Zwei Drittel der Bürger hatten 2018 in einem Bürgerentscheid für den Neubau und gegen die Renovierung des über 40 Jahre alten Hallenbades gestimmt. Der Bürgermeister von Penzberg, Stefan Korpan (CSU), erklärte, man habe sich das Projekt "in einer Zeit, wo es natürlich finanziell gut war" vorgenommen.
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Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) auf dem 3-Meter-Sprungbrett: Die Penzberger haben jetzt die Chance, im neuen Hallenbad zu baden.

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Penzberg hat 33 Millionen Euro teures Hallenbad eröffnet

33 Millionen Euro hat der Neubau des Familienbades im oberbayerischen Penzberg gekostet, das am Wochenende eröffnet wurde. Bürgermeister Korpan zufolge würde die Entscheidung wegen der hohen Kosten heute nicht mehr so fallen.

Schwimmen und Badespaß für 33 Millionen Euro: Die Stadt Penzberg und die Stadtwerke haben tief in die Tasche gegriffen für das neue Familienbad "Piorama". Am Wochenende wurde das neue Schwimmbad nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. Große Glasflächen, viel Holzoptik und grüne Farben sorgen dort für ein angenehmes Ambiente. Die Hauptattraktion ist eine 110 Meter lange Reifenrutsche. Erst im neuen Jahr soll auch der Saunabereich des "Piorama" eingeweiht werden. "Pio" war das Maskottchen des alten Wellenbads - "rama" steht für das Penzberger Bergpanorama.

Mehrheit der Penzberger stimmte für Neubau des Hallenbades

Zwei Drittel der Bürger hatten 2018 in einem Bürgerentscheid für den Neubau und gegen die Renovierung des über 40 Jahre alten Hallenbades gestimmt. Der Bürgermeister von Penzberg, Stefan Korpan (CSU), erklärte, man habe sich das Projekt "in einer Zeit, wo es natürlich finanziell gut war" vorgenommen. "Dass Corona und Ukraine kommen, das konnte keiner sehen", so Korpan. Man könne sich das Projekt jedoch leisten, indem Stadt und Stadtwerke "gut zusammenarbeiten" würden. Das Bad wird mit Fernwärme der Stadtwerke geheizt und mit Solarstrom von den großen Dachflächen energiesparend betrieben.

Stadtwerke: Jahresdefizit bis zu 2 Millionen Euro möglich

Bürgermeister Korpan sprach bei der Eröffnungsfeier von einem Glückstag für Penzberg und die ganze Region. Jetzt hätten Schulen, Wasserwacht, Schwimmvereine und Seniorengruppen wieder eine Heimat. Stadtwerke-Vorstand Andre Behre rechnet mit einem Jahresdefizit von 1,5 Millionen bis 2 Millionen Euro. Nur wenn alle ihren Beitrag leisten würden, hätte das Piorama eine gute Zukunft.

Schwimmbäder in Bayern: Viel Investitionsbedarf, zu wenig Geld

Mit dem Bau und der Eröffnung des Hallenbads setzt sich Penzberg einem Trend entgegen. In den vergangenen Jahren blieb die Zahl von gut 850 Bädern zwar konstant. Aber es hat sich ein Sanierungsstau von 1,8 Milliarden Euro bei Frei- und Hallenbädern gebildet – das hatte eine Erhebung des bayerischen Bauministeriums im Jahr 2022 ergeben.

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