Julia Neumair vom Luftwaffenfischereiverein Lechfeld freut sich über ihren Fang in Scheuring im Landkreis Landsberg
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Julia Neumair vom Luftwaffenfischereiverein Lechfeld freut sich über ihren Fang in Scheuring im Landkreis Landsberg

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Fischen liegt im Trend - Angler werden jünger und weiblicher

Fischen liegt im Trend - Angler werden jünger und weiblicher

Am Wasser tut sich was. Immer mehr Bayern legen die Fischerprüfung ab. Und das Hobby zieht vermehrt Jugendliche und Frauen an. Die Gründe für die neue Liebe zum Fischen sind vielfältig und haben auch mit der Corona-Pandemie zu tun.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Im Frühling beginnt für die meisten Angler in Bayern die Saison. Es geht mit Salmoniden los, also zum Beispiel Forellen oder Saiblingen. Und heuer wird an den Seen und Flüssen wieder viel los sein. Denn Fischen liegt im Trend: In den letzten fünf Jahren haben im Freistaat im Schnitt zwischen 10.000 und 15.000 Menschen pro Jahr den Angelschein gemacht. Tendenz steigend.

Das berichtet der Geschäftsführer des Fischereiverbands Oberbayern, Patrick Mayr dem BR. Der Verband verzeichnet einen deutlichen Mitgliederzuwachs. Besonders auffällig dabei ist das Interesse der Jugend. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der unter 18-jährigen Fischer in Oberbayern um sieben Prozent gestiegen. Auch immer mehr Frauen greifen zur Angel. Ihr Anteil bei den Neu-Fischern liegt bei mehr als zehn Prozent. Auch die Fischereivereine setzen vermehrt auf den Nachwuchs und Frauen. In einigen Vereinen liegt der Frauenanteil in der Vorstandschaft bereits bei 50 Prozent.

Nachwuchsarbeit der Vereine ein Faktor

Ein gutes Beispiel für die neuen Entwicklungen ist der Luftwaffenfischereiverein Lechfeld aus Scheuring im Landkreis Landsberg am Lech. Die Jugendleiterin des Vereins Anja Premer fischt selbst erst seit 2022 und freut sich über den Zulauf bei den Jugendlichen. Der Verein habe zurzeit sechs bis acht aktive Jugendliche. Wenn man die Kinder zu begeistern wisse, dann würden deren Freunde angesteckt und kämen auch dazu. Im Sommer kämen die Kinder am liebsten jeden Tag an den Lech zum Fischen. Und auch die Frauen engagieren sich mittlerweile. In Scheuring sind über 30 Prozent der Vorstandschaft in Frauenhand.

Von Corona bis Ernährung - Die Gründe fürs Fischen sind vielfältig

Die Gründe für den Zuwachs an Mitgliedern sind vielfältig, so der Fischereiverband. Für einige Menschen war die Corona-Pandemie Anlass, einen Ausgleich zu suchen und durch das Fischen haben sie auch eine Möglichkeit gefunden, hinaus in die Natur zu gehen. Patrick Mayr verweist außerdem auf die sozialen Medien und zahlreiche Angel-Influencer. Diese würden die neu entstandenen Plattformen nutzen, um ihr Hobby mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen. Darüber hinaus diene das Fischen als Ausgleich zum Alltagsstress und überzeuge durch Nachhaltigkeit. Selbst geangelter, regionaler Fisch liege voll im Ernährungstrend.

Mehr Fischer - weniger Fische?

Eine Überfischung droht durch das steigende Interesse am Angeln aber laut Fischereiverband nicht. Es gebe mehrere Vorgaben und Regeln, die das Verhindern würden. Zum einen gelten in Bayern Schonzeiten und Schonmaße, durch die sichergestellt wird, dass jeder Fisch in seinem Leben mindestens einmal Nachwuchs produziert. Und an allen Gewässern gibt es Kontingente, die die Ausgabe von Erlaubnisscheinen zum Fischen regeln. Die Kontingente werden danach berechnet, wie ertragreich ein Flussabschnitt oder See ist. Und an einigen Gewässern in Oberbayern sei es bereits so, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Dann dürfen keine neuen Angelkarten mehr verkauft werden und der Bestand bleibt erhalten.

Einfach eine Angel kaufen und sofort loslegen – so einfach ist es dann aber nicht. Ohne den Fischereischein geht in Bayern nichts. Um den zu machen, müssen Interessierte einen Kurs besuchen. Der beinhaltet mindestens 30 volle Stunden. Dabei lernen die angehenden Fischer die Praxis, Gewässer-, Rechts- und Gerätekunde. Auch der Schutz der heimischen Gewässer ist Unterrichtsinhalt. Informationen gibt es im Netz, für die Kurse gibt es einen freien Markt. Wer den Schein einmal gemacht hat, darf ihn ein Leben lang behalten und kann dann über die Vereine einen Erlaubnisschein für das favorisierte Gewässer erwerben.

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