweier Söhne, die im Verein Fußball spielen.
Ein weiteres Ziel war es auch, die drei Stammvereine TV Altötting, TSV Kastl und TSV Neuötting in einem Projekt zu vereinen. "Und da habe ich die drei Jugendleiter angerufen und gefragt: ‚Wie schaut's aus? Wärt ihr dabei?‘ Von allen gab es uneingeschränkte Zustimmung!", erinnert sich Rasp.
"Mein ganzes Leben träume ich schon davon"
Insgesamt 420 Kinder schießen, posieren und trainieren – für ihr eigenes Sammelalbum. Ein einzigartiges Projekt im südostbayerischen Raum. Ein Foto gab es für alle Kids im Alter von vier bis 19 Jahren.
Auch 80 Trainerinnen und Schiedsrichter bekommen ihr Klebebild. Einer von ihnen ist Christopher Zotter. Er trainiert die G-Jugend des TSV Kastl. Er spricht von einem Kindheitstraum, der nun wahr wird: "Ich erlebe nicht nur meine Kinder, sondern auch mich selbst im Panini-Stil. Was früher ein Traum war, als ich Spieler wie Giovane Elber und Roy Makaay gesammelt habe, ist jetzt Wirklichkeit - und das zusammen mit meinen Kindern!", sagt Zotter dem BR.
Und das Sammelalbum kann sich sehen lassen: Auf dem Cover posieren acht Jungs und Mädels in stolzer Körperhaltung vor einem Fußballtor - wie echte Fußballstars eben. Der siebenjährige Elias Rasp ballt seine Fäuste. Was das beste an dem Cover sei? "Ich!", sagt Elias dem BR. "Ich finde meine Pose so cool", sagt er und hebt seine Fäuste nochmal in die Luft.
Sein Vater, Michael Rasp, erinnert sich an einen ganz emotionalen Moment: "Da kam ein kleiner sechsjähriger Bua zu mir uns sagt mit Tränen in den Augen: 'Mitch! Mein ganzes Leben träume ich schon davon, dass ich so einen Sticker habe!‘"
Verkauf läuft weiter - Tauschbörsen zum Komplettieren der Sammlung
Ein Album kostet fünf Euro und ein Sticker-Pack mit fünf Klebebildern drin kostet einen Euro. Ein Teil der Einnahmen geht wieder an die Vereine zurück. Der große Kick-Off-Tag des Verkaufs war ein großer Erfolg: Von 350 Alben wurden 305 verkauft und von 15.000 Stickern wurden 6.729 Stück verkauft. Sticker sowie Alben wurden schon am nächsten Tag nachbestellt.
Auch Tage nach dem großen Kick-Off ist das Sammelalbum immer noch Thema bei vielen Kindern und Eltern, wie beispielsweise bei Mama Anita Uretschläger aus Altötting. Ihr Kind ist selbst auf den Klebebildchen. "Es vergeht kein Tag, wo sich nicht darüber unterhalten wird, wen man schon alles gezogen hat oder wer noch fehlt", sagt Uretschläger dem BR. "Einfach schön zu sehen, wie sich alle unterstützen, das Heft auch vollzubekommen."
Nun folgen noch drei große Tauschbörsen. Die Vereine wollen nämlich, dass die Kinder wieder zusammenkommen und die Sticker untereinander tauschen – damit auch alle ihre Alben vollbekommen.
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