Bayernweit sind vielerorts die 7-Tage-Inzidenzwerte gestiegen. Am höchsten sind sie aktuell in den drei oberbayerischen Landkreisen Traunstein (260,9), Rosenheim (217,4) und Berchtesgadener Land (210,7). Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegen zudem die Werte mehrerer Städte und Landkreise in Bayern deutlich über 100, so etwa in Nürnberg (155,0) und Fürth (132,6).
Auch in der Stadt Schweinfurt ist die Inzidenz weiter gestiegen – auf mittlerweile 174,4. Das ist aktuell der höchste Wert in Unterfranken. Den niedrigsten Wert dort verzeichnet der Landkreis Main-Spessart mit 35,7.
Interaktive Bayern-Karte mit den Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner der vergangenen sieben Tage je Landkreis
In Oberfranken hat der Landkreis Kulmbach mit einem Wert von 113,4 die höchste Inzidenz. Dazu trägt unter anderem ein Corona-Ausbruch in einer Kindertagesstätte in Neuenmarkt-Wirsberg bei. 35 Corona-Fälle wurden dort nachgewiesen, 149 Menschen befinden sich in Quarantäne. Bayernweit gibt es die meisten Neuinfektionen bei den 5- bis 14-Jährigen.
Grafik: 7-Tage-Inzidenz nach Altersgruppen in Bayern
Die Bayerische Krankenhausampel steht aktuell auf grün. Sie ist maßgeblich für die geltenden Corona-Maßnahmen - als Indikator für die Belastung des Gesundheitssystems. Somit dürfen auch Clubs und Discotheken wieder öffnen. Wer dort tanzen und feiern will, muss geimpft oder genesen sein oder einen negativen PCR-Test vorweisen können. Ein Antigen-Schnelltest genügt nicht, um Zutritt zu bekommen.
Entsprechend stark ist der Andrang vor den Testzentren, wie etwa in Stadt und Landkreis Bamberg. Auffällig sei vor allem, dass vor allem junge Menschen einen PCR-Test in den Zentren machen lassen, bestätigt Sebastian Götz von der Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg.
Grafik: Krankenhaus-Ampel für Corona-Maßnahmen in Bayern
Sollten deutlich mehr Menschen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, könnte die Ampelfarbe wechseln. Für diesen Fall sind wieder strengere Maßnahmen vorgesehen, wie etwa verschärfte Kontaktbeschränkungen oder auch Teilnehmerbeschränkungen bei Veranstaltungen.
Grafik: Die Richtlinien der Krankenhaus-Ampel
Start ins Wintersemester – ohne Abstandsregelungen
An den Hochschulen beginnt das Wintersemester. Vorlesungen und Seminare können von Anfang an in Präsenz stattfinden – und zwar unabhängig von der 7-Tage-Inzidenz. Das bayerische Wissenschaftsministerium hat für alle bayerischen Hochschulen ein Rahmenkonzept festgelegt. Es setzt auf so viel Präsenzlehre wie möglich. Das Ministerium teilte auf BR-Anfrage mit, dass es ab diesem Semester keine Abstandsregelungen in den Hochschulräumen mehr gibt. Alle Plätze können also wieder belegt werden. Wenn dadurch aber ein Abstand von 1,5 Metern nicht möglich ist, sind medizinische Masken Pflicht. Die 3G-Regel bleibt ab einer 7-Tage-Inzidenz von 35 bestehen. Nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete dürfen die Hochschulen dann betreten.
Studierende zur Impfung aufgerufen
Zum Beginn des Wintersemesters haben Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Wissenschaftsminister Bernd Sibler die Studierenden dazu aufgerufen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. An den Hochschulen sind zum Semesterbeginn niederschwellige Impfaktionen geplant, bei denen sich die Studierenden und das Hochschulpersonal unkompliziert eine Schutzimpfung gegen Covid-19 geben lassen können. Geplant sind etwa Impfbusse vor Hochschulen, mobile Teams oder gesonderte Aktionen in den Impfzentren – um den Anteil der Geimpften in Bayern weiter zu erhöhen.
Grafik: Impffortschritt in Bayern und Deutschland
Drittimpfungen möglich
2.500 Menschen im Landkreis Augsburg haben inzwischen eine Auffrischungs-Impfdosis erhalten. Für eine dritte Impfdosis müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: So muss etwa die Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegen. Überwiegend Seniorinnen und Senioren kämen daher für die Auffrischungsimpfung in Frage, weil sie zu den ersten Geimpften gehörten, wie das Landratsamt Augsburg erklärte. Außerdem seien bei dieser Personengruppe schwere Krankheitsverläufe wahrscheinlicher. Deshalb liege das Mindestalter für die Drittimpfung momentan bei 60 Jahren. Möglich sind Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus grundsätzlich seit Anfang September.
- Zum Artikel: Was Sie über die dritte Impfung wissen müssen
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