Zwei verunfallte Autos
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Die zwei Schleuserfahrzeuge im hellen Licht der Feuerwehr

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Flucht vor der Polizei: Schleuserfahrzeuge kollidieren

Flucht vor der Polizei: Schleuserfahrzeuge kollidieren

Im Landkreis Passau sind am Dienstag zwei Schleuserfahrzeuge bei der Flucht vor der Polizei zusammengestoßen. Vier Migranten wurden leicht verletzt, ein mutmaßlicher Schleuser festgenommen. In der Oberpfalz wurden derweil 38 Migranten ausgesetzt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Auf der Flucht vor der Polizei sind am Dienstagabend (24.10.) im Neuburger Wald im Landkreis Passau zwei Schleuserfahrzeuge zusammengestoßen. Vier Geflüchtete wurden dabei verletzt.

Flucht vor Kontrolle endet mit Unfall

Wie ein Sprecher der Bundespolizei Passau auf BR-Anfrage mitteilt, sollten die beiden Fahrzeuge mit tschechischer Zulassung gegen 19 Uhr im Bereich Neuburg am Inn von Bundespolizisten kontrolliert werden. Die Fahrer hielten aber nicht an, sondern fuhren mit hoher Geschwindigkeit davon. In einer Kurve versuchte dann ein Schleuser, den anderen zu überholen. Es kam zum Zusammenstoß. Daraufhin flüchteten die Fahrer zu Fuß. Ein Mann, ein 32-jähriger Ukrainer, konnte mit Hilfe von Diensthunden festgenommen werden. Der zweite Mann ist noch auf der Flucht, die Fahndung läuft.

Vier Migranten kurzzeitig im Krankenhaus

Die Bundespolizei griff vor Ort elf Migranten aus der Türkei im Alter zwischen 18 und 50 Jahren auf. Vier wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, nach kurzer Behandlung aber wieder entlassen. Alle elf Personen werden aktuell bei der Bundespolizei in Passau aufgenommen. Wo sie danach hingebracht werden, ist noch unklar.

38 Menschen in Lastwagen gepfercht

Fast zur gleichen Zeit haben unbekannte Schleuser vermutlich mit einem Lastwagen 38 Migranten aus der Türkei in die Oberpfalz gebracht und auf einem Parkplatz an der B22 bei Leuchtenberg im Landkreis Neustadt an der Waldnaab ausgesetzt. Anwohner hatten am Dienstagabend die Polizei alarmiert, daraufhin rückten Beamte der Bundespolizeiinspektion Waidhaus aus und griffen die Migranten schließlich in mehreren Kleingruppen auf. Auf dem Parkplatz fanden die Beamten auch mehrere Fragmente von türkischen Pässen.

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Einige der gefundenen Passfragmente

Suche nach Lkw-Fahrer läuft

Unter den Personen waren auch sechs Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren, wie Tobias Pfeiffer von der Bundespolizei Waidhaus auf Anfrage mitteilte. Die türkischen Flüchtlinge seien erkennungsdienstlich behandelt worden, gegen sie wird jetzt wegen unerlaubter Einreise ermittelt. Von dem oder den Schleusern gebe es derzeit noch keine Spur, sagte Pfeiffer. Man sei aber "sehr zuversichtlich", dass man den Fahrer des Lkw ermitteln könne. Die Fahndung nach ihm läuft, die Bundespolizei bittet um Hinweise eventueller Zeugen, die möglicherweise zwischen 19 Uhr und 19.30 Uhr etwas Verdächtiges am Parkplatz Lerautal an der B22 beobachtet haben.

Weiterer Schleuser-Unfall in Niederbayern

Später wurde auch ein weiterer Unfall aus Niederbayern gemeldet. Laut Polizei verunglückte ein Schleuser mit fünf Migranten im Auto auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle auf der A3 bei Passau. Der Mann verließ die Autobahn und fuhr mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Vilshofen. In der Nähe des Flugplatzes durchbrach der bis dahin Unbekannte schließlich einen Metallzaun fuhr sich fest. Daraufhin floh er zu Fuß in ein angrenzendes Waldstück. Er konnte am Mittwoch in Windorf festgenommen werden, wo er auf einem Tretroller unterwegs war. Identifiziert werden konnte er, weil in der Nähe des Unfallorts ein Rucksack mit Ausweisdokumenten, einem Handy und Fahrzeugpapieren gefunden worden war.

Im Unfallauto befanden sich drei türkische und zwei afghanische Staatsangehörige im Alter zwischen 19 und 48 Jahren. Sie blieben unverletzt. Wie es mit ihnen weitergeht, ist noch offen.

  • Zum Artikel: Wegen vielen Schleusern: Platzproblem im Passauer Gefängnis

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