Zum 52. Mal findet am Dreikönigstag das traditionelle Hornschlittenrennen in Partenkirchen statt. Gestartet wird in Viererteams. Doch vor den sportlichen Erfolg hat der liebe Gott den Schweiß der Schlittenteams und der Vorbereitungsmannschaft gestellt. Das Sportgerät muss an den Start in rund 900 Metern Höhe geschoben werden. Und das über eine 25 Prozent steile Forststraße. Es gibt viele steile Wege rund um Garmisch-Partenkirchen – dieser zur Partnachalm ist einer der steilsten.
Mut antrinken erlaubt
Vor dem Start ist ein Stamperl Schnaps erlaubt, sagt der Vorstand des Hornschlittenvereins Peter Strodl: "Man braucht ein bisschen Alkohol in den Adern, damit man sich was traut." Offensichtlich betrunkene Fahrer dürften aber nicht starten, so Strodl.
Klare Vorgaben für die Schlitten
Bierernst geht es nicht zu beim traditionellen Hornschlitten-Rennen in Partenkirchen, aber ernst schon. Die Schlitten, mit denen im letzten Jahrhundert in echten Wintern das Heu von der Alm ins Tal geholt wurde, sind streng normiert und richten sich nach der traditionellen Werdenfelser Bauart.
Echte Emotionen auf künstlichem Schnee
Das mit den echten Wintern ist lange her. Beim Schnee wird seit Jahren künstlich nachgeholfen, damit auf der asphaltierten und geschotterten Bergstraße eine Rodelpiste entsteht. Philipp Rudhart und das Team des Vereins präparieren die Strecke mit Recycling-Schnee: "Wir sind in der glücklichen Lage, dass der Markt Garmisch praktisch für uns im Skistadion den Schnee mitgemacht hat im Rahmen von Neujahrsskispringen und im Zuge dessen haben wir 40 bis 50 Lastwagenladungen Schnee gekriegt." Eine Pistenraupe der Gemeinde hilft mit, die grau-weiße Pracht auf der Strecke zu verteilen. Trotz der Unterstützung der Marktgemeinde ein teurer Spaß für den Verein, weiß Peter Strodl.
Verein sucht Nachwuchs
600 Mitglieder zählt der Hornschlittenverein, die meisten Ü 60. Jetzt müssen unbedingt Jüngere in die Verantwortung, lacht der Chef und stupft seinen Streckenhelfer Phillipp an: "Du bist der nächste Vorstand". Philip Rudhart lacht ebenfalls: "Nein, das hab ich anders gehört."
Die Generationenfrage wird sich bis zum Rennen am Freitag nicht lösen lassen. Wenn die Wetterprognosen sich nicht groß ändern – und es nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt gibt, wird es am Freitag ein spannendes Rennen von mutigen Schlitten-Pilotinnen und Piloten geben.
Anfahrt mit ÖPNV möglich
Der Start am Freitag ist um 12.30 Uhr. Das Gelände befindet sich im Ortsteil Partenkirchen auf dem Weg von der Skisprungschanze in Richtung zur Partnachklamm. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen aus mit dem Bus zum Skistadion fahren. Von dort sind es nur etwa 15 Minuten zu Fuß bis zum Veranstaltungsgelände.
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