Papst Klemens VIII. führte im Jahre 1592 das sogenannte 40-stündige Gebet ein. Daraus entwickelte sich das Lichterfest, was als Abschlussprozession der "Ewigen Anbetung" gilt. Fürstbischof Friedrich von Seinsheim sorgte im 18. Jahrhundert im Bistum Bamberg für deren Umsetzung. Auf seinen Wunsch hin sollte jeden Tag in einer der vielen Kirchengemeinden des Bistums, Tage des Gebetes abgehalten werden, sodass auf "Ewig" jeden Tag gebetet wird.
In der Fränkischen Schweiz wird diese Tradition noch aufrechterhalten, beispielsweise in Gößweinstein oder Pottenstein. In Obertrubach wurde die "Ewige Anbetung" auf den 2. und 3. Januar festgesetzt.
Schlussprozession am 3. Januar
Mit dem Festgeläute bei Einbruch der Dunkelheit beginnt am 3. Januar die feierliche Schlussprozession in Obertrubach. Das "Allerheiligste" – die Hostie in der Monstranz – wird dabei von unzähligen Kerzen und Lichtern von der Pfarrkirche St. Laurentius durch den Ort begleitet. Für eine ganz besondere Stimmung sorgen dabei unzählige Lichter, die auf den Berg- und Felshängen verteilt sind. Ganz an der Spitze der Prozession stehen unter anderem der Pfarrer mit der Monstranz, Ministranten und Fahnenabordnungen aller Ortsvereine. Die Feuerwehren stehen Spalier. Diese Feier ist dabei der Abschluss der "Ewigen Anbetung", bei der zwei Tage lang jede Stunde gebetet und gesungen wird oder religiöse Texte gelesen werden, jeweils zwischen 8 und 17 Uhr.
Viele Diözesen haben die ewige Anbetung innerhalb eines Jahres auf mehrere Kirchengemeinden des Bistums verteilt. Jeder Gemeinde wird dabei ein bestimmter Tag zugeteilt, an dem in einer Kirche stundenweise das Allerheiligste ausgesetzt wird. Dabei werden die Gläubigen eingeladen, an bestimmten Gebetsstunden teilzunehmen.
Ewige Anbetung: Tradition in der Fränkischen Schweiz
Der ganze Ort hilft mit, um das Lichterfest zur Ewigen Anbetung vorzubereiten. Es werden Dosen mit Sägespänen gefüllt und auf den Hügeln im Umfeld verteilt. Mehr als 5.000 Lichter müssen alleine in Pottenstein verteilt werden, um diese einmalige Stimmung zu gestalten. "Ein erhabenes Gefühl", so beschreiben es die Bewohner und tausenden Besucher jedes Jahr aufs Neue, wenn die Prozession durch Obetrubach oder durch andere Orte in der Fränkischen Schweiz zieht und ringsherum an den Hügeln die Feuer brennen.
Die Bergfeuer sind der festliche Abschluss der "Tage der Anbetung". Sie gehören in der Region zur festen Tradition der katholischen Kirche. Als besonders spektakulär gelten die Lichterfeste in Gößweinstein (Lkr. Forchheim), an Silvesterabend in Nankendorf (Lkr. Bayreuth) und Obertrubach (Lkr. Forchheim). Die Anbetung wird wie eine Kette in der ganzen Fränkischen Schweiz fortgesetzt. Es beginnt in Ebermannstadt (Lkr Forchheim) bereits Ende November und endet traditionell am Dreikönigstag in Pottenstein (Lkr. Bayreuth).
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