Wie sieht meine Zukunft aus? Die Frage stellt sich Kontrovers-Reporter Robin Köhler, seitdem sich die Nachrichten über die negativen Auswirkungen des Klimawandels häufen. Er ist 29 Jahre alt. Und versucht zumindest seinen Teil beizutragen, um das Klima zu schützen: Hat kein Auto, isst kaum noch Fleisch und fliegt nur, wenn es gar nicht anders geht. Doch ob das wirklich was bringt? Oder brennt die Welt irgendwann sowieso? Er will wissen: Wie sieht sein Leben in 50 Jahren aus? Wenn er nicht mehr 29, sondern 79 Jahre alt ist?
Kein "schöner Wetterbericht" für 2071
Um das herauszufinden fährt Robin Köhler für eine Kontrovers-Reportage (Politikmagazin des BR Fernsehens) zum Deutschen Wetterdienst. Die Hoffnung, ihm einen "schönen Wetterbericht für den Sommer 2071, zu präsentieren" nimmt ihm die Klimaforscherin Gudrun Mühlbacher gleich. Und Gewissheit gebe es auch nicht. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle, wie sich das Klima verändert. Zum Beispiel wie viel wir Menschen für den Klimaschutz tun. Am wahrscheinlichsten hält Gudrun Mühlbacher folgendes Szenario: Wir Menschen unternehmen viel für den Klimaschutz, aber es dauert, bis das alles anläuft: "Die Leute sind bemüht, Maßnahmen zu treffen, aber ich vermute, dass auf politischer Ebene und auf der Umsetzungsebene einfach manche Prozesse länger dauern".
2071: Welche Folgen hat der Klimawandel wirklich auf unser Leben?
Steigende Temperaturen, mehr Allergien, mehr Hitzetote
Wissenschaftliche Berechnungen zeigen: Selbst wenn wir den Klimawandel bremsen können, die Temperaturen in Bayern werden steigen. Mehr heiße Tage heißt auch mehr Hitzeperioden. Und das kann besonders für ältere Menschen gefährlich werden. "Man kann auch ganz drastisch sagen, es kann ein tödliches Thema werden", so Gudrun Mühlbacher. Das bestätigt auch Prof. Claudia Traidl-Hoffmann. Sie ist Chefärztin der Hochschulambulanz für Umweltmedizin und forscht seit Jahren über die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit. Von ihr lässt Robin Köhler sich erklären, welche Folgen der Klimawandel für seine Gesundheit haben kann. Sie sagt: Besonders Allergien und Herz-Kreislauferkrankungen werden mit dem Klimawandel schlimmer.
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Nur schlechte Nachrichten? Nein!
Und es sei jetzt schon wichtig, sich darauf vorzubereiten. Etwa an der eigenen Fitness zu arbeiten: "Da können Sie nur hoffen, dass Sie genauso schlank bleiben, weil sonst könnte es sein, dass Sie am Herzinfarkt sterben." Gute Nachricht also für Robin Köhler: Wenn er mit dem Rad fährt, tut er nicht nur dem Klima was Gutes. Er stärkt auch seine Gesundheit gegen mögliche Risiken, die mit dem Klimawandel kommen. Prof. Traidl-Hoffmann sagt: "Klimaschutz bedeutet Gesundheitsschutz. Also wenn wir das Klima retten, dann retten wir primär uns."
Weniger Frosttage: Pfirsiche statt Äpfel
Auch in anderen Bereichen, sei es wichtig sich jetzt schon auf ein anderes Klima vorzubereiten. So erfährt Robin Köhler, dass in seinem Garten 2071 vermutlich statt Äpfeln Pfirsiche wachsen und Melonen statt Kohl. Weil es weniger Frosttage in Bayern geben wird. Unser Reporter findet diesen mediterranen Einfluss gar nicht mal so schlecht. Aber bei seinem Traum vom Eigenheim ist er weniger euphorisch. Auch hier gilt es den Klimawandel jetzt schon mitzudenken.
Mehr Starkregen: Aufpassen bei Wohnungssuche und Häusle-Bau
Vor allem in Gebieten, in denen Hochwasser ein Thema ist, gilt es aufzupassen, da Starkregen-Ereignisse im Zuge des Klimawandels mit großer Wahrscheinlichkeit zunehmen werden. Robin Köhler, der später mal aufs Land ziehen möchte, lässt sich vom Hochwasser-Sachkundigen Marcus Reichenberg beraten. Der empfiehlt, vorab Hochwasser-Gefahrenkarten zu checken, ob das Traumgrundstück oder Haus in einem gefährdeten Gebiet liegt. Und wenn ja: Hochwasserschutzmaßnahmen von Anfang an mitzudenken. Dazu Gebäude und Hausrat ausreichend zu versichern und das Risiko von Experten einschätzen zu lassen.
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