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Gegen Pläne von Kultusministerin: Offener Brief von Künstlern

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Gegen Pläne von Kultusministerin: Offener Brief von Künstlern

Gegen Pläne von Kultusministerin: Offener Brief von Künstlern

Weniger Musik, Kunst und Werken in Grundschulen, dafür mehr Mathe und Deutsch – dieses Vorhaben des bayerischen Kultusministeriums kritisieren jetzt prominente Künstler. 28 von ihnen haben sich in einem offenen Brief an die Staatsregierung gewandt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Weniger Kunst- und Musikunterricht – damit Grundschüler in Bayern mehr Zeit zum Lesen und Rechnen haben: In der Kreativszene stößt das auf wenig Gegenliebe. 28 Künstler haben deshalb einen offenen Brief verfasst, um gegen die geplante Unterrichtskürzung in Kreativfächern zu protestieren.

Vorwurf: Reform erkläre Künste zur verzichtbaren Nebensache

Die Staatsregierung, heißt es in dem Schreiben, wolle ihrem "schon längst realen Unvermögen", der kreativen Erziehung der Schüler angemessen nachzukommen, nun "eine gesetzliche Grundlage" geben. Das Vorhaben sei der "offene Versuch, die Künste als verzichtbare Nebensache zu erklären". Das seien "Kürzungen am völlig falschen Ort" so die Kritik in dem Schreiben, das dem Münchner Merkur und der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

"Unseriöser Versuch" den Protest zu beschwichtigen

Das vor ein paar Tagen verschickte Rundschreiben von Kultusministerin Anna Stolz, um die Wogen zu glätten, halten die Verfasser des offenen Briefs für einen "unseriösen Versuch" dem Protest gegen die Pläne "den Wind aus den Segeln zu nehmen". In dem Schreiben wies Stolz alle Grundschulen darauf hin, dass keine Streichung von Fächern und auch keine Zusammenlegungen geplant seien.

Kultusministerin: "Debatte von Fehlannahmen geprägt"

Sie nehme die Bedenken, die in dem offenen Brief geäußert würden, sehr ernst, erklärte Stolz am Donnerstagabend. Die aktuelle Debatte sei aber, so bedauert sie, von einigen Fehlannahmen geprägt, die sich in den vergangenen Tagen in den Sozialen Medien verbreitet hätten. Sie weist erneut darauf hin, dass es "schlichtweg falsch" sei, dass die Fächer Musik, Kunst, Werken und Gestalten zusammengelegt würden. Alle drei Fächer blieben eigenständig. Kein Fach werde gestrichen. Das sei zu keinem Zeitpunkt geplant gewesen und werde es mit ihr auch nicht geben.

Schulen können bei der bisherigen Stundenzahl bleiben

Mit der neuen Stundentafel könnten die Schulen in Musik, Kunst sowie Werken und Gestalten jeweils bei der bisherigen Stundenzahl bleiben und in allen drei Fächern werde es die gleiche Lernzeit geben wie bisher auch. Dafür erhielten Schulleitungen und Lehrer die notwendigen Gestaltungsspielräume. Es gehe darum, den Kindern mehr Zeit zu verschaffen, um Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Nicht darum Kunst, Musik und Werken zu schwächen.

Schlechtes Abschneiden bei der Pisa-Studie

Grund für die geplante Grundschulreform der Staatsregierung ist, dass die deutschen Schüler bei der vergangenen Pisa-Studie im internationalen Vergleich so schlecht abgeschnitten hatten wie noch nie – beim Lesen, in Mathe und in den Naturwissenschaften.

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