Soldaten montieren die neuen Grablaternen auf dem Soldatenfriedhof.
Bildrechte: Thomas Graml, Stadt Amberg
Bildbeitrag

Soldaten des Logistikbataillons 472 montieren die neuen Grablaternen.

Bildbeitrag
>

Grabschändungen in Amberg: Stadt spendiert neue Grablaternen

Grabschändungen in Amberg: Stadt spendiert neue Grablaternen

In Amberg hat die Schändung von knapp 100 Gräbern auf dem Katharinenfriedhof für breites Entsetzen gesorgt. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Nun gibt es eine gute Nachricht zu Allerheiligen: über 100 neue Grablaternen für den Friedhof.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Ende August wurde die Schändung von knapp 100 Gräbern auf dem Katharinenfriedhof in Amberg bekannt. Das Ausmaß sorgte für blankes Entsetzen: Metalldiebe hatten Figuren, Grablichter, Schalen und anderen Grabschmuck im Wert von 300.000 Euro gestohlen. Nun gibt es zu Allerheiligen gute Nachrichten aus der Stadtverwaltung.

Neue Laternen für den Katharinenfriedhof

Die Stadt Amberg und die Militärkameradschaft haben für die Soldatengräber auf dem Friedhof neue Laternen finanziert. Denn besonders von den Grabschändungen betroffen waren die Soldatengräber. In diesen Gräbern sind knapp 800 Tote aus den beiden Weltkriegen bestattet: darunter Lazaretttote, Kriegsgefangene und andere Opfer der NS-Gewaltherrschaft.

In den vergangenen Tagen haben Bundeswehrsoldaten des Logistikbataillons 472 aus Kümmersbruck die 129 neuen Laternen montiert. Sie kümmern sich jährlich kurz vor Allerheiligen zusammen mit der Kurfürstlichen Schlosswache und der Militärkameradschaft Amberg um die Kriegsgräberstätte, teilte ein Sprecher der Stadt Amberg mit.

Stadt Amberg erschüttert über das Ausmaß

"Wenn viele zusammenhelfen, kommt Gutes dabei heraus", sagt Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny zu der Aktion.

Im August war man auch im Rathaus sehr betroffen. Bürgermeister Franz Badura (ödp) sagte damals laut einer Mitteilung: "Nichts ist mehr heilig. Der Respekt und die Achtung vor den Ruhestätten unserer Verstorbenen scheint verloren gegangen zu sein." Er sprach sein tiefes Mitgefühl für die Betroffenen aus.

Auch die zuständige Referatsleiterin zeigte sich via Mitteilung erschüttert über das Ausmaß der Diebstähle: "Zwar gab es in der Vergangenheit immer wieder kleinere Fälle von Vandalismus, aber in dieser Art ist das bisher beispiellos."

Polizei sucht Zeugen – auch in neuem Fall

Die Stadt Amberg wollte damals Maßnahmen prüfen, den Schutz der Gräber zu verbessern. Die Polizei ermittelt nach wie vor gegen die Metalldiebe wegen Bandendiebstahls und Störung der Totenruhe.

Ein neuer Fall kommt dazu: Nicht nur der Katharinenfriedhof in Amberg ist offenbar von den Diebstählen betroffen. Wie heute bekannt wurde, fehlt auf einem Grab auf dem Waldfriedhof eine wertvolle Grabstele. Die Polizei sucht auch in diesem Fall Zeugen. Ob die Diebstähle auf den beiden Friedhöfen in Zusammenhang stehen, ist nicht bekannt. Die Grabstele wurde laut den Beamten im Zeitraum zwischen Ende August und dem 30. Oktober entwendet. Sie hat einen Wert von etwa 10.000 Euro.

Mögliche Zeugen werden gebeten, sich unter der Nummer 09621/890-0 mit der Polizeiinspektion Amberg in Verbindung zu setzen.

Video: #BR24Zeitreise - Gräberbesuch an Allerheiligen 1966

Gräber auf dem Münchner Westfriedhof
Bildrechte: BR Archiv
Videobeitrag

Gräber auf dem Münchner Westfriedhof

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!