Jemand taucht im Freibad ab
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Jemand taucht im Freibad ab (Symbolbild)

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Frau rettet kleines Mädchen im Freibad vor dem Ertrinken

Im Freibad von Geisenhausen im Landkreis Landshut ist am Montagnachmittag beinahe ein kleines Mädchen ertrunken. Eine aufmerksame Freibadbesucherin rettete die Dreijährige. Nun könnte gegen die Mutter ermittelt werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Eine aufmerksame Frau hat am Montagnachmittag ein regungsloses Kind aus dem Schwimmerbecken eines Freibades im niederbayerischen Geisenhausen im Kreis Landshut gerettet. Das Mädchen war noch ansprechbar und kam anschließend in ein Krankenhaus. Unklar ist laut Polizei, wie lange die Dreijährige unter Wasser war.

Dreijährige steigt selbständig ins Schwimmerbecken

Das Kind hatte zusammen mit seiner Mutter vom Kinderbecken ins Schwimmerbecken wechseln wollen. Als die 37-Jährige kurz weg war, um die Schwimmflügel für ihr Kind vom Liegeplatz zu holen, stieg das Mädchen offenbar eigenständig über eine Treppe ins Wasser. Dort ging es unter.

Eine Frau, die ebenfalls Badegast im Freibad Geisenhausen war, entdeckte das Kind unter Wasser und zog es heraus. Ein hinzugerufener Notarzt behandelte die Dreijährige, die daraufhin zur weiteren Kontrolle in ein Krankenhaus kam. "Inzwischen ist sie wieder zu Hause und wohlauf", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Ermittlungen gegen die Mutter möglich

Gegen die 37 Jahre alte Mutter könnte nun ermittelt werden: unter anderem wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen und der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht. Diese Vorwürfe wurden zunächst der Staatsanwaltschaft zur Prüfung vorgelegt, so die Polizei.

Appell der DLRG

Im vergangenen Jahr starben laut der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Deutschland 16 Kinder unter zehn Jahren im Wasser. Ein Grund ist auch, dass viele Kinder das Schwimmen nicht mehr oder gar nicht erlernen. Eine Forsa-Umfrage, die von der DLRG in Auftrag gegeben wurde, belegt, dass sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, seit 2017 von zehn auf 20 Prozent verdoppelt hat.

Die DLRG fordert deshalb: "Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen. Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann." Als sicherer Schwimmer gilt, wer das Schwimmabzeichen in Bronze abgelegt hat. Ende der 1980er-Jahre erreichten noch mehr als 90 Prozent der Kinder bis zum Abschluss der vierten Klasse das Jugendschwimmabzeichen in Bronze. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der Grundschulabsolventen keine sicheren Schwimmer mehr.

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