Bierbänke und Sonnenschirme auf einem gepflasterten Platz. Im Hintergrund ein 12 Meter großer Ring, Kunstwerk, durch den man Häuser sieht. als Kunstwerk rund
Bildrechte: "Die Null" I Corinna Böck
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Der Pop-Up-Biergarten am Alten Botanischen Garten

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Alkoholfreier Biergarten zieht Bilanz: "Kam überraschend gut an"

Alkoholfreier Biergarten zieht Bilanz: "Kam überraschend gut an"

Mitten in München, unweit des Hauptbahnhofes, gab es in den vergangenen neun Wochen einen Biergarten. Auf der Karte: Limo, Mocktails, alkoholfreies Bier. Aber: kein Alkohol. Vom Erfolg des Projekts ist Initiator Florian Schönhofer selbst überrascht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Bierbänke, Liegestühle, Sonnenschirme und Buden, mitten auf einem kopfsteingepflasterten Münchner Platz, an dem sonst wenig ist. Ein schlichtes Kunstwerk steht noch da: Der stählerne Ring stammt vom italienischen Bildhauer Mauro Staccioli und ist Kunst am Bau. Er hat einen Durchmesser von zwölf Metern. Genau darunter hatte sich "Die Null" aufgebaut, das Pop-Up-Projekt des Sommers: Ein Biergarten, in dem kein Alkohol ausgeschenkt wird.

Neun Wochen lang "ohne"

"Mir ging es darum, ein Bewusstsein zu schaffen, dass wir anders mit Alkohol umgehen sollten", sagt Initiator Florian Schönhofer. Das war der Anlass für den Münchner Gastronom, "Die Null" zu versuchen. Ganz in der Nähe betreibt er auch eine Bar – mit Alkoholausschank.

Innerhalb von vier Wochen war der Biergarten aufgebaut, die Idee zur Wirklichkeit geworden. Das alkoholfreie Bier kam dabei von unterschiedlichen Brauereien im Umkreis aus 60 Kilometern, rund 1.500 Liter alkoholfreies Bier wurden verkauft. Schönhofer war es laut eigener Aussage ein Anliegen, eine Auswahl zu bieten. Zudem gab es alkoholfreien Wein, Mocktails, alkoholfreien Sprizz und Limo.

Andere Zielgruppe als erwartet

Neun Wochen lang war der Biergarten geöffnet. Es kamen vor allem 40- bis 50-Jährige, was den Gastronomen überraschte. Gerechnet habe er eher mit den Mitte-20-Jährigen, bei denen Alkoholverzicht ja viel eher angesagt ist, so Schönhofer.

Der Standort gilt als Umschlagplatz für Drogen und Treffpunkt für Alkoholiker. Mit Unterstützung der Stadt sollte der Platz am Alten Botanischen Garten aufgewertet werden. Dies sei auch gelungen, in der Zeit als man vor Ort war, so Schönhofer weiter: "Ist man weg, ist alles wie vorher." Man habe auch einige unschöne Szenen erlebt, unter anderem auch eine Messerstecherei. Dreimal wurde im Biergartenhäuschen eingebrochen.

Das Motto: Null komma Null statt "Weg-Halbe"

Wie gehen wir mit Alkohol um? Das war die Kernfrage, die Schönhofer bewegt hat. Es ging ihm bei der Aktion des Biergartens ohne Promille auch darum, das Bewusstsein zu schaffen, dass öffentliches Trinken nicht "einfach so" toleriert werden sollte. Dass die Weg-Halbe oder das Vorglühen eben nicht zum guten Ton eines Großstadtbewohners gehören. Weder in München noch in anderen Städten. Ein Projekt mit Wiederholungspotenzial? Insgesamt seien alle sehr zufrieden, so Schönhofer, aber ob es eine Fortsetzung gibt, sei noch unklar.

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