Es waren schwierige Voraussetzungen heuer für die Allgäuer Festwoche. Zunächst war wegen der Corona-Pandemie nicht klar, ob sie stattfinden kann oder wie in den beiden Jahren davor ausfallen muss. Dann gab es zu wenige Großzelte für die Aussteller und dann ist auch noch die langjährige Organisatorin der Festwoche, Martina Dufner, zurückgetreten. Deshalb hatte das neue Team um die designierte neue Festwochen-Chefin Michaela Waldmann auch nicht viel Zeit für die Vorbereitungen. Doch der Kompromiss kommt vor allen Dingen bei der Stadtbevölkerung und hier vor allem bei Familien an.
Stolz auf das neue Konzept
Tatsache ist, die 71. Allgäuer Festwoche wird von der Bevölkerung auch in der verkleinerten Form angenommen. Seit der Eröffnung am Samstag sind bereits über 100.000 Besucher in den Stadtpark geströmt. Das Festzelt ist voll und die Aussteller sind mit den bisherigen Umsätzen sehr zufrieden. "Wir sind schon stolz, was wir als Team hier doch noch innerhalb so kurzer Zeit realisieren konnten und die Rückmeldungen sind fast durchweg positiv", sagte die künftige Festwochenleiterin Michaela Waldmann.
Kaum Gedränge im Stadtpark
Mit dem Kinderwagen auf die Festwoche? Früher eine nervenaufreibende Hindernisfahrt, heute durch die entzerrte Aufstellung im Stadtpark kein Problem. Es gibt Freiflächen und jede Menge Angebote für die Kinder, denn erstmals sind auf der Festwoche auch Fahrgeschäfte wie ein Mini-Riesenrad oder ein Kettenkarussell aufgebaut. Und es gibt natürlich ein Festzelt, ohne das es keine echte Festwoche wäre.
Kritik wegen zu kleiner Ausstellungsfläche
Es sind aber nicht alle zufrieden mit dem neuen Konzept. Einige Besucher kritisieren, dass zu wenige Aussteller auf der Messe zu sehen seien. Dafür lohne sich die Fahrt nach Kempten nicht, meint ein Besucher, der für die Festwoche 20 Minuten mit dem Auto gefahren ist. Die Aussteller, die kommen konnten, sind mit der Messe aber zufrieden. Der Umsatz stimme und die Organisation auch, sagen sie.
Gebürtiger Allgäuer springt als Festwirt ein
Nach der überraschenden Absage der bisherigen Festwirte sprang der gebürtige Allgäuer Jochen Mörz aus Amberg ein und ist voll des Lobes: "Toll, toll, toll! Das Zelt war bisher jeden Mittag und jeden Abend voll und man spürt einfach die Freude der Menschen, endlich mal wieder gemütlich und stimmungsvoll beieinander sein zu können". Denn seit Jahren ist auch bei der jüngeren Generation ein Besuch des Festzeltes "in". Standesgemäß in Dirndl und Lederhose.
Eintritt zur Festwoche ist heuer frei
Was Tages- und Abendbesucher natürlich gleichermaßen freut: Es gibt keine langen Schlangen an den Kartenhäuschen an den Eingängen mehr, denn der Eintritt zu dieser besonderen Festwoche ist in diesem Jahr "frei". Die Festwoche dauert noch bis zum 21. August, die Wirtschaftsmesse ist täglich von 11 bis 19 Uhr und das Bierzelt bis 24 Uhr geöffnet.
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