Whisky frisch vom Fass – Georg Kugler und sein Team packen zwei besondere Sorten Elch-Whisky in den Transporter. Den "Torf vom Dorf" und einen Whisky, gereift in einem Bourbon-Fass. Die Fässer mit dem Elch im Eichenboden haben bei dem Feuer vor einem Jahr zum Glück nichts abbekommen. Und so kann der Braumeister und Whiskybrenner seine erlesenen Tropfen auf der Whiskymesse "Village" in Nürnberg präsentieren.
"Wir haben ja viele Kunden und Freunde auch vom ältesten Whisky-Club in Deutschland, vom Highland Circle", die haben ihn von Anfang an begleitet und auch immer wieder beraten. "Und ich denke, wir haben einen guten Whisky nach schottischem Vorbild, aber mit einem eigenen Charakter", erklärt der Franke mit ein wenig Stolz.
Brauerei-Brand zerstörte beinahe die Existenz
Vor gut einem Jahr hat der Whisky den Kuglers vielleicht sogar die Existenz gerettet. Da stand der Dachstuhl des Betriebsgebäudes in Flammen – die hauseigene Brauerei war nicht mehr zu gebrauchen. Doch der Whisky, der hatte das Feuer unbeschadet überstanden.
Elch-Bier wird noch auswärts gebraut
Der Verkauf einer Sonderabfüllung mit dem Namen "Neustart" half der Familie Kugler damals, erst einmal über die Runden zu kommen, denn mit dem eigentlichen Kerngeschäft, dem Bierbrauen, war in der eigenen Brauerei erstmal Schluss.
Das Bier für ihren Traditionsgasthof in der Fränkischen Schweiz müssen die Kuglers noch immer bei einer befreundeten Brauerei brauen. Und das bleibt wohl auch nochmal ein halbes Jahr so, denn die Aufbauarbeiten dauern länger als geplant. Auch deshalb, weil das Gebäude etwas aufgestockt wird, um das Unternehmen fit für die nächste Generation zu machen. Aber nun geht es auf der Baustelle zügig voran.
"Neustart" und Durchhalten dank Whisky
Derweil ist die Whiskymesse "The Village" in Nürnberg ein wichtiger Termin. Da können die Kuglers die besonderen Tropfen aus der Fränkischen Schweiz einem erlesenen Publikum vorstellen. "Es kommen Whisky-Interessierte aus ganz Deutschland und aus der ganzen Welt, da kann man sich natürlich gut präsentieren mit seinen Produkten", erklärt Kugler.
Schottland Schwerpunkt der Messe – Rum als Sonderschau
Mehr als 200 Aussteller kommen zur "Whisk(e)y"-Messe. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Schottland. "In Franken gibt es mittlerweile mehrere Whisky-Destillerien, aber ein gutes Produkt behauptet sich immer", ist sich Georg Kugler sicher. Aus den fränkischen Highlands kommt nicht nur gutes Bier – auch mit dem Whisky aus der Region haben sich Erzeuger einen Namen gemacht. Und haben keine Bedenken, dass sie unter den 200 Ausstellern untergehen.
Die Messe hat sich in der Frankenmetropole fest etabliert und findet erstmals losgelöst von der Freizeit-Messe statt. Zuvor war es ein Zusatzangebot zur "Freizeit". Das ganze Wochenende, vom 9. bis 10. März, steht im Zeichen des goldenen Getränks. Neben verschiedenen Tastings und Seminaren gibt es erstmals die Möglichkeit, dass Whiskys bewertet und geschätzt werden.
Eine Sonderschau beschäftigt sich diesmal mit einem anderen hochprozentigen Getränk. Im sogenannten "Pueblo del Ron" dreht sich alles um den Zuckerrohr-Schnaps und dessen verschiedene Cocktail-Variationen.
An Rum hat sich Braumeister Georg Kugler aus der Fränkischen Schweiz noch nicht herangewagt. Neben seinen Whisky-Kreationen bietet er aber mittlerweile auch einen Gin aus Franken.
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