Augsburger Feuerwehr sorgt mit künstlichem Rauch in einem Tunnel für eine realistische Einsatzübung.
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Katastrophen-Übung: Im Tunnel der vierspurigen Augsburger "Schleifenstraße" sorgt die Feuerwehr für Rauch.

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Katastrophenschutz: Augsburg testet sich selbst

Augsburg hat am Sonntag gezeigt, wie gut die Stadt auf mögliche Katastrophen vorbereitet ist. In einer Großübung stellten sich rund 1.000 Einsatzkräfte verschiedenen Notfallszenarien.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

In einer groß angelegten Übung sind am Sonntagvormittag etwa 1.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk angetreten, um vier verschiedene Katastrophen-Szenarien durchzuspielen. Wie reagieren die Helfer bei einer "Verunreinigung des Trinkwassers" oder nach einem "schweren Verkehrsunfall mit vielen Verletzten" auf der Schleifenstraße?

Den ersten Notruf setzte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) ab: "Hier ist ein Unfall passiert, ich seh' überall Blut", mimte Weber eine überforderte Anruferin der Rettungsleitstelle.

Der Hintergrund ist bitterernst: Weber sagte, solche Übungen seien wichtig, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Nach bayerischem Gesetz sind solche Praxistests alle sechs Jahre Pflicht.

Realistische Szenen fordern alle heraus

Die Szenarien waren sehr realistisch: Dazu hat das Augsburger Jugend-Rotkreuz 200 Mimen als Unfallopfer geschminkt. "Seit fünf Uhr früh sind wir deswegen auf den Beinen", so Saskia Greiner vom Jugend-Rotkreuz. Die Mimen kamen mit dem Stadtwerke-Bus an den Übungsort. "Unser Halloween-Bus", sagte Anselm Brieger von der Berufsfeuerwehr Augsburg über den Transport der Mimen mit den aufgemalten Brand- und Schürfwunden. Sie stellten Opfer eines Busunfalls dar.

Weitere Mimen warteten "blutüberströmt" in Autos dahinter, sogar im 450 Meter langen Tunnel. Dieser wurde für die Übung extra "beraucht", sodass die Rettungskräfte kaum etwas sehen konnten. Bei der groß inszenierten Übung war Teamwork gefragt. Hier zeigte sich, wie gut die verschiedenen Rettungsdienste im Ernstfall zusammenarbeiten können, wenn jede Sekunde zählt.

Dank an die Bürger

Die Übung hatte auch eine klare Botschaft an die Bürger: Augsburg ist auf Katastrophen vorbereitet. Oberbürgermeisterin Weber dankte allen Beteiligten und den Bürgern für ihr Verständnis für die mit der Übung verbundenen Einschränkungen. 1600 Haushalte entlang des Innenstadt-Tunnels wurden vorab per Postwurfsendung über Verkehrsbehinderungen informiert.

Auswertung in den kommenden Wochen

Die Großübung gilt als ein wichtiger Schritt, um die Katastrophen-Vorsorge in Augsburg weiter zu verbessern. Wie es gelaufen ist, das soll in den kommenden drei Wochen besprochen werden. Dann könne man sehen, wo die Einsatzkräfte noch besser werden können.

Raphael Doderer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen, zeigte sich nach Übungs-Ende schon sehr zufrieden: "Viele Ehrenamtliche sind erst in den vergangenen Jahren, während der Pandemie, zu uns gekommen", erklärt Doderer. "Sie konnten jetzt an einer Übung teilnehmen, die es so nicht alle Tage gibt."

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