Eine leerstehende Immobilie in Bamberg.
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Die Staatsanwaltschaft Hannover hat Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer der German Property Group (GPG) erhoben.

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Millionenbetrug und verfallene Immobilien: Anklage erhoben

Millionenbetrug und verfallene Immobilien: Anklage erhoben

Die German Property Group (GPG) soll denkmalgeschützte Gebäude gekauft, Investorengelder eingesammelt und die Gebäude dann doch verfallen haben lassen, darunter zwei Gebäude in Bamberg. Nun wurde Anklage gegen den Ex-Geschäftsführer der GPG erhoben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Fall um zwei verfallende Immobilien in Bamberg ist Bewegung gekommen. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer der German Property Group (GPG) erhoben.

Vorwurf: Denkmalgeschützte Gebäude gekauft und verfallen lassen

Die GPG hatte die beiden denkmalgeschützten Gebäude gekauft und verfallen lassen, statt sie zu sanieren. Dem Angeklagten wird gewerbsmäßiger Betrug in 27 Fällen vorgeworfen. Immobilien in ganz Deutschland und Anleger aus aller Welt sind betroffen.

Bei den beiden Bamberger Gebäuden sei die Situation unterschiedlich, sagte ein Sprecher der Stadt gegenüber BR24. Die Untere Königstraße 13/15 gehört demnach noch immer der GPG und ist Teil der Insolvenzmasse. Dieses Gebäude, den ehemaligen "Roten Ochsen" würde die Stadt Bamberg gerne kaufen. Es steht allerdings noch nicht zum Verkauf. Die Stadt habe aber eine Vereinbarung mit der Verwertungsgesellschaft, dass sie informiert wird, sobald die Immobilie auf den Markt kommt. Mit der Anklageerhebung gegen den ehemaligen GPG-Geschäftsführer ist der eventuelle Kauf einen Schritt näher gerückt.

Stadt kaufte "Sound N Arts" kurz vor Insolvenz von GPC

Bei der anderen Immobilie hatte die Stadt mehr Glück: Sie erwarb die Sandstraße 20 kurz vor der Insolvenz der GPG. Das ehemalige "Sound N Arts" besteht aus vier Gebäudeteilen unterschiedlicher Bauzeit. 2019 mussten die Gebäude aufgrund statischer Probleme geschlossen und statisch notgesichert werden, so der Sprecher der Stadt. Die leerstehenden Gebäude sollen nun zum Kulturhaus mit Musikclub, Gastronomie, Büro- und Wohnräumen umgebaut werden. Derzeit arbeite die Stadt an einem Gesamtkonzept, das die denkmalpflegerischen Aspekte berücksichtigt. Die Sanierung wird mit Mitteln aus dem Bundesförderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" (NPS) gefördert.

Staatsanwaltschaft: Schaden in Höhe von 56 Millionen Euro

Der Angeklagte hat 2008 die Dolphin Capital GmbH gegründet. Sie wurde 2014 in Dolphin Trust GmbH und im Februar 2019 zur German Property Group GmbH umfirmiert. Geschäftszweck des Unternehmens war der Erwerb, die Sanierung und der Verkauf denkmalgeschützter Immobilien. Zehn Jahre später war die GPG insolvent. Dennoch führte der Angeklagte die Firmengruppe laut Anklage fort und sammelte weiterhin Investorengelder ein. Die Kapitalgeber soll er über die Zahlungsfähigkeit der GPG getäuscht haben. Insgesamt sei ein Schaden in Höhe von 56 Millionen Euro entstanden, so die Staatsanwaltschaft Hannover.

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