03.03.2025, Baden-Württemberg, Mannheim: Beamte der Spurensicherung untersuchen ein beschädigtes Fahrzeug an einer Zufahrt zur Rheinbrücke. Nach einem Vorfall mit einem Auto in der Mannheimer Innenstadt mit mindestens einem Toten und mehreren Verletzten ist der mutmaßliche Fahrer nach Polizeiangaben festgenommen worden. Nach Polizeiangaben war ein Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren. Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Polizeieinsatz in Mannheim

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Autofahrer rast in Menschenmenge – zwei Tote in Mannheim

Autofahrer rast in Menschenmenge – zwei Tote in Mannheim

In Mannheim ist ein Autofahrer in eine Menschenmenge gefahren und hat dabei zwei Menschen getötet. Der Tatverdächtige, ein 40-jähriger Deutscher, wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft sieht Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung.

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In der Mannheimer Innenstadt ist am Montagmittag ein Autofahrer in eine Menschenmenge gefahren. Zwei Menschen wurden dabei getötet, mehrere weitere teils schwer verletzt. Der Tatverdächtige, ein 40-jähriger Deutscher aus Rheinland-Pfalz, wurde festgenommen. Die Polizei geht derzeit nicht von einem politischen Motiv aus.

Die Staatsanwaltschaft Mannheim sieht Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung. Die Ermittler konzentrierten sich nun auf diesen Aspekt. Man habe ein Ermittlungsverfahren wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes eingeleitet, so Staatsanwalt Romeo Schüssler.

Wer ist der Tatverdächtige?

Der Mann war mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen eines Hasskommentars unter einem als rechtsextrem eingestuften Bildes im Onlinedienst Facebook.

Trotz dieser Vorstrafe aus dem Jahr 2018 könne nach bisherigen Erkenntnissen ausgeschlossen werden, "dass es sich um eine politisch motivierte Tat handelt", sagte Schüssler. Es gebe Hinweise darauf, dass der Mann sich vor seiner Festnahme mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen habe. Der Mann habe entsprechende Verletzungen aufgewiesen. Er liegt nach dpa-Informationen im Krankenhaus.

Von Beruf ist er Landschaftsgärtner. Ob er aber gerade gearbeitet habe, wisse man nicht, sagte Schüssler. Der Tatverdächtige sei ledig, habe nach Erkenntnissen der Ermittler keine Kinder und keine Partnerin oder keinen Partner. Man gehe davon aus, dass er allein gelebt habe.

Amokfahrt durch Fußgängerzone

Nach Augenzeugenberichten soll der Autofahrer mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die mehrere Hundert Meter langen "Planken", die Haupteinkaufstraße, gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben.

Offensichtlich beobachtete ein Taxifahrer den Vorfall am Paradeplatz und folgte dem davonrasenden Fahrzeug, das weiter die "Planken" hinunterfuhr. Nach einem missglückten Wendemanöver vor einer Auffahrt über eine Brücke, die über den Rhein nach Ludwigshafen führte, stellte sich der Taxifahrer dem Fahrer in den Weg, wie Jürgen Schwarz, Geschäftsführender Vorstand der Taxizentrale Mannheim, bestätigte.

Zwei Tote in Mannheim – zehn Verletzte

Auf Fotos ist der völlig demolierte schwarze Kleinwagen des Fahrers zu sehen. Zwei Menschen wurden getötet. Nach Angaben des baden-württembergischen Landeskriminalamtes (LKA) handelt es sich dabei um eine 83-jährige Frau und einen 54-jährigen Mann. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Kinder betroffen waren, so LKA-Präsident Andreas Stenger.

Fünf Personen erlitten laut Polizei schwere, fünf weitere leichte Verletzungen. Sie kamen in verschiedene Krankenhäuser.

Faschingsveranstaltungen in Baden-Württemberg abgesagt

Mannheim liegt im Norden Baden-Württembergs, an der Grenze zu Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Am Dienstag sollte in Mannheim die traditionelle Straßenfasnacht stattfinden. Umzüge wurden abgesagt. Auch andere Städte in Baden-Württemberg haben reagiert und für Dienstag geplante Veranstaltungen abgesagt. Betroffen sind unter anderem Heidelberg und Schwetzingen im Rhein-Neckar-Kreis sowie der Marktplatzfasching in Weinheim. Stuttgart und Karlsruhe dagegen halten an ihren Umzügen fest.

Faeser bricht Karnevalsbesuch ab

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) brach wegen der Ereignisse in Mannheim ihre Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln vorzeitig ab. Die Ministerin werde laufend unterrichtet, teilte ein Sprecher mit. Später dankte Faeser der Polizei und den Rettungskräften. "Die Polizei hat einen herausragenden Job geleistet." Etwa 30 Polizeikräfte seien in zehn Minuten vor Ort gewesen. 

Bundespräsident spricht tiefes Mitgefühl aus

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) versicherte den Bürgerinnen und Bürgern, dass der Staat alles tue, was er tun könne, um sie zu schützen. Aber hundertprozentigen Schutz könne es nicht geben. "Manchmal ist es einfach nur tragisch und schlimm."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach den Angehörigen der Opfer sein tiefes Mitgefühl aus. "Es ist furchtbar, was sie durchmachen müssen", erklärte Steinmeier über seine Sprecherin auf der Plattform X.

Ähnlich äußerte sich Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz: "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer sinnlosen Gewalttat.

Im Video: Todesfahrt durch Mannheimer Fußgängerzone

Heute Mittag gegen 12 Uhr mitten in der Mannheimer Fußgängerzone: Ein Auto rast in eine Menschengruppe.
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Heute Mittag gegen 12 Uhr mitten in der Mannheimer Fußgängerzone: Ein Auto rast in eine Menschengruppe.

Mit Informationen von dpa, KNA, AFP, Reuters

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