Seit Kriegsbeginn ist die Hilfsbereitschaft in Schwaben groß. Zum Beispiel in Memmingen, was auch an der 30-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Memmingen und Tschernihiw liegt. Die Großstadt Tschernihiw ist im Nordosten der Ukraine. Sie ist schon zu Beginn des Krieges angegriffen worden. Viele Menschen sind deshalb geflohen, unter anderem zu Bekannten und Freunden nach Memmingen, sagte eine Pressesprecherin der Stadt Memmingen.
Memminger spenden großzügig für geflüchtete Ukrainer
"Sehr viele Menschen in Memmingen hatten schon irgendwann in ihrem Leben Berührungspunkte mit der (ukrainischen) Partnerstadt oder kennen dort jemanden". Durch diese Kontakte konnten die Memminger laut der Sprecherin schnell und gezielt helfen. Mehr als 235.000 Euro seien an Geld-Spenden zusammengekommen. Außerdem hätten 16 Lkw unter anderem Medizin, Lebensmittel, Wasser und Schlafsäcke nach Tschernihiw gebracht. Aktuell leben laut Stadt 735 ukrainische Geflüchtete in Memmingen. Wie viele andere schwäbische Kommunen sucht auch Memmingen nach Wohnraum für Menschen, die flüchten mussten.
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Lindauer Unternehmer organisiert Hilfskonvois für Ukrainer
Aber nicht nur in Memmingen, sondern zum Beispiel auch in Lindau findet man viele großzügige Helfer. Restaurantbetreiber Ralf Eisenhut aus Bodolz im Landkreis Lindau war einer der Ersten in Schwaben, die sich schon Anfang März aufmachten, um Kriegsflüchtlingen zu helfen. Eisenhut hat Hilfskonvois organisiert. Er sagt auch jetzt noch: "Die Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine ist ungebrochen!" Inzwischen plant Eisenhut seine 9. Tour für die Ukraine, sie soll im März stattfinden.
Lebensmittel und vieles mehr für die Menschen in der Ukraine
Am dringendsten werden jetzt Lebensmittel gebraucht, sagt Ralf Eisenhut. Außerdem will der Unternehmer wieder warme Kleidung, Strom-Generatoren und Medikamente in die Ukraine bringen. In sechs Städten wird der 53-Jährige im März Station machen und dort unter anderem Krankenhäuser, Schulen und Kinderheime beliefern. Die Hilfstransporte in die Ukraine sind zu seiner Mission geworden, sagt der Restaurantbetreiber, dessen Geschäft zuhause in Bodolz die Familie und Angestellte am Laufen halten.
Nicht nur Hilfslieferungen werden dringend gebraucht
Inzwischen wird er auf der Straße auf seine Ukraine-Transporte angesprochen, erzählt Eisenhut. Auf Aufrufe in den sozialen Medien erhalte er in kurzer Zeit schon jede Menge Spenden, vom Bargeld bis hin zum Kinderfahrrad. Doch es sind nicht allein die Hilfslieferungen, die dringend gebraucht werden. Das Gefühl nicht allein zu sein, die Solidarität: Das ist es, was die Menschen in der Ukraine nicht den Mut verlieren lässt, sagt Ralf Eisenhut.
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