Über 20 Aktivistinnen und Aktivisten von Scientist Rebellion und Debt for Climate haben heute Mittag vor und in dem Gebäude des Investmentgesellschaft Blackrock in München protestiert, sich teils festgeklebt und den Haupteingang blockiert. Die Demonstranten forderten unter den Überschriften "Climate Justice" und "Unite Against Climate Failure" das Ende der Investitionen in fossile Brennstoffe und machten auf den Klimawandel aufmerksam.
Mit Kleber, Kunstöl und Forderungspapieren
Etwa 16 Aktivisten und Aktivistinnen drangen dabei in das Gebäude ein, zwölf klebten sich im Firmengebäude fest, eine weitere Demonstrantin an der Außenwand beim Haupteingang. Die Protestgruppe verteilte braunes Kunstöl aus Zuckermasse im Eingangsbereich und fixierte damit ihre Forderungspapiere zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel. Außerdem verstreuten die Aktivisten vor der Eingangstür Kohlestücke. "Ich habe keine Ahnung, was ich noch tun soll, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Ich habe Angst vor der Zukunft", rief ein Aktivist.
Forderungen an die Politik
Die Protestgruppe fordert die Bundesregierung auf, ihr Versagen beim Klimaschutz einzugestehen und sofortige Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Die Politik müsse anerkennen, dass das 1,5-Grad-Celsius-Ziel nicht mehr haltbar sei. Des Weiteren solle sich die Regierung für eine Streichung aller Schulden des Globalen Südens einsetzen. "Die dritte Forderung ist die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Das bedeutet erstmal Sicherheitsmaßnahmen wie ein Tempolimit von 100 km/h und die Wiederaufnahme des 9-Euro-Tickets", sagte Alexander Grevel, Sprecher von Scientist Rebellion.
Blackrock "investiert mehrere Milliarden in fossile Technologien"
Um den Prostest anschaulich darzustellen, habe Scientist Rebellion das Gebäude von Blackrock ausgewählt, denn das Unternehmen "investiert mehrere Milliarden in fossile Technologien, besonders Gas, Kohle und Öl", so Grevel.
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Protestaktion auf Grünfläche verlegt
Die Polizei rückte kurze Zeit nach Beginn der Aktion mit einem Großaufgebot an Beamten und Polizeifahrzeugen an. Laut Angaben der Polizei wurden 60 Beamten und Beamtinnen vor Ort eingesetzt. Es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen. Die festgeklebten Aktivisten wurden losgelöst und aus dem Gebäude gebracht. Die Protestaktion wurde anschließend auf die Grünfläche vor einem Gebäude am dem Lenbachplatz verlegt.
Mehrere Anzeige gegen Aktivisten
Die Aktivisten wurden einer Identitätsfeststellung unterzogen. Die Polizei ermittelt nun wegen des Nichtanzeigens einer Versammlung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs. Die weitere Sachbearbeitung wurde durch das Kommissariat 43 übernommen.
Scientist Rebellion: Mitglieder aus der ganzen Welt
Scientist Rebellion ist eine internationale Protestgruppe von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die zunächst vor dem Klimawandel gewarnt hatte und nun in den zivilen Widerstand übergegangen ist. Zur Aktion in München waren etwa 25 Aktivisten und Aktivistinnen aus Deutschland, Frankreich, Skandinavien, Griechenland, den USA, Spanien und Italien angereist.