Ein Arzt in einem Operationssaal. Auf einem Bildschirm betrachtet er die angezeigten Vitalfunktionen eines Patienten.
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Der Klinikverbund Regiomed wird seine Krankenhäuser ausgliedern. Am Freitag soll die angekündigte Entscheidung vollzogen werden.

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Kliniken in Coburg und Lichtenfels werden wieder eigenständig

Der Regiomed-Konzern steckt tief den roten Zahlen. Das Unternehmen rechnet mit einem Minus von mindestens 20 Millionen Euro. Bereits Anfang Oktober hatte Regiomed angekündigt, Krankenhäuser auszugliedern. Nun ist die Entscheidung gefallen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der fränkisch-thüringische Klinikverbund Regiomed wird die von ihm betriebenen Krankenhäuser wieder ausgliedern. Somit werden die Kliniken in Lichtenfels, Coburg und Neustadt bei Coburg zum Januar 2024 wieder wirtschaftlich eigenständige Einheiten.

Krankenhäuser wieder in kommunaler Trägerschaft

Bereits Anfang Oktober hatte die Regiomed Gesellschafterversammlung über den Schritt informiert, am Freitag ist die Entscheidung vollzogen worden. Zum 1. Januar 2024 sollen die Krankenhäuser in die Trägerschaft der beteiligten Kommunen zurückgehen. Neben Lichtenfels, Coburg und Neustadt bei Coburg betrifft die Entscheidung auch die Kliniken in den thüringischen Landkreisen Sonneberg und Hildburghausen.

Die bestehenden Synergien von Regiomed sollen aber weiterhin genutzt werden, betont der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung und Lichtenfelser Landrat Christian Meißner (CSU) im Gespräch mit BR24. Auswirkungen auf die Patientenversorgung, Arbeitsplätze und die einzelnen GmbHs habe die Entscheidung nicht. Vielmehr sei sie aus finanziellen Gründen dringend nötig geworden.

Landrat verspricht: "Kein Job in Gefahr"

Regiomed steckt tief in den roten Zahlen und erwartet in diesem Jahr ein negatives Ergebnis von mindestens 20 Millionen Euro. In den vergangenen Tagen hatten die Kreistage in Lichtenfels und Coburg sowie der Coburger Stadtrat dem Beschluss zugestimmt. Am Freitag hatte auch der thüringische Landkreises Hildburghausen seine Zustimmung gegeben, anschließend vollzog die Gesellschafterversammlung den Beschluss auch formal. Im Regiomed-Konzern arbeiten derzeit rund 5.000 Beschäftigte in Bayern und Thüringen.

Der Betriebsrat hatte sich Anfang der Woche an die Gesellschafterversammlung gewandt und in einem offenen Brief beispielsweise verbindliche Zusagen zur Beschäftigungssicherheit gefordert. "Es ist kein Job in Gefahr", verspricht Landrat Christian Meißner im BR24-Interview. Vielmehr könne man durch die Entscheidung auch verhindern, in Insolvenzgefahr zu geraten. Zukünftig seien auch Entscheidungen, die bisher mehrere Monate gedauert hätten, wieder schneller zu treffen, so Meißner.

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