Goldbarren
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Goldbarren im Wert von mehr als 300.000 Euro soll eine Frau im Landkreis Hof an eine 18 Jahre alte Betrügerin übergeben haben (Symbolbild).

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Frau übergibt nach Schockanruf Goldbarren

Eine 18 Jahre alte Frau muss sich in München vor Gericht verantworten. Ihr wird vorgeworfen, Menschen nach Schockanrufen um mindestens 360.000 Euro gebracht zu haben. Im Kreis Hof soll ein Opfer ihr Goldbarren übergeben haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Weil sie Menschen nach Schockanrufen um mindestens 360.000 Euro gebracht haben soll, muss sich eine 18-Jährige vor Gericht verantworten. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wird der Frau vorgeworfen, Anfang des Jahres an zwei Betrugsfällen im Raum Bamberg und Döhlau im Landkreis Hof beteiligt gewesen zu sein.

Nach Schockanruf: Opfer übergibt Goldbarren

Den Opfern sei jeweils vorgespielt worden, dass enge Verwandte in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen seien. Eine hohe Kaution sei nötig gewesen, um eine Gefängnisstrafe abzuwenden. Eine Bambergerin zahlte daraufhin 53.000 Euro, einen Tag später übergab ein Opfer im Landkreis Hof mehrere Goldbarren im Wert von mehr als 300.000 Euro. Beiden war vorgeschwindelt worden, ihr Sohn sei in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt gewesen.

Bei einem dritten Betrugsversuch in Ingolstadt konnte die mutmaßliche Betrügerin schließlich festgenommen werden. Das Gerichtsverfahren findet in München statt.

Kriminalstatistik: Callcenter-Betrügereien nehmen zu

Im Rahmen der Polizeistatistik 2022, die im März 2023 veröffentlicht wurde, hat die oberfränkische Polizei offengelegt, dass Callcenter-Betrügereien deutlich zunehmen. Demnach bereite dem Polizeipräsidenten der enorme Zuwachs dieser Straftaten Kopfzerbrechen. Dazu zählen beispielsweise Schockanrufe oder der sogenannte Enkeltrick.

Waren es allein bei dieser Form 2021 noch 984 Fälle, sind es 2022 bereits 2.500 Fälle, die bekannt wurden. Hinzu kommt noch ein neues Phänomen: der "WhatsApp-Betrug", bei dem zum Beispiel angebliche Nachrichten der Kinder verschickt werden, die nach finanzieller Unterstützung fragen.

Dank vieler Informations- und Präventionsveranstaltungen sei die tatsächliche Geldübergabe in diesen Fällen im bayernweiten Vergleich zwar geringer geworden. Man müsse aber weiter genau hinsehen, so Oberfrankens Polizeipräsident Markus Trebes. "Was mich besonders ärgert: Es sind immer die Älteren, die auch mit der Technik nicht mehr so aktiv mitgehen wie die ganz Jungen, wo die Helferseite ausgenutzt wird und sie um ihr Erspartes gebracht werden."

Im Juni hatte es erst einen Fall in Rosenheim gegeben, bei dem ein 24 Jahre alter Mann nach einem betrügerischen Anruf Goldbarren und Schmuck in mittlerem fünfstelligen Wert vor seine Türe gelegt hatte.

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