Unwetterschäden im Chiemgau
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Unwetterschäden im Chiemgau

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Heftiges Unwetter im Chiemgau

Abgedeckte Dächer, vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume - das ist die Bilanz eines kurzen, aber heftigen Unwetters im südlichen Oberbayern. In Halfing im Landkreis Rosenheim wurde ein Kirchturm beschädigt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Unwetter mit Starkregen und orkanartigen Böen haben am Mittwoch im südlichen Oberbayern zu erheblichen Schäden geführt. Besonders die Gemeinde Halfing im Landkreis Rosenheim ist betroffen, wie die Behörden mitteilten.

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Rund 100 Haushalte ohne Strom

Durch das Unwetter wurden Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Maisfelder zerstört. Einsatzleiter Wolfgang Stangl von der Halfinger Feuerwehr berichtete von 50 bis 60 Einsätzen im Ort. Rund 100 Haushalte in der stark vom Unwetter betroffenen Gemeinde seien außerdem am Abend ohne Strom gewesen.

Kirchturm beschädigt

Der Kirchturm von Halfing galt kurzzeitig als einsturzgefährdet. Nun gab ein Statiker aber Entwarnung. Rund 200 Halfinger, die zuvor in Sicherheit gebracht wurden, konnten wieder nach Hause. Das teilte das Landratsamt Rosenheim am Abend mit. Allerdings wurde der Kirchturm soweit beschädigt, dass die Spitze von innen gesichert werden musste. Außerdem besteht Absturzgefahr bei den Zinnen an den vier Seiten unterhalb der Kirchturmspitze, so das Landratsamt. Deswegen werden über Nacht weitere Sicherungsmaßnahmen getroffen, unter anderem sollen vier kleinere Spitzen abgetragen werden. Hierfür wurde ein entsprechender Kran organisiert. Teile des Ortskerns bleiben noch gesperrt.

Warnung vor Autofahrten

Auch in den Gemeinden Amerang, Höslwang und Söchtenau wurden während des Unwetters Dächer beschädigt. Bäume stürzten um und Keller standen unter Wasser. Meldungen über Verletzte lagen nach Angaben des Landratsamts Rosenheim zunächst nicht vor. Wegen Gefahren durch umstürzende Bäume oder herabfallende Gebäudeteile warnte die Behörde noch am Nachmittag vor Autofahrten oder Spaziergängen in der Region.

Pfarrheim von Halfing
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Pfarrheim von Halfing

Viele Notrufe im Landkreis Traunstein

Auch im benachbarten Landkreis Traunstein stürzten wegen des Unwetters Bäume um, Straßen wurden überflutet und mehrere Keller standen unter Wasser. Nach Angaben der Integrierten Leitstelle Traunstein gingen bis Mittwochnachmittag etwa 180 Notrufe wegen des Unwetters ein. Besonders betroffen war demnach die Gemeinde Obing mit mehr als 80 Einsätzen. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

"Wir hatten eine sehr kurze, intensive Notruflage von etwa einer Dreiviertelstunde", sagte der Geschäftsführer der Integrierten Leitstelle Traunstein, Josef Gschwendner, am Nachmittag.

Erst vor wenigen Tagen Verwüstungen in Südbayern

Erst vor einigen Tagen hatte ein heftiges Unwetter in Südbayern erhebliche Schäden angerichtet. Eine sogenannte Gewitter-Superzelle, eine mächtige Gewitterwolke, zog über den Landkreis Weilheim-Schongau. Vor allem zwischen Huglfing, Uffing und Habach hinterließ das Unwetter Verwüstungen. Orkanböen entwurzelten zahlreiche Bäume oder ließen sie umknicken. In einem Waldstück bei Eglfing wurde ein Jäger tot bei einem umgefallen Hochsitz gefunden.

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