Hochwasserfolgen in Passau am 6. Juni
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Hochwasserfolgen in Passau am 6. Juni

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Hochwasser-Ticker: Pegelstände an der Donau fallen weiter

Die Hochwasser-Lage an der Donau entspannt sich weiter. Am Dienstag hat auch Passau den Katastrophenfall aufgehoben. Am Mittwoch ist der Pegelstand auch dort auf Meldestufe 2 von 4 abgefallen. Die Lage im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die wichtigsten News zur Unwetterlage in Bayern im Überblick

    • 16.49 Uhr: Landkreis Straubing-Bogen warnt vor belastetem Wasser

09.30 Uhr: Passaus OB plant Resolution zur Donau- und Innstudie

Nach dem Hochwasser will Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) am kommenden Montag (17.06.24) eine Resolution an den Freistaat Bayern auf den Weg bringen. Die Forderung: Maßnahmen der Donau- und Innstudie möglichst schnell umsetzen. Die Resolution soll am Montag im Ausschuss für Klima und Umwelt beschlossen werden. Damit würde die Stadt den Bau weiterer Polder fordern. "Nicht zuletzt die aktuellen Hochwasserereignisse zeigen deutlich, dass ein überregionaler Hochwasserschutz für die Stadt Passau (…) dringend erforderlich ist. Es ist wichtig, dass die Resultate aus der Donaustudie und der Innstudie endlich ausgearbeitet und umgesetzt werden", sagt Dupper. Der OB hatte bereits den Besuch von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor wenigen Tagen genutzt, um zu appellieren: "Wir brauchen mehr Polder."

Die Ergebnisse der Innstudie wurden vor einem Jahr veröffentlicht. Wissenschaftler zeigen darin mehrere Möglichkeiten für Hochwasserschutz auf. Deiche könnten rückverlegt, Flutpolder gebaut, Staufstufen-Management verbessert werden. Diese Maßnahmen im Oberlauf des Inn bzw. entlang der Salzach würden die Hochwassersituation in Passau entschärfen, so das Ergebnis der Studie. Entlang der Donau fordert Dupper, dass die geplanten Polder bald gebaut würden. Nur wenn alle geplanten Polder fertig gebaut würden, sei Hochwasserschutz zu gewährleisten.

Mittwoch, 12. Juni 2024

16.49 Uhr: Landkreis Straubing-Bogen warnt vor belastetem Wasser

Das Gesundheitsamt des Landkreises Straubing-Bogen hat aufgrund der Überschwemmungen der letzten Tage jetzt Warnhinweise ausgegeben. Demnach sollen Besitzer von Brunnen und Wasserfassungen in den Überschwemmungsgebieten darauf achten, dass die Anlagen regelmäßig desinfiziert werden. Mikrobiologische Belastungen (beispielsweise mit Enterokokken) können auch erst Tage oder Wochen später auftreten. Regelmäßige Beprobungen sind daher wichtig. Von Weiden oder gedüngten Felder könnte zum Beispiel Gülle oder Mist ins Wasser gelangt sein.

Bei den Aufräumarbeiten sollen alle Beteiligten laut Gesundheitsamt darauf achten, dass kein belastetes Hydrantenwasser oder mit Öl verschmutztes Wasser ins Trinkwassernetz gelangt. Während und nach einem Hochwasser können außerdem Badegewässer gefährlich werden. Beispielsweise durch gefährliches Treibgut oder Fremdstoffe wie Äste, Müll oder Scherben. Auch in Badeseen und Flüssen kann die Belastung durch Dünger, Fäkalien oder Öl so hoch sein, dass Gesundheitsgefahren drohen. Vor allem trübes Wasser soll daher gemieden werden.

Bislang liegen dem Gesundheitsamt Straubing allerdings keine Hinweise vor, dass es in Stadt oder Landkreis zu Beeinträchtigungen von Wasserversorgungsanlagen gekommen ist.

10.30 Uhr: Abkochgebot in Ursensollen aufgehoben – Trinkwasser wird aber weiterhin gechlort

Das Trinkwasser in Ursensollen muss nicht mehr abgekocht werden. Das teilte das zuständige Landratsamt Amberg-Sulzbach bereits am Montag (10.06.) mit. Die Messwerte befänden sich wieder im Normbereich. Vorsorglich werde das Trinkwasser aber weiterhin gechlort. Gerade bei Babynahrung und Aquarien gilt daher laut Landratsamt noch Vorsicht. Wegen des Hochwassers war mit coliformen Keimen verunreinigtes Wasser eingeschwemmt worden. Betroffen davon waren die Ortsteile Ober- und Unterleinsiedl, Rückertshof, Atzlricht, Ullersberg, Köfering und Haag.

9.30 Uhr: Passau hebt den Katastrophenfall auf

Die Pegel an Donau und Inn gehen wieder langsam zurück, sodass die Stadt Passau den Katastrophenfall aufgehoben hat. Das hat die Stadtverwaltung am heutigen Dienstag (11.6.24) mitgeteilt.

Nachdem die Donau gestern (10.6.24) nochmal auf 8,07 Meter angestiegen war, sagt der Hochwassernachrichtendienst für Mittwoch einen Pegel-Stand von rund 7,44 Metern vorher. Damit würde morgen Meldestufe 2 erreicht. Sperrungen im Stadtgebiet gibt es nach wie vor. Entsprechende Umleitungen sind ausgeschildert.

Ausflugsschiffe fahren wieder

Ab heute (Dienstag, 11.6.24) sind auch wieder Ausflugs-Schiffe auf der Donau unterwegs. Von 11 bis 16 Uhr finden stündlich Dreiflüsse-Stadtrundfahrten statt, teilt das Unternehmen Wurm und Noé mit. Alle weiteren Fahrten entfallen noch. In Regensburg hingegen finden schon wieder alle Fahrten statt.

Ab einem Donau-Pegel von 7,80 Metern ist laut Wasserschutzpolizei Personenschifffahrt in Passau nicht mehr möglich. Der Pegel liegt jetzt knapp unter der Marke. Die Donau erreichte laut Hochwassernachrichtendienst um 9.30 Uhr einen Pegel von 7,71 Metern.

Dienstag, 11. Juni 2024

12.23 Uhr: Verbraucherzentrale berät Flutgeschädigte kostenlos

Die bayerische Verbraucherzentrale bietet Geschädigten aus den Hochwassergebieten im Freistaat eine kostenlose Beratung an. "Unsere Energieberater kommen zu den Betroffenen nach Hause, sehen sich das Gebäude an und geben eine erste Einschätzung", sagte Sigrid Goldbrunner, Regionalmanagerin Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Bayern. Den sonst üblichen Eigenanteil für die Beratung übernehme das Bundeswirtschaftsministerium.

Die Experten würden vor Ort prüfen, ob eine überschwemmte Heizung ausgetauscht werden muss. Bei Schäden an dem Gebäude würden Tipps zur Trocknung und Reparatur gegeben. Zudem gebe es Hinweise zu einer möglichen energiesparenden Sanierung und Fördermöglichkeiten. Betroffene können sich unter einer kostenlosen Telefonhotline bei der Verbraucherzentrale melden (0800 / 809 802 400). Sie sollten bei dem Gespräch angeben, dass sie von der Flut betroffen sind.

11.44 Uhr: Verfahren gegen leichtsinnige Stand-up-Paddler auf der Donau

Nachdem zwei junge Männer nach Drogenkonsum am Wochenende trotz des Hochwassers in Passau mit dem Stand-up-Paddle-Board auf der Donau unterwegs waren, läuft nun laut Polizeipräsidium Niederbayern ein Verfahren gegen sie. Ihre Identität sei bereits geklärt und auf sie komme ein Bußgeld zu, sagte Günther Tomaschko, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, dem BR. Man sei hier im mittleren dreistelligen Bereich, das sei nicht ohne, so Tomaschko.

Die Feuerwehr habe die beiden Stand-up-Paddler in diesem Fall außerdem aufgefordert, an Land zu gehen, man könnte hier das Bußgeld deshalb nochmal erhöhen. Ob im Falle einer Bergeaktion Kosten für die Geretteten entstehen, entscheidet der jeweilige Einsatzleiter im Einzelfall, das sagte der Passauer Stadtbrandrat Andreas Dittlmann auf BR-Nachfrage. Denn ob grob fahrlässig gehandelt wurde, liege im Ermessen des Einsatzleiters.

11.27 Uhr: Experten rechnen mit Entspannung der Hochwasser-Lage

Nach erneuten Regenfällen sind die Pegelstände an einigen Flüssen in Südbayern teilweise wieder angestiegen. Die Experten des Hochwassernachrichtendienstes (HND) erwarteten noch ein weiteres leichtes Ansteigen im Laufe des Tages. Im niederbayerischen Passau war weiterhin die zweithöchste Warnstufe 3 erreicht, ansonsten galten in den Hochwassergebieten die Meldestufen 1 und 2. Die teilweise heftigen Niederschläge am Wochenende hatten allerdings nicht zu dem von manchen befürchteten erneuten starken Anschwellen der Flüsse geführt.

Der HND geht davon aus, dass sich die Hochwasserlage dann am Dienstag weiter entspannen kann. Der deutsche Wetterdienst kündigte bis Mittwoch im Freistaat nur noch leichten bis mittleren Regen an. Obwohl in vielen Gegenden Betroffene und Einsatzkräfte weiterhin damit beschäftigt sind, die Schäden zu beseitigen, wurde der Katastrophenfall in weiteren Regionen aufgehoben. Die Stadt Regensburg und der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen teilten das Ende des Ausnahmezustandes mit.

11.07 Uhr: Surfer bei Hochwasser auf Isarwelle - Frau leicht verletzt

Trotz der angespannten Hochwasserlage im Landkreis Deggendorf sind am Wochendende vermehrt Menschen auf der sogenannten Isarwelle in Plattling gesurft. Eine Frau wurde dabei am Sonntag leicht verletzt, wie die Polizei jetzt mitteilte. Sie sei von der Welle erfasst und nach unten gezogen worden. Demnach konnte sich die Surferin selber ans Ufer retten, sie musste medizinisch versorgt werden. Wegen des Hochwassers der Isar weist die Polizei Plattling auf besondere Gefahren hin. Weitere Details gab die Behörde zunächst nicht bekannt. 

10.38 Uhr: Wetterdienst warnt vor starken Regenfällen am Alpenrand

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor starken Regenfällen am östlichen Alpenrand, bis zum Nachmittag würden Niederschlagsmengen bis 30 Litern pro Quadratmeter erwartet, in Staulagen bis zu 40 Liter. Bis Donnerstag rechnen die Meteorologen dann aber nur noch mit gelegentlichen Regenfällen südlich der Donau.

10.02 Uhr: Katastrophenfall in Regensburg aufgehoben

In Regensburg ist der Katastrophenfall seit dem Vormittag aufgehoben. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) hatte den Katastrophenfall vor einer Woche wegen der Hochwasserlage ausgerufen. Der Pegelstand der Donau war in den vergangenen Tagen wieder gesunken und liegt heute mit 415 Zentimetern (Stand 9.15 Uhr) bei Meldestufe 1 von 4.

08.49 Uhr: Trinkwasser in Ursensollen bei Amberg muss weiter abgekocht werden

In einigen Ortsteilen von Ursensollen im Landkreis Amberg-Sulzbach muss das Trinkwasser nach wie vor abgekocht werden. Das bestätigte der Zweckverband zur Wasserversorgung Hohenkemnather Gruppe. Grund ist das Hochwasser der vergangenen Woche. Dadurch war mit coliformen Keimen (Darmkeime) verunreinigtes Wasser eingeschwemmt worden. In folgenden Ortschaften soll das Wasser weiterhin abgekocht werden, wenn es als Trinkwasser, zum Kochen oder zum Zähneputzen benutzt wird: In Ober- und Unterleinsiedl, in Rückertshof, Atzlricht, Ullersberg, Köfering und in Haag. Entwarnung gebe es voraussichtlich im Laufe der Woche, so der Zweckverband.

08.07 Uhr: Wegen steigender Pegel weiter Sperrungen in Passau, Aufräumarbeiten verzögern sich

Wegen erneut steigender Pegel müssen sich Autofahrer wieder auf Sperrungen einstellen. Das teilte die Stadt am Morgen mit. Wichtige Bereiche wie die Donaustraße Fritz-Schäffer-Promenade, die Busparkplätze Donaulände und die Obere Donaulände können nach wie vor nicht befahren werden. Auch die Schulen und Kindergärten in der Altstadt können noch nicht angefahren werden. Änderungen gibt es nach wie vor auch im Linienbus-Verkehr.

Die Einsatzkräfte bleiben weiter in Bereitschaft. Einsatzleiter Andreas Dittlmann zum BR: "Größere Aufräum- und Pumparbeiten werden sich weiter verzögern. Richtig beginnen können wir damit erst, wenn die Donau bis etwa 7,50m zurückgeht. Danach sieht es bis Mitte der Woche nicht aus." Großen Ärger bereiten der Feuerwehr Funsportler. Im Netz kursieren Videos von Stand-Up-Paddlern, die einen Joint rauchend auf der Donau paddeln und sich über Warnungen lustig machen. Dazu Einsatzleiter Dittlmann: "Das treibt einen die Zornesröte ins Gesicht." Die Feuerwehr müsse jeden "aus der Donau ziehen. Unsere Leute setzen ihr Leben aufs Spiel, um solche Leute zu retten. Das ist unmöglich."

07.54 Uhr: Bodensee-Pegel steigt weiter

Wegen der Regenfälle und Gewitter in der Nacht und am Wochenende steigt der Bodensee-Pegel weiterhin an, inzwischen ist die Fünf-Meter-Marke überschritten. Aktuell hat der Bodensee einen Pegel von 5,04 Meter (Stand: 7:30 Uhr) in Konstanz, dieser Pegel gilt als Referenzwert. Laut Maximalschätzung der Hochwasser-Vorhersage könnte der Pegel nochmals steigen und kurzzeitig die Marke eines zehnjährigen Hochwassers (5,12 Meter) erreichen. Spätestens Morgen Nacht soll der Wasserstand im Bodensee aber wieder sinken. Zum Vergleich: Beim Pfingsthochwasser 1999 lag der Pegel bei 5,65 Meter – und damit deutlich über dem jetzt zu erwartenden Höchststand.

Ab einem Pegel von fünf Metern sind in Lindau einige öffentliche Plätze von Hochwasser betroffen. So ist ein Uferweg bereits überflutet und gesperrt. Kritisch wird es bei einem Wasserstand von rund sechs Metern. Dann müssen Gebäude evakuiert werden. Die Stadt hatte vergangene Woche Sandsäcke vor allem an Bewohner der Lindauer Insel ausgeben lassen. Eine Sandsackbarriere ist beispielsweise am Kleinen Hafen aufgebaut worden, um dort ein Altenheim vor steigendem Wasser zu schützen.

07.48 Uhr: Hochwasserpegel in Passau sinkt über Nacht - aber keine Entwarnung

Das Hochwasser der Donau in der Drei-Flüsse-Stadt Passau geht tendenziell langsam zurück. Am Montagmorgen registrierte der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern am Messpunkt Ilzstadt/Donau 7,64 Meter, am späten Sonntagabend waren noch 7,89 Meter gemessen worden. Am vergangenen Dienstag waren es in der Spitze 9,72 Meter, normal wären etwa 5,50 Meter. 

Zuletzt stieg der Pegel allerdings wieder leicht an und die Prognosen sagen für die Nacht auf Dienstag einen erneuten Wasseranstieg wegen viel Regens am Alpenrand voraus. Daher sind nach Angaben der Stadt einzelne Bereiche, die aktuell frei von Wasser sind, noch nicht für den Verkehr freigegeben werden.

07.42 Uhr: Bahn meldet Streckensperrungen nach Schäden durch Tiefdruckgebiet Radha

In Bayern sind nach Angaben der Deutschen Bahn einige Strecken aufgrund von Unwetterschäden durch das Tief Radha nicht befahrbar. Es kommt zu Zugausfällen, Haltausfällen und Verspätungen im Fernverkehr. Die Strecke München - Memmingen - Lindau ist zwischen Buchloe und Memmingen gesperrt. Die ECE-Züge München - Zürich fallen in beiden Fahrtrichtungen zwischen München und St. Margrethen aus.

Die Strecke Nürnberg - Würzburg ist gesperrt. Die ICE-Züge werden in beiden Fahrtrichtungen umgeleitet und verspäten sich dadurch um etwa 30 Minuten. Im Regionalverkehr ist die Strecke Mindelheim-Günzburg wegen Unwetterfolgen gesperrt, ein Ersatzverkehr per Bus wurde eingerichtet. Gesperrt sind auch die Strecken Kitzingen-Würzburg und Mindelheim-Memmingen, auch hier besteht ein Ersatzverkehr

  • Aktuelle Meldungen der DB zur Verkehrslage finden Sie hier.

06.58 Uhr: Hochwasserpegel in der Oberpfalz weiter entspannt

Die Hochwasserpegel in der Oberpfalz bleiben weiter entspannt. Das geht auf Daten des Hochwassernachrichtendienstes vom Montagmorgen zurück. Nachdem der Donaupegel Regensburg Eiserne Brücke am Sonntag auf unter 420 Zentimeter gesunken ist, besteht heute (Stand 6.30 Uhr) bei einem Pegelstand von 416 Zentimeter weiter Meldestufe 2 von 4. Das Wasser am Regen (Pegel Marienthal) sinkt ebenfalls und befindet sich damit weiterhin unter Meldestufe 1. Ähnlich die Lage an der Naab (Heitzenhofen): Dort liegt der Pegel aktuell bei rund 140 Zentimetern und damit deutlich unter Meldestufe 1.

04.14 Uhr: Gastgewerbe befürchtet Stornowelle

Das bayerische Gastgewerbe fürchtet nach dem Hochwasser kurz vor Beginn der Sommerreisezeit eine Welle von Stornierungen. "Aktuell häufen sich bei uns Rückmeldungen, dass viele auch gar nicht von Überschwemmungen betroffene Betriebe mit Stornierungen zu kämpfen haben", sagt der Landesgeschäftsführer des Branchenverbands Dehoga, Thomas Geppert. "Nicht zuletzt das Pfingsthochwasser im Saarland hat gezeigt, dass nach der Flutwelle schnell eine Stornowelle kommen kann." Geppert: "Weite Teile Bayerns sind vom Hochwasser überhaupt nicht betroffen", betont er. Dies werde aber oft nicht deutlich. Reisende sollten sich direkt bei Gastgebern über die Lage informieren.

03.30 Uhr: Heizkraft in Weißenhorn läuft auf Hochtouren

Das Müllheizkraftwerk in Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm arbeitet auf Hochtouren. Seit der Hochwasserkatastrophe werden täglich rund 750 Tonnen Müll angeliefert. Normalerweise bekommt die Müllverbrennungsanlage 420 bis 450 Tonnen Müll pro Tag. Werksleiter Thomas Moritz: "Wir fahren jetzt auf über 100 Prozent, damit wir das Problem so schnell wie möglich lösen können." Der zusätzliche Hochwasser-Müll stamme aus den Landkreisen Neu-Ulm, Günzburg und Unterallgäu und werde wie Rest- und Gewerbemüll verbrannt. Grundsätzlich gelte, dass auch Hochwasser-Abfälle getrennt werden müssen; also sortiert nach Metall, Schrott, Holz, Sperrmüll und Restmüll.

Montag, 10. Juni 2024

22.05 Uhr: Landkreis Pfaffenhofen hebt Katastrophenfall auf

Der Landkreis Pfaffenhofen hat den Katastrophenfall wegen Hochwassers wieder aufgehoben. Das entschied Landrat Albert Gürtner (Freie Wähler), wie das Landratsamt in Pfaffenhofen am Fluss Ilm mitteilte. Als Grund wurde auf die  fallenden Pegelstände verwiesen. Zudem habe sich die Lage in den weiterhin gefährdeten Orten stabilisiert. Der Katastrophenfall war in dem Landkreis am Samstag vor einer Woche ausgerufen worden.

16.07 Uhr: Abt von Kloster Weltenburg - "Wasserburg im Belagerungszustand"

Das berühmte Kloster Weltenburg an der Donau gleicht nach den Worten von Abt Thomas Freihart seit 1. Juni einer "Wasserburg im Belagerungszustand". Der Hochwasserschutz sei von der Feuerwehr Kelheim in wenigen Stunden aufgebaut und somit alles in Sicherheit gebracht worden, schreibt der Abt in einer am Wochenende versandten Rundmail.

16.06 Uhr: Europawahl nach der großen Flut weitgehend reibungslos

Die große Flut ist zwar vielerorts vorbei - dennoch hat das Hochwasser in den einst überschwemmten Gebieten auch Auswirkungen auf den Ablauf der Europawahl in Bayern gehabt. Teils mussten neue Wahllokale gefunden werden, weil die vorgesehenen Räume geflutet waren. In anderen Fällen stellten die Gemeinden neue Wahlscheine aus und lieferten sie per Boten mit den sonstigen Briefwahlunterlagen an die Wahlberechtigten aus, weil bereits abgegebene Briefwahl-Stimmzettel durch das Wasser beschädigt und vernichtet waren.

13.51 Uhr: Fluten in Bayern auf Rückzug

In Bayern ziehen sich die braunen Hochwasser-Fluten der vergangenen Tage dagegen allmählich zurück. Nach neuen Unwetterwarnungen und Regenfällen im Süden Deutschlands blieben größere Feuerwehreinsätze zunächst aus. Der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern rechnet aber damit, dass der vorhergesagte Regen an den Alpen den Wasserstand an einzelnen Donauzuflüssen und an der Donau bis Montag wieder steigen lässt. Fluten wie am ersten Juni-Wochenende erwarten die Experten jedoch nicht. 

13.16 Uhr: Provisorischer Damm in Auchsesheim vorerst nicht geräumt

Der provisorisch errichtete Damm, der den Donauwörther Ortsteil Auchsesheim vor dem Hochwasser bewahrte, bleibt vorerst noch bestehen. Laut Information am Bürgertelefon des Landkreises ist derzeit noch nicht entschieden, wann er geräumt wird. Den Behelfsdamm hatten Helfer und Hunderte von Bewohner gemeinsam aus rund 80.000 Sandsäcken gebaut, als der eigentliche Damm der Zusam vor einer Woche (3.6.) vom Hochwasser überspült worden war und das Wasser in das Dorf zu dringen drohte. Die Hochwasserlage in Schwaben hat sich weiter entspannt. Derzeit hat lediglich die Haslach knapp Meldestufe 1 erreicht.

13.12 Uhr: DWD warnt vor kräftigen Regenfällen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat auf X ab dem Abend vor kräftigen Regenfällen südlich der Donau gewarnt. Bis Montagfrüh könnten dort je nach Region und Stärke der Gewitter zwischen 10 und 50 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.

Laut Hochwassernachrichtendienst HND (Stand 10.15 Uhr) entspannt sich die Hochwasserlage heute zunächst. Aber von Sonntag auf Montag werden für den Alpenrand 30 bis 60mm Flächenniederschlag vorhergesagt – dies wird an den südlichen Donauzuflüssen und an der Donau selbst zu (Wieder-) anstiegen in den Meldestufen 1 bis 2 und vereinzelt bis 3 führen. So prognostizieren einzelne Vorhersagen zum Beispiel einzelne Pegel an Paar und Schmutter Montagfrüh die Meldestufe 3.

13.00 Uhr: Probleme bei Müllentsorgung in Überschwemmungsgebieten

In vielen Überschwemmungsgebieten wird derzeit kräftig aufgeräumt. In Baar-Ebenhausen oder Lindach stünden die Aufräumarbeiten im Fokus. Die Einsatzkräfte pumpten momentan weiter Keller aus. Mit den Aufräumarbeiten sei man in eine weitere anstrengende Phase gekommen, sagte der Landrat des Landkreises Unterallgäu, Alexander Eder (Freie Wähler), dem Bayerischen Rundfunk. Die Menge von 1.100 Tonnen Sperrmüll habe anfangs die örtliche Müllverbrennungsanlage blockiert. Auch die Müllverbrennungsanlage in Ingolstadt ist wegen der großen Menge an Abfall, die durch das Hochwasser in der Region anfällt, überlastet. Wie das Landratsamt Pfaffenhofen an der Ilm mitteilte, muss deswegen die Müllannahme an den Wertstoffhöfen in Pfaffenhofen gestoppt werden. Voraussichtlich von Montag an könne wieder Müll angenommen werden, aber nur eingeschränkt.

12.58 Uhr: Hochwassernachrichtendienst rechnet bis Montag mit steigenden Pegeln in Südbayern

Der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern rechnet damit, dass der vorhergesagte Regen an den Alpen den Wasserstand an einzelnen Donauzuflüssen und an der Donau bis Montag wieder steigen lässt. Fluten wie am ersten Juni-Wochenende erwarten die Experten nach Angaben vom Sonntag aber nicht. In Straubing sowie den Landkreisen Deggendorf und Kelheim wurde der Katastrophenfall am Wochenende aufgehoben. Andere Kommunen und Landkreise halten ihn weiter für nötig. Besonders brenzlig war es in den vergangenen Tagen in Regensburg, weil das Wasser nur sehr langsam zurückging. In der Stadt gilt seit dem 3. Juni der Katastrophenfall.

10.07 Uhr: Landkreis Deggendorf hebt Katastrophenfall auf

Der niederbayerische Landkreis Deggendorf hat den geltenden Katastrophenfall aufgehoben. Im Laufe des Sonntags werde an der Donau die Unterschreitung der Meldestufe 3 auf der vierstufigen Skala erwartet, teilte der Landkreis mit. In der im Landkreis erwarteten Stufe 2 sind nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes (HND) noch Überflutungen von land- und forstwirtschaftlichen Flächen möglich. "Dieses Großereignis hat uns wieder vor Augen geführt, wie wichtig der Ausbau des Hochwasserschutzes ist", sagte Landrat Bernd Sibler bei der Aufhebung.

09.07 Uhr: Meldestufen sinken in Niederbayern und Oberpfalz - nur Wasserstand in Passau steigt leicht

Am Sonntagmorgen haben die meisten Pegelstände entlang der Donau in Niederbayern und der Oberpfalz ihre fallende Tendenz fortgesetzt. In Kelheim, wo Mitte der Woche noch ein Wasserstand von siebeneinhalb Metern gemessen wurde, wurden um 8.45 Uhr 5,28 Meter gemeldet. Damit gilt dort nur noch Hochwassermeldestufe zwei. An der Eisernen Brücke in Regensburg, wo der Scheitel einige Tage bei mehr als sechs Metern lag, befand sich der Wasserstand um 8.30 Uhr bei 4,27 Metern – was bereits im Bereich von Meldestufe eins liegt. In Straubing gilt bei einem Pegelstand von 5,41 Metern wie in Kelheim nur noch Meldestufe zwei. Die Marken für Meldestufe drei sind aktuell nur noch an den Pegeln Deggendorf, Hofkirchen, Vilshofen sowie in Passau überschritten. In Passau steigt der Wasserstand aktuell wieder um wenige Zentimeter an, was mit einem ebenfalls etwas höheren Inn-Pegelstand zusammenhängen könnte. Mit 8,11 Metern um 8.45 Uhr ist der Wasserstand der Donau aber ebenfalls deutlich unter den Höchstwerten von knapp zehn Metern am Dienstag.

07.15 Uhr: Pegel in Bayern weiter rückläufig

In Bayern sind die Wasserstände weiter zurückgegangen. Der Hochwasser-Nachrichtendienst warnt aber, dass sie durch Gewitter und Starkregen wieder steigen könnten. Im Norden Frankens und der Oberpfalz ist für heute freundliches Wettervorhergesagt. Im übrigen Bayern ist es meist bewölkt und besonders in Südbayern kann es häufige, gewittrige Regenfälle geben. Auch in der Nacht soll es in Südbayern immer wieder regnen. In Alpennähe kann es bis Mittwoch immer wieder Regen geben.

07.00 Uhr: Überflutungen und Schlammlawine in Österreich

Unwetter mit starkem Regen haben in Österreich Verwüstungen angerichtet. In der Steiermark kam es zu Überschwemmungen, Hagelschlag und Murenabgängen. Eine Schlammlawine verschüttete die Pyhrnautobahn. In Deutschfeistritz bei Graz wurde das Ortszentrum überflutet, die Gemeinde rief die Bewohner auf, in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben, es herrsche Lebensgefahr. Die örtliche Feuerwehr berichtet, dass 50 Personen aus lebensgefährlichen Situationen gerettet wurden. 300 Mitglieder von 25 Feuerwehren, Rotem Kreuz, Polizei und Behörden hätten Unglaubliches geleistet, so die Feuerwehr Deutschfeistritz auf Facebook.

Sonntag, 9. Juni 2024

Alle vorherigen Entwicklungen seit 31. Mai finden Sie hier: Unwetter und Hochwasser in Bayern: Die Ereignisse im Rückblick.

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