Damit möglichst alle Menschen in Bayern eine kleine Freude an Weihnachten haben, gibt es auch heuer wieder zahlreiche Geschenk- oder Hilfsaktionen rund um Heiligabend. Meist sind es Ehrenamtliche, die Spenden an Bedürftige, Obdachlose oder Kinder verteilen. Doch das ist nur möglich, weil sich auch viele Bürgerinnen und Bürger beteiligen und Geld- oder Sachspenden beisteuern.
München: Geschenkpackerl für Obdachlose
Wie jedes Jahr in der Adventszeit sammelt das Kloster St. Bonifaz in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofes Geschenkpackerl für Obdachlose, die dann an Heiligabend verteilt werden. Wer will, kann noch bis zum 23. Dezember (12 Uhr) ein Packerl an der Klosterpforte abgeben.
Man kann in die Geschenkpackerl beispielsweise warme Wintersocken geben, Duschgel und Shampoo, Zahnpasta sowie Zahnbürsten. Die obdachlosen Menschen freuen sich aber auch über etwas Weihnachtliches zum Naschen, wie abgepackte Kekse oder Lebkuchen. Gerne kann auch noch eine Kerze mit Zündhölzern oder Feuerzeug zugegeben werden, so das Kloster.
Schwester Monika (78) kümmert sich seit über zehn Jahren ehrenamtlich um die Obdachlosen von St. Bonifaz und wird die Geschenke dann am 24. Dezember verteilen. Sie bittet darum, dass Packerl, die für Frauen bestimmt sind, außen mit einem "F" gekennzeichnet werden. Schwester Monika weist aber darauf hin, dass es mehr obdachlose Männer als Frauen gibt, die regelmäßig ins Kloster St. Bonifaz kommen.
Landkreis Altötting: Pflegeazubi verteilt Lego-Sets an kranke Kinder
Kevin Hartung macht eine Ausbildung zum Kinderpfleger am Krankenhaus in Altötting. Vor eineinhalb Jahren hat er den Verein "PädCare" gegründet. 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins, die wie Kevin Hartung aus Pflegeberufen kommen, wollen damit die medizinische Versorgung von Kindern verbessern.
Vor Kurzem hat "PädCare" rund 1.000 Lego-Sets über eine Spende erhalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins haben sie schön in Geschenkpapier verpackt und die Packerl in zehn bayerischen Kliniken verteilt. Die Lego-Geschenke für kranke Kinder gingen unter anderem in die Krankenhäuser von Starnberg, Rosenheim, München, Augsburg und Murnau. Einige Packerl wurden sogar bis nach Bayreuth geschickt.
Für Kevin Hartung ist dieses Engagement eine Herzensangelegenheit. "Jedes Kind soll Weihnachten erleben und ein Geschenk auspacken dürfen - auch im Krankenhaus", so der Pflege-Azubi. Sein Verein hilft aber nicht nur an Weihnachten. Es sind auch noch andere Aktionen geplant, beispielsweise sollen demnächst Kinderbücher gestaltet und verteilt werden.
Dießen: Firmen-Mitarbeitende spenden und sammeln für ein Kinderheim
Auch im Landkreis Landsberg am Lech gibt es eine Geschenkaktion für Kinder. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma "Delo" erfüllen die Weihnachtswünsche der Kinder und Jugendlichen des Kinderheimes St. Alban in Dießen. Die Azubis des ersten Lehrjahres übergeben die Geschenke dann kurz vor Heiligabend.
Wie in den letzten Jahren schrieben die rund 50 Kinder und Jugendlichen ihre Wünsche vorab auf Papiersterne – von buntem Spielzeug über Hörbücher bis hin zu Filmen war alles dabei, so eine Sprecherin der Firma. Außerdem habe es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit gegeben, Geld zu spenden. Damit sollen Ausflüge des Kinderheimes finanziert werden.
Rosenheim: Kartoffelsuppe und Würschtlgulasch für Einsame und Bedürftige
Wer in Rosenheim nicht alleine essen mag an Heilig Abend oder sich nichts Warmes leisten kann, der wird in der Weinstraße freundlich empfangen. Wirtin Ingeborg Triebe vom Gasthaus zur historischen Weinlände gibt von 16 bis 20 Uhr Kartoffelsuppe und Würschtlgulasch für Einsame und Bedürftige aus.
Uns geht es immer noch gut, auch wenn der Lockdown für die Gastronomen hart gewesen ist, sagt Ingeborg Triebe. Deswegen mache man jetzt die Weihnachtsaktion. Neben Suppe und Gulasch gebe es auch kleine Geschenktüten für die Gäste, viele Rosenheimer Geschäftsleute aus der direkten Umgebung haben dafür gespendet. Ingeborg Triebe ist für rund 300 Gäste gerüstet. Die Ausgabe erfolgt vor der Gasthaustüre. Was übrigbleibt wird an die Rosenheimer Tafel gespendet und dort am ersten Weihnachtsfeiertag ausgegeben.
München: Weihnachtsessen "To Go" für Bedürftige
Das Caritas-Begegnungszentrum "D3" an der Dachauer Straße am Hauptbahnhof ist auch an den Weihnachtstagen geöffnet. Dort können sich Obdachlose und wohnungslose Menschen aufwärmen und duschen, und sie werden mit warmen Mahlzeiten "To Go" versorgt. Außerdem bekommen sie an Weihnachten alkoholfreien Punsch, Lebkuchen und Geschenke wie Schals, Handschuhe, Socken oder Hygieneartikel. Geöffnet ist an den drei Weihnachtstagen, "zwischen den Jahren" sowie an Silvester und Neujahr täglich von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Nur am Mittag wird wegen coronabedingter Desinfektionsmaßnahmen eine Stunde zugemacht.
Die Korbinian-Küche gibt am neuen Standort - in der Schützenstraße zwischen Hauptbahnhof und Stachus – täglich von 14 bis 18 Uhr Suppe und warme Getränke an Bedürftige aus. Nicht alle Gäste seien obdachlos, erzählt Projektleiterin Marlies Brunner und betont: "Wir machen keine Bedürftigkeitsprüfung." Für Seniorinnen und Senioren mit schmaler Rente gibt es auch in der Antonius-Küche an der Kapuzinerstraße eine kostenlose warme Mahlzeit zum Mitnehmen - immer montags bis freitags (außer an Feiertagen) zwischen 11 und 14 Uhr. Nachweise für eine soziale Bedürftigkeit werden auch hier nicht verlangt.
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