Der Inn bei Innleiten nördlich von Rosenheim - soll er hier für den Brenner-Nordzulauf 20 Meter tief untertunnelt werden?
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Inn-Tunnel für Brenner-Nordzulauf würde drei Milliarden kosten

Inn-Tunnel für Brenner-Nordzulauf würde drei Milliarden kosten

Die Deutsche Bahn beziffert die Kosten eines möglichen Tunnels unter dem Inn bei Rosenheim auf rund drei Milliarden Euro. Ob das von Politikern und Anwohnern geforderte Projekt realisiert wird, könnte auf Antrag der Deutsche Bundestag entscheiden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Ob der Inn bei Rosenheim für den Brenner-Nordzulauf untertunnelt wird oder nicht, wird der Deutsche Bundestag entscheiden, sollte die Region Rosenheim dies als Kernforderung ins Parlament einbringen. Die Deutsche Bahn überlässt diese Entscheidung somit der Politik.

Inn-Untertunnelung in 20 Metern Tiefe

Am Mittag teilte die Deutsche Bahn das Ergebnis einer technischen Untersuchung mit: Der Inn könnte demnach nördlich von Rosenheim - zwischen Leohnhardspfunzen auf Stephanskirchner Seite und Langenpfunzen/Pfaffenhofen auf Rosenheimer Seite - 20 Meter tief untertunnelt werden. Allerdings wäre dafür ein enormer technischer Aufwand notwendig. Der lehmige Boden, bekannt als "Seeton", würde den Tunnelbau zudem erschweren.

Bahnhof Ostermünchen unter der Erde

Anschließend würde der Tunnel rund 14 Kilometer weiter Richtung Norden bis nach Ostermünchen verlaufen. Dort müsste der bestehende Bahnhof abgerissen und 16 Meter in die Tiefe verlegt werden. Die Deutsche Bahn beziffert die Mehrkosten einer Inn-Unterquerung in Rosenheim auf rund drei Milliarden Euro. Zum Vergleich: Derzeit werden die Gesamtkosten für den 54 Kilometer langen Brenner-Nordzulauf im Landkreis Rosenheim ohne den Inn-Tunnel auf sieben Milliarden Euro geschätzt.

Bahn sieht Region Rosenheim am Zug

Das Planungsteam der Bahn wird weiterhin mit der oberirdischen Variante (also ohne Inn-Tunnel bei Rosenheim) in die Planung gehen. Dem Deutschen Bundestag könne man bei Bedarf eine Entscheidungsgrundlage vorlegen, sollte die Region Rosenheim die Inn-Unterquerung als Kernforderung in Berlin zur Abstimmung einreichen, teilte die Bahn mit.

Lokalpolitik hält an Inn-Tunnel fest

Landrat, Bürgermeister und Abgeordnete wollen an einer Inn-Unterquerung nördlich von Rosenheim festhalten. Dass diese technisch möglich ist, wie die Deutsche Bahn in Rosenheim bekanntgab, wird allgemein begrüßt. Die deutlich höheren Kosten dadurch - die Mehrkosten von drei Milliarden Euro - sollten dabei nicht der ausschlaggebende Punkt sein, findet Roseheims Landrat Otto Lederer. Eine oberirdische Trasse belaste zahlreiche Bürger, die Natur und die Landwirtschaft. Bei einer anderen Planung gäbe es gar keine solchen Mehrkosten, ist sich die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig sicher.

Bahn soll noch mal prüfen

Daniela Ludwig, Landrat Otto Lederer und Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März fordern die Deutsche Bahn auf, endlich einen Vorschlag aus der Region zu prüfen: die Verlegung der großen geplanten Weichenstelle bei Ostermünchen weiter nach Norden. Über den bayerischen Verkehrsminister und den Bundesverkehrsminister möchte man nun erreichen, dass die Deutsche Bahn den Raum Ostermünchen noch einmal überplant, denn dann wären u.a. große Troglösungen unnötig.

Bürgerinitiativen lehnen Projekt gänzlich ab

Die Bürgerinitiativen im Norden von Rosenheim und in den Gemeinden Schechen und Tuntenhausen haben einen völlig anderen Standpunkt: Sie lehnen das gesamte Projekt Brenner-Nordzulauf ab, auch Tunnelbauten. Der Bedarf für eine zweigleisige Neubaustrecke sei immer noch nicht schlüssig nachgewiesen, so ein Sprecher. Die Bürgerinitiativen haben für die Strecke Rosenheim bis Ostermünchen ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben, das weitere Optionen und Varianten untersuchen soll.

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