Insgesamt 340 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern des Gourmetführers "Guide Michelin" schmücken. Das geht aus dem 468-seitigen Restaurantführer hervor, der in Hamburg vorgestellt wurde und Anfang Mai erscheinen soll.
Insgesamt 79 Sterne gehen nach Bayern, einmal sogar drei Sterne
Die Menge an herausragenden Restaurants hat auch den Direktor des "Guide Michelin" für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, überrascht. "Wir sind selbst erstaunt über den neuen Rekord. Es gab noch nie so viele Sterne in Deutschland - gerade in Anbetracht der Situation nicht."
Zehn Restaurants dürfen 2024 die höchste Michelin-Auszeichnung tragen und sich mit drei Sternen schmücken - darunter eins in Bayern, das in diesem Jahr neu hinzugekommen ist. In der Summe 79 Sterne für exzellente Küche gehen in den Freistaat. "Eine wirklich herausragende Entwicklung hat Edip Sigl vom Restaurant 'ES:SENZ' im oberbayerischen Grassau vollzogen", lobten die Inspektorinnen und Inspektoren am Dienstag in Frankfurt das einzige neue Drei-Sterne-Restaurant Deutschlands. Mit seiner "kontrastreichen und zugleich harmonisch umgesetzten kreativen Küche" stieg das Restaurant nach nur zwei Jahren mit zwei Sternen nun ganz an die Spitze der internationalen Gastronomie auf.
Neue Zwei-Sterne-Restaurants in München und Berchtesgaden
Auch zwei der bundesweit drei neuen Zwei-Sterne-Restaurants befinden sich im Freistaat: Das "KOMU" in München schafft unter der Leitung von Küchenchef Christoph Kunz mit seinen modernen Menüs schon kurz nach seiner Neuaufnahme in den Gourmetführer direkt den Sprung in die zweithöchste Liga und darf sich als "opening of the year" über die Auszeichnung freuen. Auch dem Team des "PUR" aus Berchtesgaden unter Küchenchef Ulrich Heimann bringt ein "fantastisches Degustationsmenü voller geschmacklicher Balance" einen zweiten Stern.
Unter den bundesweit 32 neuen Ein-Sterne-Restaurants heben die Verantwortlichen besonders das Restaurant "Residenz Heinz Winkler" in Aschau im Chiemgau hervor. "Hier führt ein neues Küchenteam einen echten Klassiker der deutschen Gastro-Szene zurück in die Sterne-Liga – unter der Leitung von zwei wohlbekannten Köchen: Stefan Barnhusen und Daniel Pape", hieß es. Dem Haus waren nach dem Tod der Haute Cuisine-Legende Heinz Winkler im vergangenen Jahr seine zwei Sterne gestrichen worden.
Neu besternt wurde auch das vom oberbayerischen Bad Tölz ins niederbayerische Bernried umgezogene "Schwingshackl ESSKULTUR" von Erich und Katharina Schwingshackl. Bundesweit zeichneten die Gourmet-Experten 340 Häuser mit mindestens einem Stern aus. 79 davon sind im Freistaat zuhause, darunter zwei Drei-Sterne-, 14 Zwei-Sterne- und 63 Ein-Sterne-Restaurants. Das zweite Drei-Sterne-Haus im Freistaat ist Jan Hartwigs "JAN" in der Landeshauptstadt.
Überraschend kam für Kenner die Entscheidung, dass Sigi Schelling vom Werneckhof in München keinen zweiten Stern erhalten hat. In der Szene wurde damit gerechnet, dass die Ex-Sous-Chefin und Hand von "Tantris"-Sternekoch Hans Haas damit ausgezeichnet würde.
Insgesamt 14 Zwei-Sterne-Restaurants in Bayern
Neben den neuen Zwei-Sterne-Auszeichnungen gibt es in Bayern noch zwölf weitere Restaurants, die in der zweitbesten Kategorie gelistet werden: "AUGUST Berchtesgaden" (Augsburg), "IKIGAI", "Alois - Dallmayr Fine Dining", "Atelier", "EssZimmer", "Tantris", "Tohru in der Schreiberei" (alle München), "Obendorfers Eisvogel" (Neunburg vorm Wald), "Essigbrätlein", "etz" (alle Nürnberg), "Gourmetrestaurant Dichter" (Rottach-Egern), "AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz" (Wirsberg)
Bundesweit 77 Grüne Sterne: Knapp 40 Prozent davon in Bayern
Weitere Gastronomen erhielten zwar keine Sterne für ihre kulinarischen Leistungen an sich, aber für ihr Bemühen um Nachhaltigkeit. 77 Grüne Sterne zählt die diesjährige Selektion des renommierten Restaurantführers heuer bundesweit auf. Dabei gibt es einen ganz klaren Schwerpunkt im Süden: 29 der auf diese Weise geehrten Häuser befinden sich im Freistaat. Und auch innerhalb Bayerns sitzen auffallend viele dieser Restaurants in südlichen Gefilden – von Aying im Landkreis München bis Waging am See im oberbayerischen Landkreis Traunstein.
Dabei hätten Ressourcenschonung und ein respektvoller Umgang mit Lebensmitteln keine Einschränkungen auf den Genuss, betonten die Tester. Als beispielhafte Anlässe für die Auszeichnung mit dem Grünen Stern zählen sie etwa die Verwendung von saisonalen, regionalen und lokalen (Bio-)Produkten sowie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung auf. Auch die "Nose to tail"-Verarbeitung, bei der "von der Schnauze bis zum Schwanz" möglichst alle Teile eines Schlachttieres verarbeitet werden, die Vermeidung langer Transportwege oder Müllvermeidung gehören dazu.
Mit Informationen von dpa.
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