Die Münchner Polizei hat einen Zeugenaufruf gestartet, um eine Diebstahlserie von Grabschmuck und anderen Gegenständen von mehreren Friedhöfen im Stadtgebiet und im Landkreis aufzuklären.
Unbekannte Täter haben Grablaternen, Vasen und Schalen aus Kupfer, Messing und Bronze gestohlen, aber auch Kreuze und Engelsfiguren mit einem Winkelschleifer oder einer Säge entfernt. Rund 80 Taten sind bislang bekannt, der Schaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro.
Größere Friedhöfe waren bevorzugtes Ziel
Der Polizei zufolge hat die Diebstahlserie Anfang des Jahres begonnen. Bevorzugtes Ziel der unbekannten Täter waren größere Friedhöfe wie der Wald-, West-, Ost- und Nordfriedhof sowie der Friedhof am Perlacher Forst. Einzelne Diebstähle wurden aber auch auf kleineren Stadtteilfriedhöfen wie Nymphenburg oder im Landkreis in Gräfelfing und Neukeferloh begangen.
Die Polizei hat jetzt einen Zeugenaufruf mit Fotos von sichergestellten, vermutlich gestohlenen Gegenständen veröffentlicht. Die betroffenen Besitzer werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Grabmäler mit Kreuzen und Bronzeskulpturen gefährdet
Grabmäler mit größeren Kreuzen und Bronzeplastiken beziehungsweise -skulpturen sieht die Polizei als besonders gefährdet an. Angehörige sollten diese Ruhestätten aufsuchen und bei Diebstählen Strafanzeige stellen.
Außerdem warnt die Polizei vor dem Ankauf von Gegenständen, für die es keinen Herkunftsnachweis gibt. Verdachtsfälle sollten der Polizei gemeldet werden.
Diebstähle auch in anderen Teilen Bayerns
Auch außerhalb Münchens wurden seit Anfang des Jahres vermehrt Diebstähle von Friedhöfen gemeldet. Im Februar 2024 verzeichnete die Polizei einen massiven Anstieg von Diebstählen aus Friedhöfen in Ingolstadt sowie in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm.
Bei der Kriminalpolizei Ingolstadt wurde daraufhin die Ermittlungsgruppe "Capula" eingerichtet, das lateinische Wort für Schale. Im März und April konnte die Polizei Tatverdächtige festnehmen. Die Polizei geht davon aus, dass die Grabdiebstähle womöglich auf das Konto einer rumänischen Bande gehen.
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