In einem Waldstück bei Frasdorf hat ein Schleuser 18 syrische Geflüchtete abgesetzt und zurückgelassen. Wie die Polizei berichtet, hatten die Geflüchteten zuvor eine gefährliche Fahrt in einem Kastenwagen durchlebt.
Sie mussten wohl auf der Strecke von Slowenien nach Deutschland ohne Unterbrechung elf Stunden auf dem Boden der Ladefläche des Transporters zubringen - ohne Heizung, ohne Toilettenpause. Für die Notdurft stand den Geflüchteten lediglich eine Plastikflasche zur Verfügung.
Eine Frau hatte die orientierungslos wirkende Gruppe in Frasdorf bemerkt und daraufhin die Polizei gerufen. Die Geflüchteten schilderten, dass ein Schleuser sie in einem ein bis zwei Kilometer entfernten Waldstück zurückgelassen habe.
Geflüchtete kommen ins Jugendheim und in Aufnahmestellen
Zwei Männer, die zur Gruppe gehörten, wurden kurz darauf im Rahmen einer Fahndung aufgegriffen. Die insgesamt 15 Männer und drei Jugendlichen sagten, dass sie in Slowenien im Umfeld eines Flüchtlingscamps in den Transporter gestiegen waren. Dafür spricht auch, dass die Beamten auf einem Feldweg, auf dem die Migranten abgesetzt wurden, eine slowenische Registrierungskarte fanden.
Einem Jugendlichen zufolge hatten die Eltern für die Schleusung 16.000 Euro gezahlt. Nach seiner Ankunft in Bosnien wären sie aber dazu aufgefordert worden, nochmals 4.000 Euro nachzulegen. Die drei Minderjährigen sind nun in einem Jugendheim untergebracht, 13 Erwachsene kommen in die Aufnahmestelle für Geflüchtete in München.
Zwei Männer müssen wohl wieder zurück nach Kroatien, da sie sich dort bereits in einem Asylverfahren befinden. Gegen den unbekannten mutmaßlichen Schleuser hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet.
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