Leere Klassen, weil so viele Kinder krank sind: Im Landkreis Rosenheim mussten zwei Schulen einige Klassen in den Distanzunterricht schicken.
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Leere Klassen, weil so viele Kinder krank sind: Im Landkreis Rosenheim mussten zwei Schulen einige Klassen in den Distanzunterricht schicken.

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Grippewelle in Bayern: Klassen im Distanzunterricht

Grippewelle in Bayern: Klassen im Distanzunterricht

Derzeit erkranken in Bayern viele Menschen an Influenza. Das Gesundheitsamt Rosenheim meldet ein "deutlich erhöhtes Infektionsgeschehen an Schulen und Kitas". Einige Klassen im Landkreis mussten bereits in den Distanzunterricht.

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Den Höhepunkt der aktuellen Influenza-Infektionswelle hat die Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen im Landkreis Rosenheim bereits überstanden. Vor zwei Wochen sah das aber noch anders aus. Da stieg die Zahl der kranken Kinder täglich rasant: Der Spitzenwert war 172 Krankmeldungen. Das ist fast ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule. Zum Vergleich: In der Regel sind zu Krankheitshochzeiten an der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen zwischen 60 und 90 Kinder krank.

Distanzunterricht bei Krankheitsquote 40 Prozent plus in Klassen

Als ab Mitte Januar immer mehr Kinder krank wurden, reagierte die Schulleitung und schickte nach Rücksprache mit Schulamt und Gesundheitsamt Rosenheim insgesamt elf Klassen in den Distanzunterricht. Es sei unbedingt notwendig gewesen, die Infektionskette zu unterbrechen, so der Rektor der Otfried-Preußler-Schule, Florian Burggraf, auf BR24-Anfrage. Vereinbart wurde die Anordnung von Distanzunterricht für alle Klassen mit einer Krankheitsquote von 40 und mehr Prozent für die Dauer von 5 Tagen, unterrichtsfreie Tage eingerechnet. Die ersten Klassen sind inzwischen wieder aus dem Distanzunterricht in die Schule zurückgekehrt.

Zwei Schulen im Landkreis Rosenheim verordnen Distanzunterricht

Betroffen von der Infektionswelle waren alle Jahrgangsstufen von der ersten bis zur zehnten in der Grund- und Mittelschule. Auslöser der Atemwegserkrankungen ist laut Gesundheitsamt Rosenheim ein virales Infektionsgeschehen, ausgelöst durch Influenzaviren. Auch an der Leo-Von-Welden-Schule in Bad Feilnbach wurde Distanzunterricht verordnet. Wie viele Klassen davon betroffen waren, wollte die Schule auf BR24-Nachfrage nicht sagen. Das Gesundheitsamt Rosenheim appelliert nach wie vor an alle Eltern, Kinder mit Krankheitssymptomen zu Hause zu lassen, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Gesundheitsamt entscheidet über Distanzunterricht

Ob einzelne Schülerinnen und Schüler oder Klassen wegen einer Infektionswelle in den Distanzunterricht gehen müssen, entscheidet laut Bayerischem Kultusministerium die für den Infektionsschutz zuständige Behörde, also das Gesundheitsamt. "Eine konkrete Anzahl an Erkrankungen ist nach hiesiger Kenntnis nicht vorgegeben", so eine Ministeriumssprecherin.

Laut Bayerischer Schulordnung (BaySchO) ist Distanzunterricht nur zulässig, wenn die zuständige Behörde zum Schutz von Leben oder Gesundheit diesen anordnet, soweit der Präsenzunterricht an Schulen wegen außergewöhnlicher witterungsbedingter Ereignisse ausfällt oder im Einvernehmen mit der Schulaufsicht wegen anderer außergewöhnlicher Ereignisse von vergleichbar schwerem Gewicht ausfällt.

Abwassermonitoring: Bayernweit steigt Zahl der Erkrankungen

Die Infektionswelle bedingt durch Influenzaviren ist in ganz Bayern aktuell im Umlauf. Das belegen Daten aus dem "Bayern Influenza + Corona Sentinel" (BIS+C) (externer Link), dem Netzwerk aus rund 200 Hausarzt-, Kinder- und Jugendarztpraxen, wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf BR24-Anfrage mitteilt.

Dafür werden Abstriche von Patientinnen und Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen entnommen und zur Untersuchung an das LGL gesendet. So waren Mitte Januar (Kalenderwoche 3) 143 der 367 untersuchten Abstriche Influenza positiv (39,0 Prozent), 21 der 367 untersuchten Abstriche RSV positiv (5,7 Prozent) und acht der 367 untersuchten Abstriche SARS-CoV-2 positiv (2,2 Prozent).

Ob Schweinfurt, Erlangen, Hof, Ingolstadt, München, Starnberg oder Berchtesgaden: Auch das Abwassermonitoring zeigt für die vergangenen vier Wochen bayernweit eine steigende Last an Influenzaviren.

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