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Grippewelle rollt durch Bayern - Vor allem Kinder betroffen

Grippewelle rollt durch Bayern - Vor allem Kinder betroffen

Fieber, Husten, Halsschmerzen: Bayern steckt mitten in der Grippewelle. Vor allem Kinder stecken sich an. Was das für Auswirkungen hat, wie lange die aktuelle Grippewelle noch dauert und welche Regionen besonders betroffen sind - ein Überblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur traditionell frostige Temperaturen, sondern auch viele Atemwegserkrankungen mit sich. Etwa 7,9 Millionen Menschen in Deutschland haben derzeit eine akute Infektion, heißt es im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) [externer Link] für den 20. bis 26. Januar. Vor allem Grippeviren seien im Umlauf, mit denen sich gerade überwiegend Kinder von 5 bis 14 Jahren anstecken.

Viele Schülerinnen und Schüler krank - Klassen teilweise im Distanzunterricht

Beispiel Augsburg: An den staatlichen Grund- und Mittelschulen dort herrsche derzeit eine große Krankheitswelle, sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei den Lehrkräften. Das teilte die Stadt auf Anfrage des BR mit. Die Ausfälle seien höher als gewöhnlich.

Auch in Oberbayern steigen die Infektionszahlen. An der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen im Landkreis Rosenheim waren zwischenzeitlich fast ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler betroffen. Die Schulleitung reagierte und schickte nach Rücksprache mit Schulamt und Gesundheitsamt Rosenheim insgesamt elf Klassen in den Distanzunterricht.

Anstieg der Infektionszahlen seit Jahresbeginn

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) beginnt die Grippesaison jedes Jahr um die 40. Kalenderwoche, gegen Ende September, Anfang Oktober. Das sei die Zeit, in der Influenzaviren hauptsächlich zirkulieren.

Ein Anstieg der Zahlen lässt sich dann üblicherweise mit dem neuen Jahr feststellen. So auch in diesem Jahr: In der ersten Meldewoche verzeichnete das LGL bayernweit 1.049 Fälle (Stand 20.01.2025), in der dritten Meldewoche waren es bereits 3.158 gemeldete Fälle.

Ärzte: Höhepunkt der Grippewelle noch nicht erreicht

Das bestätigen auch die Kliniken in Weiden, Sulzbach-Rosenberg, Regensburg und Mallersdorf sowie die Arberlandkliniken in Zwiesel und Viechtach. "Wir sind momentan in einem Bereich, der für diese Jahreszeit zu erwarten ist. Nach den bundesweiten Fallzahlen ist aber noch nicht davon auszugehen, dass wir die Spitze der Fallzahlen erreicht haben", so Thomas Rauner, Arzt am St. Anna Krankenhaus in Sulzbach-Rosenberg.

Michael Pfeiffer, Chefarzt am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, rechnet mit einer deutlichen Zunahme der Influenzapatienten in den nächsten Wochen. "In der Regel sehen wir den Peak Mitte Februar, es ist dieses Jahr möglich, dass es sich bis in den März verschiebt, weil die Faschingstage später sind."

Einige Erkrankte müssen ins Krankenhaus

Auf BR-Anfrage berichtet die Klinik Mallersdorf, dass in der Notaufnahme der Klinik jeden Tag Influenzapatienten aufgenommen werden. Etwa 50 bis 60 Prozent der Patienten müssen wegen der Schwere ihrer Erkrankung stationär aufgenommen werden. Laut der Klinik benötigen vor allem ältere Menschen und Patienten mit Begleiterkrankungen bei Influenza eine stationäre Behandlung.

Aber auch jüngere Infizierte, die mit 40 Grad Fieber typischerweise ein bis zwei Tage lang schwere Symptome haben, können nicht einfach nach Hause geschickt werden.

Grippe-Impf­quote: Bayern auf dem vorletzten Platz

Schutz gegen Influenza bietet die Impfung. Ende Januar sei es dafür zwar spät, aber nicht zu spät, insbesondere für Risikopatienten, betont Markus Beier, der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes.

Risikopatienten, das sind vor allem ältere, chronisch kranke und immungeschwächte Menschen. Doch in Bayern sinkt die Impfquote etwa bei den über 60-Jährigen seit drei Jahren kontinuierlich, berichtet die Techniker Krankenkasse (TK). Demnach hatten sich im Freistaat in der Saison 2021/22 39 Prozent und 2022/23 36 Prozent gegen Grippe impfen lassen. "Damit liegt Bayern im Bundesvergleich auf dem vorletzten Platz", sagt Christian Bredl, Leiter der TK im Freistaat.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Kommission (EU) empfehlen ihren Mitgliedsstaaten, eine Influenza-Impfquote von 75 Prozent bei den Risikogruppen zu erreichen. "Influenza ist keine harmlose Erkältung. Eine Impfung ist der beste Schutz, um schwere oder gar tödliche Verläufe zu verhindern", so Bredl.

Mit Informationen von dpa

Im Video: Mehrere Schulklassen mussten in den Distanzunterricht

Aufgrund eines Grippe-Virus schnellen die Krankmeldungen bei Kindern in die Höhe.
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Aufgrund eines Grippe-Virus schnellen die Krankmeldungen bei Kindern in die Höhe.

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