Eine Frau läuft an einer Anzeigetafel vorbei, auf der viele Flüge als "cancelled" aufgelistet sind.
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Am internationalen Flughafen Domodedowo in Moskau sind wegen des Kriegs in der Ukraine bereits zahleiche Flüge abgesagt (Symbolbild)

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Flughafen München: Kein Flugverkehr von und nach Russland

Deutschland hat seinen Luftraum seit Sonntagnachmittag für russische Flüge in die Bundesrepublik sowie für Überflüge russischer Maschinen gesperrt. Die Folgen für den Flughafen München sind aktuell aber überschaubar.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Sonntag betont, der EU-Luftraum werde für jedes russische Flugzeug gesperrt sein, auch für die Privatjets von Oligarchen. Seit Sonntagnachmittag sind alle Flüge von München nach Russland und andersherum gestrichen. Für den Flughafen selbst halten sich die Auswirkungen jedoch in Grenzen.

Russlandflüge waren zuletzt stark eingebrochen

Laut einem Sprecher der Flughafen München GmbH fanden 2019 insgesamt 8.750 Flüge im Verkehr mit Russland statt - mit 1,05 Millionen Passagieren.

2021 fanden im Verkehr mit Russland, pandemiebedingt, drastisch weniger Flüge statt. Nämlich nur rund 1.100 Flüge mit 110.000 Passagieren.

Von 26 Flügen pro Woche auf null

Vergangene Woche starteten und landeten in München 26 Flüge von und nach Russland, so der Flughafensprecher auf BR-Anfrage. Das entspricht weniger als 1 Prozent aller Flüge am Münchner Flughafen. Zwischen München und Russland flogen zuletzt Lufthansa, Aeroflot und S7.

Flughafen erwartet finanzielle Einbußen auch jenseits des reinen Flugverkehrs

"Natürlich führt der Wegfall von russischen Passagieren in den Flughafen-Shops zu Umsatzrückgängen", so der Sprecher auf BR-Anfrage. Diese könnten derzeit aber noch nicht beziffert werden.

"Vergeltung": Russland sperrt Luftraum für Flüge aus EU-Staaten

Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens wegen des Einmarschs in die Ukraine hat Russland Überflüge von Airlines aus 36 Ländern verboten. Dies sei eine Vergeltungsmaßnahme für die Sperrung des Luftraums für russische Flugzeuge seitens europäischer Staaten, teilte die russische Luftfahrtbehörde am Montag mit. Betroffen sind demnach alle EU-Länder sowie Großbritannien, Kanada und weitere Staaten.

Längere Flugzeiten, aber keine Flugausfälle

Ein Sprecher der Lufthansa sagte auf BR-Anfrage, dass die Sperrung des russischen Luftraums voraussichtlich nicht zu Flugausfällen führe. Einige Flugzeiten würden sich aber wohl verlängern - als Beispiel nannte er Flüge nach Seoul.

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