Eine ältere Frau lässt sich in der Praxis seiner Hausärztin gegen Corona impfen.
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Impfbereitschaft in Schwaben: Mal steigend, mal abnehmend, je nach Landkreis

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Impfstatistik in Schwaben: Nicht alle Geimpften werden erfasst

Im Landkreis Aichach-Friedberg steigt die Impfbereitschaft der Menschen, im Landkreis Augsburg nimmt sie ab. Im Allgäu sind die Zahlen meist unverändert. Auch die Impfquoten sind unterschiedlich, teilweise muss man sie aber wohl nach oben korrigieren

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im Landkreis Aichach-Friedberg ist die Zahl der Geimpften laut Landratsamt weiterhin leicht steigend. Vergangene Woche haben sich dort innerhalb von sieben Tagen insgesamt 1.741 Menschen impfen lassen. Vollständig geimpft sind bislang 76.220 Personen, das sind etwas mehr als 56 Prozent der Landkreis-Bewohner.

Tatsächliche Impfquote wohl höher als in der Statistik angegeben

Nicht in der Statistik enthalten sind Landkreisbürger, die außerhalb des Landkreises, zum Beispiel von Betriebsärzten, geimpft wurden. Da es im Landkreis Aichach-Friedberg besonders viele Pendler Richtung München/Dachau und Augsburg gibt, die sich dort bei Betriebsärzten impfen lassen konnten, liegt die tatsächliche Quote sicher um einiges höher, teilt das Landratsamt mit.

  • Die aktuellen Corona-Zahlen in Bayern und Deutschland

Landkreis Augsburg: Impfungen gehen zurück - bei hoher Impfquote

Im Landkreis Augsburg ist aktuell die Gesamtzahl aller wöchentlichen Impfungen im Impfzentrum, in Arztpraxen und durch die mobilen Teams seit einiger Zeit rückläufig: Während Anfang September noch 4.300 Personen geimpft werden konnten, waren es in der vergangenen Woche nur mehr 2.701. Insgesamt gibt es bis jetzt im Landkreis Augsburg 140.776 Menschen mit Zweitimpfungen, das sind 61,9 Prozent der Landkreisbewohner. Auch im Landkreis Augsburg gibt es sehr viele Pendler, die sich bei Betriebsärzten impfen lassen und ließen.

Immer noch Bedarf an spontanen Corona-Impfungen

Gute Erfolge verzeichnet die Gesundheitsbehörde im Landkreis Augsburg nach eigenen Angaben mit ihren Bemühungen, die Impfmöglichkeiten noch niederschwelliger zu gestalten. Gerade bei den Erstimpfungen nähmen diese Vor-Ort-Angebote einen bedeutenden Anteil ein. Für das Landratsamt ein Hinweis darauf, dass noch immer viele Personen zur kurzfristigen Impfung bereit sind. Inzwischen machen die mobilen Teams im Landkreis Augsburg auch Hausbesuche, sofern sich mindestens sechs Impfwillige zusammenfinden.

Impf-Zahlen im Unterallgäu und in Memmingen kaum verändert

Die Zahl der Corona-Impfungen im Impfzentrum in Bad Wörishofen stagniert laut Landratsamt seit einigen Wochen bei knapp 500 Impfungen pro Woche. Es habe Anfang September ein kleines Hoch gegeben, teilte das Landratsamt auf BR-Nachfrage mit. Seit Mitte September sei das Niveau konstant. Eine Sprecherin des Landratsamts sagte: "Wir verzeichnen derzeit etwa 100 Erstimpfungen pro Woche, was bedeutet, dass die Zahlen in den nächsten Wochen mutmaßlich sinken werden, weil es dann weniger Zweitimpfungen gibt." Aktuell sei noch nicht absehbar, welchen Einfluss die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde bezüglich der Boosterimpfungen haben wird.

Impfquote vergleichsweise niedrig

Bis zum 30. September hatten im Unterallgäu und in Memmingen insgesamt 107.346 Menschen eine Erstimpfung erhalten, das berichtet das Landratsamt auf seinen Internetseiten. Das sind 56,6 Prozent der Bevölkerung, eingerechnet sind dabei auch Personen, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden und nur eine Impfung brauchen. 98.797 Menschen und damit 52,1 Prozent der Menschen haben laut Landratsamt die zweite Corona-Impfung erhalten.

Oberallgäu: Aktuell mehr Erstimpfungen - aber kein Trend

Im Oberallgäu werden im Moment etwas mehr Erstimpfungen nachgefragt, aber von einem Run oder einem deutlichen Trend kann dort nicht gesprochen werden, wie das Landratsamt dem BR mitgeteilt hat.

Ostallgäu und Lindau: Zahl der Impfungen steigt nicht

In den beiden Landkreisen Ostallgäu und Lindau gibt es nach Angaben der zuständigen Landratsämter keine steigende Nachfrage nach Corona-Impfungen. Aus dem Landkreis Lindau heißt es, es ließen sich derzeit sowohl Erwachsene als auch Jugendliche impfen, eine auffällige Zunahme von Erstimpfungen bei einer speziellen Zielgruppe gebe es nicht. Ähnlich ist das auch im Landkreis Ostallgäu, auch hier gibt es laut Landratsamt keine besonders relevante Steigerung der Impfnachfrage.

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