Kaum Regen, Hitze und knochentrockene Böden: Der Sommer 2022 macht klar, was durch den Klimawandel künftig häufiger auftreten könnte. In Franken gab es drei Monate lang kaum Niederschläge.
So wenig Regen in Franken wie noch nie in über 60 Jahren
Konkret sind es im Sommerhalbjahr in Franken erst 123 Millimeter - so wenig wie noch nie in der Beobachtungsreihe von immerhin schon 62 Jahren. Das hat das Landesamt für Umwelt in Augsburg mitgeteilt. In Südbayern ist die Lage mit 293 Millimetern deutlich besser, wenn auch 23 Prozent unter dem Durchschnitt. Im Süden waren in den letzten 30 Jahren insgesamt fünf Sommer noch trockener. Für die Statistik wurden die Regenmengen von 1. Mai bis 4. August ausgewertet.
Südliches Bayern: 23 Prozent trockener als im Durchschnitt
Um die Trockenheit einzuordnen, orientiert sich das Landesamt an dem Mittelwert des Regens der Jahre 1971 bis 2000. In Nordbayern wurde heuer nur die Hälfte der Niederschläge dieses Durchschnittswertes festgestellt. In Südbayern sieht die Lage mit 293 Millimeter etwas besser aus - dies entspricht immerhin 77 Prozent des Mittelwertes. Zwischen 1992 und 2018 waren insgesamt fünf Sommer im Süden noch trockener.
Niedrigwasserinformationsdienst liefert Daten
Die Umweltbehörde dokumentiert solche Entwicklungen seit einigen Jahren mit dem sogenannten Niedrigwasserinformationsdienst (NID). Nachdem es bereits seit mehr als 100 Jahren einen Hochwassernachrichtendienst für den Freistaat gibt, soll mit dem zusätzlichen Angebot auf die Gefahren des Klimawandels reagiert werden. "Mit seinen Messdaten und Lageberichten bietet er bei Niedrigwasser die Grundlage für frühzeitige Reaktionen der Entscheidungsträger insbesondere der Wasserwirtschaft", erläutert das Landesamt. Auch die Bevölkerung könne sich jederzeit über den NID informieren.
Gefahr durch Blaualgen
Wenig Regen und viel Hitze: das lässt auch die Pegel von Flüssen und Seen in Bayern sinken. Dadurch gibt es auch weniger Sauerstoff im Wasser, was Fische und Pflanzen gefährdet. Für Menschen und Hunde kann das Baden zum Risiko werden, denn die Wärme fördert die Ausbreitung von Cyanobakterien, auch als Blaualgen bekannt. Diese könnten Giftstoffe bilden und zu Hautreaktionen, Übelkeit und Erbrechen führen. Vierbeiner, die gerne ins Wasser gehen, sterben manchmal sogar daran.
Badewarnung des Gesundheitsamtes Regensburg
"Es treten bereits seit einiger Zeit in einigen Gewässern massenhafte Vorkommen von Blaualgen auf", heißt es in dem jüngsten Lagebericht des NID. Zuletzt sind die Blaualgen verstärkt in der Oberpfalz aufgetreten - in der Naab zwischen Kallmünz und Etterzhausen, wobei auch für die unteren Abschnitte bis zur Mündung verstärkt mit Blaualgen zu rechnen ist. Das Gesundheitsamt Regensburg hat eine Badewarnung herausgegeben.
Mit Agenturmaterial.
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