Hände einer vermeintlichen auf einer Tastatur vor einem Bildschirm (Symbolbild)
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Hackerin bei der Arbeit (Symbolbild)

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Hackerangriff auf Klinikum Ingolstadt – LKA ermittelt

Hackerangriff auf Klinikum Ingolstadt – LKA ermittelt

Immer wieder versuchen Cyberkriminelle, an Daten der Gesundheitsbranche in Bayern zu kommen. Das Klinikum Ingolstadt ist nun Opfer eines Hackerangriffs geworden. Die Patientenversorgung war nicht gefährdet. Was bekannt ist und was nicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Das Klinikum Ingolstadt meldet einen Cyber-Sicherheitsvorfall. Ziel war die IT-Abteilung. Die Attacke ereignete sich bereits am vergangenen Sonntag. Das bestätigt die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, bei der die Zentralstelle Cybercrime angesiedelt ist. Nach Angaben der Klinik-Pressestelle ist die Patientenversorgung nicht gefährdet. Das Landeskriminalamt hat Ermittlungen aufgenommen. Die Führung liegt bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB).

Patientendaten betroffen?

Laut ZCB wird jetzt unter anderem ermittelt, "ob und welche Art von Daten abgeflossen" sind. Ob auch Patientendaten betroffen sind, dazu gibt es bislang keine Informationen.

Nach Auskunft der Pressestelle des Klinikums ist die Patientenversorgung zum aktuellen Zeitpunkt gewährleistet. Seit gestern arbeite die IT-Abteilung des Klinikums an der Behebung des Angriffs. Dabei lässt sich das Klinikum von einem externen Dienstleister helfen.

Das Klinikum schreibt in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung, dass es sich um einen Angriff handle, der bereits in der ersten Phase der Ausspähung, erkannt wurde. "Durch Sofortmaßnahmen der eigenen IT-Abteilung konnte eine weitere Ausbreitung unterbunden werden." Ziel und Absicht des Angriffs seien aktuell noch unbekannt

Wiederholt Hackerangriffe auf Gesundheitsbranche

Der IT-Experte Dominik Merli von der Technischen Hochschule Augsburg erklärt, dass besonders soziale Unternehmen durch ihre historisch gewachsene IT-Infrastruktur und komplexe Systeme anfällig für solche Angriffe sind. "Oftmals sind die IT-Budgets nicht übermäßig groß, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Sicherheitslücken unentdeckt bleiben", so Merli.

Digitalisierung als Problem

Laut Sicherheitsexperten hat die verstärkte Digitalisierung der Arbeitswelt das Interesse von Hackern geweckt, die es auf Lösegeld abgesehen haben. Zusätzlich zu diesen kriminellen Absichten kommt es immer häufiger zu staatlich motivierten Hackerangriffen. Im April wurden Daten der Katholischen Jugendfürsorge gestohlen, Träger von 80 Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen in Schwaben und Oberbayern.

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