Der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtages hat sich heute in Rott am Inn im Landkreis Rosenheim mit einer leeren Gewerbehalle beschäftigt, die künftig Geflüchtete und Asylbewerber beherbergen soll. Mit dabei als Berichterstatter waren der Landtagsabgeordnete Josef Lausch, Mitglied der Freien Wähler, und Markus Rinderspacher von der SPD. Zu Wort kamen Vertreter der Gemeinde und der Bürgerinitiative, welche beide die Gewerbehalle keinesfalls für geeignet halten. Die Rotterin Heike Bachert hatte die Petition eingereicht. Das Landratsamt Rosenheim will an der Gewerbehalle als Asylunterkunft festhalten und hat das bei dem Ortstermin nochmal klargelegt.
Im Audio: Der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtages auf Ortstermin in Rott am Inn
Positive Bilanz nach Treffen mit Petitionsausschuss
Man habe sachlich miteinander gesprochen, bilanzierte am Ende Berichterstatter Josef Lausch. Beide Seiten seien ausführlich zu Wort gekommen. In zwei bis drei Wochen wird sich der Ausschuss erneut mit der Petition aus Rott am Inn beschäftigen. Das Landratsamt Rosenheim will in der ehemaligen Industriehalle in Rott am Inn eine Ankunftseinrichtung für bis zu 300 Menschen installieren und hat die Gewerbehalle angemietet. Mit dem Objekt sollen die seit zwei Jahren belegten Turnhallen von Raubling und Bruckmühl wieder freigemacht werden können, um Schulsport wieder zu ermöglichen, sagte der Rosenheimer Landrat Otto Lederer. Das Landratsamt finde einfach keine anderen Unterkünfte mehr und sei gesetzlich verpflichtet, die Menschen unterzubringen.
Bedenken gegen die Asylunterkunft
Der 4.000-Einwohner-Ort Rott am Inn sieht sich aber mit dieser hohen Anzahl an Menschen überfordert. Die Gemeinde hatte dem Landratsamt sieben Alternativstandorte für rund 100 bis 180 Menschen angeboten. Zudem sei eine mögliche Quecksilberbelastung in der Halle nicht ausreichend geklärt. Bürgermeister Daniel Wendrock machte zudem auf die angespannte Trinkwasser- und Abwasserproblematik aufmerksam. Sollte die Flüchtlingsunterkunft kommen, müsse auch dies noch geklärt werden.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!