Joshua Kimmich ist unter dem neuen Trainer Vincent Kompany zum unverzichtbaren Leistungsträger geworden. In jedem Spiel dieser Saison stand er auf dem Platz. Auch im Champions-League-Gruppenspiel gegen Schachtar Donezk (Dienstag, 10.12., ab 21 Uhr live in der Radioreportage) wird er wieder in der Startelf stehen.
Nach einer schwierigen vergangenen Saison hat der 29-Jährige zu alter Spielstärke zurückgefunden. Bei Ex-Trainer Thomas Tuchel musste Kimmich auf der Rechtsverteidigerposition spielen – unter Kompany darf er wieder im defensiven Mittelfeld spielen. Er selbst sagte Ende September zu seiner Situation im exklusiven "Blickpunkt Sport"-Interview: "Bis vor sechs Wochen war ich noch ein Verkaufskandidat. Es geht dann sehr, sehr schnell im Fußball."
Eberl über Kimmich: "Ein Kapitän, wie man sich ihn vorstellt"
Die Vereinsführung kämpft nun um Kimmich und will den ehemaligen Verkaufskandidaten langfristig an den FC Bayern binden. Der Nationalspieler bewies in den vergangenen Wochen eindrucksvoll, dass er wieder zum Aufbauspieler und Taktgeber geworden ist. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Kimmich könnte den Verein dann ablösefrei verlassen.
"Es war keine leichte Situation für ihn. Aber er hat sich zurückgekämpft", sagt Sportvorstand Max Eberl im exklusiven "Blickpunkt Sport"-Interview. Und ergänzt: "Das ist ein Kapitän, so wie man ihn sich vorstellt, so wie wir uns ihn in Zukunft auch vorstellen können. Aber jetzt müssen wir noch zusammen reden."
Kimmich verhandelt ohne Berater
Im Gegensatz zu anderen Spielern hat Kimmich keinen Berater – er vertritt seine Belange in den Verhandlungen selbst. "Es ist ungewohnt, aber sehr angenehm", sagt der Sportvorstand und gibt einen kleinen Einblick, wie die Verhandlungen ablaufen. "Wir reden über: 'Was ist passiert?' und sportliche Perspektiven." Denn geht es nach dem Rekordmeister, soll Kimmich nicht nur Manuel Neuers Nachfolger als Kapitän werden – "er soll das Gesicht von Bayern München werden", so Eberl.
Kimmich gehört mit knapp 19,5 Millionen Jahresgehalt zu den Bestverdienern in München. Der FC Bayern will in den nächsten Jahren aber 20 Prozent der Gehälter einsparen, Spitzenverdienste sollen zur Ausnahme werden. "Natürlich geht es irgendwann ums Finanzielle, aber das, wie gesagt, macht Joshua herausragend, da braucht er keinen Berater. Er ist ein harter Verhandler. Er weiß genau, was er will", sagt Eberl, ohne konkreter zu werden.
Eberl: "Hoffe, dass sein Herz den letzten Impuls gibt"
Eberl ist sich bewusst, dass der Mittelfeldmotor auch andere Optionen hat. So soll Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola Kimmich gerne nach Manchester City lotsen wollen. Auch mit dem FC Barcelona und Trainer Hansi Flick wird der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht.
"Er hat Möglichkeiten, das ist ohne Frage. Er soll auch alles prüfen und ich hoffe dann, dass sein Herz den letzten Impuls gibt, bei uns zu unterschreiben", sagt Eberl. Kimmich spielt seit 2015 beim Rekordmeister. Seine vier Kinder sind in München geboren und erst kürzlich hat er ein neues Haus gebaut. "Generell ist es ja schon so, dass ich mich hier sehr wohlfühle", sagte Kimmich Ende September.
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