Das Gelände am Mühldorfer Hart
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Sprengung im Mühldorfer Hart erfolgreich beendet

Sprengung im Mühldorfer Hart erfolgreich beendet

Im Wald zwischen Mühldorf und Waldkraiburg hatten die Nationalsozialisten für die Kriegsproduktion eine riesige Bunkeranlage aufgebaut. Bis heute fand man dort 54 Tonnen Kampfmittel. Eine vorbereitete Sprengung wurde nun erfolgreich durchgeführt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Unter dem Decknamen "Weingut I" bauten die Nazis im Mühldorfer Hart ab 1944 einen riesigen Bunker. Mehrere hundert Meter lang, 85 Meter breit, 32 Meter hoch. In diesem Bunker wollten die Nazis Motoren und Bauteile für das Strahlflugzeug Messerschmitt Me 262 herstellen.

Zwangsarbeit für die Luftwaffe

Die Me 262 galt damals als eines der fortschrittlichsten Fluggeräte. Die Hoffnungen Hitlers, das Flugzeug könnte im Kampf gegen die Allierten zur Wende beitragen, erfüllten sich jedoch nicht. Bis zu 10.000 Menschen waren zwischenzeitlich im Wald bei Mühldorf beschäftigt, viele von ihnen Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge. Die Arbeit war so hart und entbehrungsreich, dass sie für viele den Tod bedeutete.

Große Mengen gefährlicher Stoffe im Boden

Nach dem Krieg sprengten US-Truppen den Großteil der Anlage, anschließend wurde das Areal genutzt, um Munition zu lagern und zu vernichten. Allerdings gelang das nicht vollständig, weswegen bis heute große Mengen gefährlicher Stoffe im Mühldorfer Hart lagern.

Sprengungen alle paar Wochen

Seit zwei Jahren läuft nun eine großangelegte Kampfmittelräumung. Nach Angaben des Mühldorfer Landratsamtes wurden auf der Suche nach Munition und Waffen auf rund 60.000 Quadratmetern die Erde mehrere Meter tief umgegraben. Insgesamt fand man bislang etwa 54 Tonnen Kampfmittel: Sprengtrichter, Granaten, nicht detonierte Munition. Der Plan: Das Material wird fachmännisch entsorgt und, falls das nicht möglich ist, vor Ort gesprengt. So fanden in den letzten Wochen mehrere Sprengungen statt - die dritte und voraussichtlich letzte war gestern.

Acht Knallgeräusche waren aus dem für Passanten abgesperrten Waldgebiet zu hören. Alles sei "super" gelaufen, teilte ein Mitarbeiter einer Spezialfirma dem Bayerischen Rundfunk auf Anfrage mit. Ihm zufolge wurden mehrere Blindgänger von Flugabwehrkanonen und einige Granaten gezielt zur Detonation gebracht.

Gedenkstätte am Bunkerbogen

Mit Abschluss der Kampfmittelräumung soll auf dem Areal rund um den letzten erhalten gebliebenen Bunkerbogen eine Gedenkstätte entstehen. Bis dahin ist das Betreten des Geländes aus Sicherheitsgründen verboten.

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