Bayern kann nicht nur Bierfeste, sondern auch Fasching. Nicht nur in den großen Städten wird gefeiert – auch in den Dörfern und Kleinstädten ist Fasching in Bayern ein echtes Highlight. Allerdings wurden auch einige Feierlichkeiten und Umzüge abgesagt.
Die größten und bekanntesten Umzüge
Groß, bunt und laut wird es kommenden Sonntag besonders hier: Der traditionelle große Faschingsumzug in Nürnberg findet wie geplant am 2. März statt und wird wieder tausende Besucher anziehen. Ebenso in Würzburg – hier erwartet die Karnevalsgesellschaft 2.500 Teilnehmer und rund 130 Gruppen für das närrische Treiben. In Schweinfurt rechnet man mit bis zu 15.000 Menschen, die die Straßen säumen werden, um die bunten Wagen und Fußgruppen zu bestaunen. In Bayreuth verwandelt sich das Stadtparkett in eine Faschingswelt. Der sogenannte "Schwarze Kater", der größte Gaudiwurm der nördlichen Oberpfalz, findet in Neustadt an der Waldnaab statt. Und beim Landshuter Faschingsumzug durch die Altstadt werden heuer erstmals die drei besten Festwagen und Fußgruppen prämiert.
Der Coburger Narrhalla-Gaudiwurm zieht am Sonntag ab 14 Uhr am Marktplatz los. In Griesbeckerzell in Aichach-Friedberg findet einer der größten ländlichen Umzüge mit bis zu 10.000 erwarteten Besuchern statt.
Klein, aber fein: Auswahl besonderer Umzüge
Der Umzug von Deubach im Landkreis Augsburg am Faschingsdienstag steht heuer unter dem Motto: "In Deubach an der Schmutter ist alles in Butter". Im schwäbischen Zusmarshausen sorgt die Guggenmusik mit ihren schrägen Bläserklängen und Trommelrhythmen für Stimmung. Der Klosterlechfelder Gaudiwurm ist bekannt für seine liebevoll gestalteten, kreativen Wagen und Fußgruppen. Der Umzug in Lauterbach bei Wertingen im Landkreis Dillingen findet nur alle zwei Jahre statt – und die gesamte Dorfgemeinschaft baut monatelang an den Wagen. Hier gibt es kreative Themen wie "Dubai-Schokolade" oder eine Gruppe von Sauna-Fans, die nur mit Handtüchern und Bademänteln durch den Ort ziehen.
Spalt im Landkreis Roth, bekannt für seinen Hopfenanbau, feiert Fasching mit besonderer Hingabe. Hier sieht man nicht nur bunte Motivwagen, sondern auch Gruppen, die als überdimensionale Bierfässer, Hopfenranken oder Maßkrüge verkleidet sind. Am Sonntag startet um 14 Uhr im oberbayerischen Manching der traditionelle Faschingsumzug mit über 25 Wagen und 15 Fußgruppen. Die große Faschingsgaudi findet im Anschluss auf dem Rathausplatz statt.
Das ist freilich nur eine kleine, keinesfalls vollständige Auswahl der vielen kleineren Umzüge in Bayern, in denen so viel Herzblut steckt.
Faschings-Highlight: Bayerische Nachtumzüge
Ein besonderes Highlight im bayerischen Fasching sind die Nachtumzüge in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries am heutigen Rußigen Freitag. Der größte dieser Nachtumzüge findet in Dillingen an der Donau statt. Er geht 2025 bereits in seine 22. Auflage – eine Schnapszahl, die in Faschingskreisen als besonderes Jubiläum gilt. Über 120 Fußgruppen, Musikvereine, Garden, Showtänze und große Motivwagen ziehen um 19.11 Uhr los. Später geht die Feier im großen Festzelt weiter.
Auch in Asbach-Bäumenheim (Landkreis Donau-Ries) ist der Nachtumzug ein fester Bestandteil des Faschings. Hier gibt es 85 Zugnummern, bestehend aus Fußgruppen, Faschingsgesellschaften und Wagen. Nach dem Umzug feiern bis zu 1.400 Menschen in der Schmutterhalle weiter.
Hier sind Faschingsumzüge abgesagt
Einige Städte und Gemeinden haben ihre geplanten Faschingsumzüge abgesagt. Etwa München, wo nach der Amokfahrt mit zwei Toten die großen städtischen Veranstaltungen gestrichen wurden. Die Stadt Aschaffenburg hat den Faschingsumzug, der für den 2. März geplant war, abgesagt – nach der tödlichen Messerattacke auf eine Kindergartengruppe. In Nürnberg fällt der traditionelle Kinderfaschingszug aus. Der große Umzug in Waldkraiburg kann nicht stattfinden, weil die Stadt die vielen Zufahrtsstraßen nicht ausreichend absichern kann – stattdessen gibt es nur ein stationäres Faschingstreiben auf dem Sartrouville-Platz. Ansbach hat vorsichtshalber den Kinderumzug gestrichen.
Veranstalter wollen für Sicherheit sorgen
Die aktuelle Sicherheitslage bleibt angespannt. Nach Drohungen im Netz und den Anschlägen in München, Aschaffenburg und Magdeburg haben viele Städte ihre Sicherheitskonzepte verschärft.
Die meisten Veranstalter waren sich einig: Sicherheit geht vor, Fasching als Symbol für Lebensfreude wolle man sich aber nicht nehmen lassen. Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betont, dass keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne vorlägen, und er sehe keinen Anlass, grundsätzlich auf Faschingsveranstaltungen zu verzichten.
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