Ein Wald im Sonnenschein (Symbolbild)
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Der Hauptsmoorwald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet bei Bamberg. Die Geschichte der benachbarten Munitionsanstalt holt den Wald aber ein.

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Granaten im Boden: Bamberg soll 270 Hektar Wald sperren

Granaten im Boden: Bamberg soll 270 Hektar Wald sperren

Der Hauptsmoorwald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet bei Bamberg. Nun holt die Geschichte der früher benachbarten Munitionsanstalt den Wald und seine Besucher ein: Zahlreiche Granaten sollen im Waldboden liegen - Explosionen nicht ausgeschlossen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Stadtrat von Bamberg soll ein Betretungsverbot für die Umgebung des sogenannten Muna-Geländes und einen Teil des angrenzenden Hauptsmoorwaldes anordnen lassen: Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Konversionssenats der Stadt vom Dienstagabend. Wie es auf Nachfrage von BR24 aus dem Bamberger Rathaus heißt, werde der Stadtrat dieses Verbot voraussichtlich Ende November beschließen.

Mehr Kampfmittel verborgen als vermutet

Zuvor hatte die Stadt erste Ergebnisse eines Gutachtens veröffentlicht. Demnach ist das Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (Muna) mehr als erwartet mit alten Kampfmitteln belastet. Teile des Geländes sind bereits umzäunt. Aber erst jetzt steht fest: Die Ausbreitung der Kampfmittel geht weit darüber hinaus. Der Bereich, für den das Betretungsverbot nun gilt, ist etwa 270 Hektar groß und erstreckt sich im Süden bis zur B22 und im Osten bis zur A73. Nach Angaben der Stadt wurden dort auf nahezu allen untersuchten Testfeldern und teils nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche Granaten und Granatsplitter gefunden. Man habe ein Gefährdungspotenzial festgestellt, das höher sei als man erwartet habe, heißt es.

Zwei Explosionen auf Muna-Gelände in Bamberg

Die relativ breite Streuung von Kampfmitteln sei auf zwei Explosionen in der Vergangenheit zurückzuführen. Die erste habe ein Munitionshaus kurz vor Kriegsende 1945 getroffen. Dabei wurden unter anderem Spreng- und Panzergranaten der Wehrmacht großflächig auf dem Gelände verteilt. Die zweite Explosion ereignete sich ein Jahr später und verstreute US-Granaten über die Fläche.

Bekannt wurde die hohe Kampfmittelbelastung durch Pläne der Stadt, die größere Teile des Geländes für die Entwicklung eines Gewerbegebietes kaufen will. Im Zuge dessen holte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das Gutachten ein, das erst Anfang 2025 komplett vorliegen soll. Die Bundesanstalt habe ein Betretungsverbot aber bereits nach den ersten Ergebnissen ausdrücklich empfohlen. Aufgrund des bereits jetzt festgestellten Gefährdungspotentials könne nicht bis zur Fertigstellung des endgültigen Gutachtens zugewartet werden, heißt es.

Konkret heißt es zur Gefährdungsklasse, Teile der Kampfmittel lägen direkt an der Erdoberfläche oder könnten bei Tiefbaumaßnahmen freigelegt werden. "Eine Detonation durch unmittelbare Fremdeinwirkung ist möglich."

Betretungsverbot im Hauptsmoorwald: Schilder aufgestellt

Die Stadt will nun an den Wegen, die in das Gelände führen, Schilder anbringen, die auf das Betretungsverbot hinweisen. Verstöße gegen das Betretungsverbot stellen dann eine Ordnungswidrigkeit dar und können mit Bußgeldern bis zu 1.000 Euro geahndet werden. Eine Einzäunung des gesamten Gebietes stelle einen unverhältnismäßig hohen Eingriff in die Natur dar und soll verhindert werden, heißt es aus dem Rathaus. Ebenso eine komplette Rodung des Waldes, die einer Räumung der Kampfmittel vorausgehen müsste. Der Erwerb der Flächen durch die Stadt werde sich in jedem Fall verzögern.

Im Jahr 2014 verließen die letzten Angehörigen der US-Armee die Stadt Bamberg. Der Konversionssenat der Stadt beschäftigt sich seitdem mit der Frage, wie die einst militärischen Gebiete in der Stadt zivil genutzt werden können.

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In Bamberg soll es für das Muna-Gelände und einen Teil des angrenzenden Hauptsmoorwaldes ein Betretungsverbot geben.

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