Auszug aus der Tagesordnung des Kelheimer Bauauschusses
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Geplante Flüchtlingsunterkunft in Kelheim sorgt für Ärger

Geplante Flüchtlingsunterkunft in Kelheim sorgt für Ärger

In Kelheim gibt es Widerstand gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft. Anwohner fühlen sich von den Plänen überrumpelt. Rund 80 Menschen könnten in einem Haus und Containern unterkommen. Nun beriet der Bauausschuss, wie es weitergehen soll.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Für die Adresse "Am Kastlacker" in Kelheim ist auf zwei Grundstücken eine dezentrale Unterkunft für Asylbewerber geplant. Ein entsprechender Antrag wurde jetzt im städtischen Bauausschuss behandelt. Doch schon vor der Sitzung rumorte es in der niederbayerischen Stadt.

Widerstand in der Bevölkerung

Anwohner und Bürger in Kelheim hatten sich mit einer Unterschriftenaktion gegen den Antrag auf Baugenehmigung ausgesprochen. Es wurden unter anderem fehlende Infrastruktur oder die Dimension der Unterkunft moniert. Außerdem fühlten sich die Anwohner von den Plänen überrumpelt. Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger (CSU) hatte sie schriftlich am 10. Januar über das geplante Bauvorhaben informiert. Wer der Bauherr ist, ist bislang nicht bekannt.

Stadt sieht bei sich keine Versäumnisse

Die Stadt Kelheim wies Vorwürfe zurück. "Die Information der Nachbarn über das Bauvorhaben obliegt dem Antragsteller", hieß es seitens der Stadt. "Der Bauherr hätte den Bauantrag den angrenzenden Nachbarn vorlegen müssen." Die Stadt habe rechtzeitig informiert. "Der Stadt Kelheim lag der vollständige Bauantrag mit der aktuellen Planung seit Montag, dem 15.01.2024, vor. Somit wurde hier unmittelbar informiert."

Die Bauausschusssitzung war öffentlich. Die Stadt Kelheim wies vorsorglich darauf hin, dass gemäß Gemeindeordnung kein Rederecht für Zuschauer bestand.

Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger sagte nach der Sitzung am Montagabend zum BR, dass in den nächsten beiden Wochen eine Informationsveranstaltung und eine öffentliche Begehung des Geländes "Am Kastlacker" geplant sei. Der Bauausschuss hatte sich gegen eine direkte Ablehnung der Asylbewerberunterkunft ausgesprochen, so Schweiger.

Die Sitzung des Bauausschusses war laut Bürgermeister Schweiger "gut besucht". Die Diskussionen blieben aber trotzdem ruhig, sagte er.

Unterkunft für bis zu 80 Geflüchtete

Die neugebaute dezentrale Unterkunft in Kelheim soll rund 60 Menschen beherbergen. In einem bestehenden Gebäude auf den Grundstücken könnten nochmal 20 Personen unterkommen.

Die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern regelt das Landratsamt. Der Landkreis Kelheim sei dazu verpflichtet, 9,7 Prozent aller in den Regierungsbezirk Niederbayern Geflüchteten im Landkreis unterzubringen, heißt es von der Stadt.

Widerstand gegen Asylunterkünfte auch anderswo

In Rabenstein, einem Ortsteil von Zwiesel, im niederbayerischen Landkreis Regen hatte es ebenfalls Widerstand aus der Bevölkerung gegen eine geplante Unterkunft für Geflüchtete gegeben. Auch Politiker schalteten sich ein.

Vergangene Woche dann die Kehrtwende: Die Hotelbesitzer wollen ihr Anwesen doch nicht an einen Investor verkaufen. Stattdessen soll das Hotel wieder neu eröffnet werden und schon ab Februar Urlauber willkommen heißen.

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