Der insolvente österreichische Motorradhersteller KTM AG soll rasch entschuldet werden und seine Produktion im März wieder aufnehmen. Die Gläubiger stimmten am Landgericht Ried im Innkreis einem entsprechenden Sanierungsplan für den ehemals größten europäischen Motorradbauer zu. Das teilte die Holding Pierer Mobility AG am Dienstag mit.
Insolventer Motorradbauer KTM soll Schulden rasch loswerden
Von den rund zwei Milliarden Euro an Schulden sollen 30 Prozent in spätestens drei Monaten zurückgezahlt werden. Dies soll vom indischen Fahrzeughersteller und indirekten KTM-Miteigentümer Bajaj sowie von einem weiteren Investor finanziert werden, hieß es vom Gläubigervertreter Creditreform.
Damit die Produktion ab Mitte März 2025 schrittweise wieder hochgefahren werden könne, erhalte KTM aus dem erweiterten Aktionärskreis 50 Millionen Euro, hieß es. Die geplante Vollauslastung der vier Produktionslinien im Einschichtbetrieb solle innerhalb von drei Monaten erreicht werden.
Mehrere potenzielle Investoren in der näheren Prüfung
Wer bei KTM einsteigen wird, ließ KTM-Vorstand Gottfried Neumeister offen und verwies auf laufende Gespräche. "Ich kann Ihnen versichern, dass alle Teilnehmer an einer Fortführung interessiert sind und nicht nur an der Marke oder einer Zerschlagung", sagte Neumeister.
Viele Beschäftigte auch aus Bayern
KTM war voriges Jahr durch einen Einbruch der Nachfrage und zu hohe Lagerbestände in die Insolvenz geschlittert. Die Produktion der Firma in Mattighofen nahe der Grenze zu Bayern steht seit Mitte Dezember still. Bei KTM in Mattighofen sind rund 1.000 Grenzgänger aus Nieder- und Oberbayern beschäftigt.
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