Kommende Woche sind Herbstferien in Bayern. Nach Ansicht des ADAC Südbayern sind zu Beginn zwar nur wenige Staus auf den Straßen im Freistaat zu erwarten. Doch Herbstwetter, die anstehende Zeitumstellung, Wildwechsel und Sekundenschlaf können zu Gefahren führen.
ADAC Südbayern: Am Wochenende freie Fahrt
Was die Verkehrsprognose angeht, teilt der ADAC Südbayern mit: "Wir rechnen vor allen Dingen mit Behinderungen an Baustellen und auf den klassischen Ferienrouten, also auf der Tauernautobahn und dem Brenner." Am Wochenende hätten Autofahrer dort freie Fahrt. Beim Gotthardtunnel gebe es dagegen weitere Sperrnächte, bei denen der Tunnel in der Schweiz an ausgewählten Wochentagen nachts gesperrt wird.
Berufsverkehr fließt bald in der Dämmerungszeit
Grundsätzlich zu alledem können die Straßen durch Laub und Nässe rutschiger sein. Mit der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit in der Nacht von Samstag auf Sonntag (eine Stunde mehr Schlaf), verschiebt sich der Berufsverkehr zudem in die Dämmerung. Zwar wird es morgens früher hell, aber abends wird es auch früher dunkel.
Bei manchen Menschen wird mit der Zeitumstellung der Biorhythmus durcheinandergebracht. "Müdigkeit und Sekundenschlaf beim Autofahren sind unterschätzte Probleme", sagt Alexander Kreipl, Verkehrsexperte von ADAC Südbayern. Wenn ein oder mehrere Anzeichen für Müdigkeit beim Autofahren eintreten, werde es höchste Zeit für eine Pause oder gar einen kurzen Schlaf auf dem Rastplatz. "Gehirn und Körper brauchen eine Regeneration", so Kreipl. Durch Übungen wie das Laufen auf der Stelle werde der Kreislauf wieder aktiviert, rät auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrats.
Ein kurzes Einschlafen wegen Übermüdung treffe einen zudem nicht wie der Blitz aus heiterem Himmel, schreibt der ADAC. Doch Anzeichen von Schläfrigkeit - etwa schwere Lider, unscharfes Sehen, häufiges Gähnen, Konzentrationsschwierigkeiten - würden manchmal falsch gedeutet und sogar missachtet.
Dämmerungsaktive Tiere - höheres Unfallrisiko
Zudem erwartet ADAC-Experte Kreipl durch die kürzer werdenden Tage wieder ein höheres Unfallrisiko durch Wildwechsel, besonders in den Morgen- und Abendstunden. "Da viele Tiere dämmerungsaktiv sind, lauern hier Gefahren für Mensch und Tier. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen und kollidieren mit Autos oder Motorrädern." Verkehrsteilnehmer sollten besondere Vorsicht walten lassen und vorausschauend fahren. "Tiere kennen weder Verkehrsregeln noch Uhrzeiten", betont Kreipl.
Sie überqueren die Straßen häufig in Waldabschnitten und an Feldrändern. "Besonders unfallträchtig sind Straßen entlang der Wald-Feld-Kante", erklärt Torsten Reinwald, Biologe des Deutschen Jagdverbands. "Das heißt, da haben wir auf der einen Seite den Wald, das Schlafzimmer, auf der anderen Seite die Wiese, das Feld, das ist das Esszimmer." Besonders unfallträchtig seien auch Straßen durch den Wald. Der Rat: Fuß vom Gas - das verkürzt den Bremsweg.
Kommt es doch zu einem Unfall, raten die Experten unter anderem, einen kühlen Kopf zu bewahren, die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu rufen.
Im Video: Bei Stau - So bildet man die Rettungsgasse richtig
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