Die Polizei hat am vergangenen Freitag im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau mehrere größere Schleusungen aufgedeckt. Bei drei Kontrollen wurden insgesamt 75 Menschen aufgegriffen. Sie waren unerlaubt nach Bayern gebracht worden – zum Teil unter gefährlichen Bedingungen.
34 Menschen im Laderaum
In einem Fall war der Fahrer eines Transporters bei Waldkirchen zunächst mit hoher Geschwindigkeit vor der Polizei geflohen. Schließlich stoppte er und wollte sich zu Fuß aus dem Staub machen. Der 21-jährige Mann konnte später festgenommen werden.
Im Laderaum des Transporters befanden sich 34 Menschen aus dem Irak, Afghanistan, Syrien und der Türkei. Darunter waren 14 Kinder im Alter zwischen einem und elf Jahren. Die Kinder, Frauen und Männer waren teilweise dehydriert, da sie laut Polizei "eingepfercht" über mehrere Stunden ohne Pause im Transporter mit nur drei Sitzplätzen ausharren mussten. Ernstere Verletzungen stellten die Ärzte nicht fest. Drei Geschleuste wurden trotzdem vorsorglich in ein Klinikum gebracht.
Mutmaßlicher Schleuser in Haft
Gegen den mutmaßlichen Schleuser leitete die Bundespolizei Passau ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen ein. Er wurde inzwischen in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Auch am Sonntag konnten Bundespolizisten einen mutmaßlichen Schleuser festnehmen. An der deutsch-tschechischen Grenze in Waidhaus in der Oberpfalz soll er laut Polizei versucht haben, in einem Transporter 29 Menschen aus Syrien über die Grenze zu bringen. Unter den Insassen war auch ein sechsjähriges Kind.
Und wie die Bundespolizei Passau am Dienstag (29. August) mitteilt, sind in der Nacht im Gemeindebereich Jandelsbrunn 18 Menschen aufgegriffen, die illegal nach Bayern geschleust worden sind. Es handelt sich laut Polizei um 18 Frauen, Kinder und Männer aus der Türkei. Sie wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben. -
Die Bundespolizeidirektion München hat von Januar bis Juli 2023 insgesamt 13.496 unerlaubte Einreisen nach Bayern registriert. Im Vorjahreszeitraum waren es 12.591 Fälle.
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