Nach dem tödlichen Unfall auf der B14 Mitte Januar 2025 in Ansbach, hat die Staatsanwaltschaft neu Details bekannt gegeben. Nach den bisherigen Ergebnissen sei es naheliegend, dass ein 19-jähriger US-Militärpolizist bei seiner Dienstfahrt eingeschlafen sein könnte, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach, dem Bayerischen Rundfunk auf Anfrage mit.
Gutachten zum Unfall: Frau mit 75 bis 90 km/h erfasst
Am Sonntagmorgen (12.01.25) war der 19 Jahre alte Mann auf der Fahrt von Ansbach zur US-Heeresgarnison in Katterbach im Landkreis Ansbach von der Straße abgekommen und über einen Grünstreifen auf einen Rad- und Fußweg gefahren. Dort hatte das Auto die 33 Jahre alte Fußgängerin erfasst. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, haben Gutachter versucht zu klären.
Laut des Sprechers der Ansbacher Staatsanwaltschaft kam der Gutachter mithilfe der Informationen aus dem Datenspeicher des Autos zu dem Ergebnis, dass der Unfallwagen die Frau mit rund 75 bis 90 km/h erfasst hatte. Alkohol und Drogen konnten bei dem Militärpolizisten nicht nachgewiesen werden, so ein Sprecher.
Unfall kurz vor Schichtende des Soldaten
Die Dienstschicht des 19-Jährigen soll laut internen Informationen, die dem BR vorliegen, am Vorabend um 21.30 Uhr begonnen haben. Kurz vor Ende seiner Dienstzeit gegen 7.30 Uhr auf der Rückfahrt zur Kaserne ist der Unfall dann passiert. Er war allein im Wagen unterwegs. Ein Sprecher vom zuständigen "Departement of the Army Criminal Investigation Division" teilte schriftlich mit, dass er sich zu laufenden Ermittlungen derzeit nicht äußern könne.
Kein Bremsversuch feststellbar
Ein Bremsmanöver konnten die Gutachter nicht feststellen. Daher sei es nicht unplausibel, dass der Fahrer möglicherweise am Steuer eingeschlafen sei und erst wach wurde, als der Wagen die Böschung überquerte, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Hinweise auf einen Vorsatz oder ein Motiv gebe es nicht. Gegenüber den Ermittlern der US-Behörde habe der Mann ausgesagt, dass die Frau auf die Straße gelaufen sei und er versucht habe auszuweichen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Da es sich bei dem Fall um eine Dienstfahrt handelte, werde sich der Militärpolizist vermutlich vor einem US-Militärgericht verantworten müssen.
Unfallopfer hinterlässt Mann und vier Kinder
Die Frau hinterlässt einen Mann und vier Kinder. Ein Nachbar der getöteten Mutter hat auf dem Crowdfunding-Portal "GoFundMe" eine Spendenaktion gestartet, die inzwischen beendet ist. Innerhalb weniger Tage sind 99.360 Euro zusammengekommen
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